Zu neugierige Mörder: 9 Krimis. Karl Plepelits
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Название: Zu neugierige Mörder: 9 Krimis

Автор: Karl Plepelits

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213409

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СКАЧАТЬ und ließ seinen Blick über die Sitzreihen gleiten. Er war sich nicht schlüssig. Am Liebsten hätte er wohl gleich alle abgeknallt.

      Endlich traf er aber doch seine Wahl.

      Er zerrte eine weißhaarige Frau von ihrem Sitz, die fassungslos zu schluchzen begann.

      Ihr Mann, der neben ihr saß, schoss in die Höhe und wollte sich auf den Gangster stürzen, doch dieser fegte ihn mit einem brutalen Schlag zurück.

      „Du kommst schon auch noch an die Reihe“, sagte er kalt. „Nur ein wenig Geduld. Mister Reiniger sorgt schon dafür.“

      „Reiniger?“ Bob Randy fuhr wie elektrisiert auf. Diesen Namen brachte er seit zwei Tagen nicht mehr aus dem Kopf. Aber sicher handelte es sich hier lediglich um eine Namensgleichheit.

      Hugh schleifte die Frau bis zum Cockpit.

      „Damit es alle sehen können“, erklärte Bark Fernay gleichgültig.

      Die Passagiere packte Entsetzen. Viele wandten sich ab und hielten sich die Ohren zu, um die Detonation nicht hören zu müssen.

      Bount Reiniger musste sich schnell entscheiden. Vielleicht blufften die Halunken nur. Einen Mann zusammenzuschlagen und eine alte, wehrlose Frau wie einen tollwütigen Hund abzuknallen, waren zwei verschiedene Dinge.

      Aber wenn sie es doch taten, dann hätte er den Mord verhindern können, zumal er sich beim nächsten Mal ohnehin geschlagen geben musste.

      Hugh zog die Frau in die Höhe und hob den Revolver.

      „Hört auf, ihr Teufel!“, schrie Bount. „Lasst die Frau in Ruhe! Ich weiß, wann ich verloren habe.“

      13

      Die Sonne blinzelte in das kleine Fenster. Ihre Strahlen fielen auf einen Haufen verzweifelter, aufgelöster Menschen.

      Linda Rogers atmete schwer.

      René wollte ihr eine Injektion verpassen, doch sofort war der Luftpirat Jeff bei ihm und schlug ihm das Etui aus der Hand.

      „Hast du noch nicht genug?“, schrie er. „Ich habe dich gewarnt.“

      René zuckte erschrocken zurück. Er war bisher gewohnt gewesen, Prügel auszuteilen. Selbst eingesteckt hatte er selten welche. Er konnte sich mit den vertauschten Rollen nicht recht anfreunden und nahm sich schon jetzt vor, jeden Hieb, den er erhalten hatte, seine späteren Opfer büßen zu lassen.

      Sein Gesicht sah verquollen aus. Er hasste in diesem Moment Mickey, der ihn zwar bedauernd ansah, dem aber die Schadenfreude aus den Augen blitzte.

      „Sie braucht die Injektion, Mister“, murmelte er. „Sie ist krank.“

      „Krank? Du wirst auch gleich krank sein, du Mistkerl. Aber unheilbar. Oder hast du schon mal einen gesehen, der mit ’ner gebrochenen Wirbelsäule noch viel Spaß am Leben hatte?“

      „Sehen Sie selbst nach! Es ist wirklich nur eine Spritze in dem Etui. Es ist Insulin.“

      Jeff blickte fragend zu Bark Fernay hinüber.

      Dieser pickte.

      „Dann mach gefälligst schnell!“, fauchte Jeff.

      René beeilte sich, die Nadel anzusetzen und das Serum in die Vene der Teilnahmslosen zu jagen.

      Das hätte ihm noch gefehlt, wenn das Mittel nachgelassen hätte. Wenn das Luder erst seine geistige Lähmung abschüttelte, konnte das unbequeme Komplikationen geben. Das durfte erst geschehen, wenn sie sie ordnungsgemäß bei dem Scheich abgeliefert hatten. Wie sie sich bei dem gebärdete, war ihm egal.

      Linda Rogers sank wieder zurück. Von dem ganzen bisherigen Flug hatte sie nichts mitbekommen.

      In Bob Randys Kopf jagten sich die Gedanken. Inzwischen wusste er mit absoluter Sicherheit, dass es sich bei Mr. Reiniger, auf den die Luftpiraten scharf waren, um jenen Detektiv handelte, für den die Kugel gedacht war, die seinen Vater tötete. Und wieder waren seinetwegen über hundert Menschen in akute Lebensgefahr geraten.

      Der Mann war offenbar dazu bestimmt, Unglück zu bringen. Wenn er nicht gewesen wäre, könnte sein Vater noch leben.

      Bob Randy wusste instinktiv, dass er in diesem Punkt ungerecht war, aber er brauchte einen Menschen, an dem er seinen Hass entladen konnte.

      Was die Gangster von Reiniger wollten, hatte er nicht gehört, dazu saß er zu weit entfernt. Er hatte nur mitgekriegt, dass der Detektiv klein beigegeben hatte, als die alte Frau vor aller Augen erschossen werden sollte.

      Inzwischen waren ungefähr zwei Stunden vergangen. Die Maschine raste längst über Nordafrika.

      Wie würde dieses Abenteuer enden? Hielten die Verbrecher ihr Wort und ließen alle anderen Passagiere frei? Oder dachten sie sich eine neue Teufelei aus.

      Der wachsblonde Mann hinter ihm sah ganz schön strapaziert aus. Bob Randy brachte ihm aus zweierlei Gründen eine gewisse Sympathie entgegen. Erstens hatte er bis jetzt am meisten unter der Gewalttätigkeit der Gangster zu leiden gehabt. Zweitens war er der Bruder der Kranken und kümmerte sich rührend um sie. Seltsam, dass ihm das bleiche Mädchen nicht gleichgültig war. Lag es nur daran, dass er so lange kaum Umgang mit Frauen gehabt hatte? Oder steckte etwas anderes dahinter?

      Bount Reiniger hatte mehr als einen unfreundlichen, ja, fast hasserfüllten Blick des jungen Mannes aufgefangen. Er ahnte, dass er ihm die Schuld für diesen Zwischenfall gab. Die eigentlichen Beweggründe konnte er nicht wissen.

      Die Luftgangster hatten sich während der letzten beiden Stunden zurückgehalten. Zwar ließ ihre drohende Haltung nicht nach, aber es kam zu keinen weiteren Brutalitäten. Ein paarmal war einer zum Cockpit gegangen. Danach hatten alle drei miteinander geflüstert. An ihren zufriedenen, gelösten Mienen war abzulesen, dass offenbar alles wunschgemäß verlief. Sicher hatten sie längst Funkverbindung zu den Bodenstationen aufgenommen und ihre Forderungen gestellt. Ein Geländefahrzeug und ungehinderten Abzug, mehr verlangten sie angeblich nicht. Darauf musste jede Regierung, jede Fluggesellschaft eingehen.

      Es war nur zu hoffen, dass nicht irgendein Oberschlauer versuchte, die Gangster auszutricksen. Damit würde er zweifellos das Leben von weit über hundert Menschen gefährden.

      Bark Fernay ließ den Detektiv nicht aus den Augen. Sogar wenn er mit seinen Kumpanen flüsterte, beobachtete er ihn scharf und misstrauisch. Offensichtlich traute er ihm eine Menge zu. Dass Reiniger seinen Bruder zur Strecke gebracht hatte, musste ihn stark beeindrucken.

      „Wir haben uns mit unseren arabischen Freunden geeinigt“, verkündete der Gangster triumphierend. „Sie sind auf unsere Bedingungen eingegangen. Wir werden im westlichen Teil, des Rub’ al Khali niedergehen.“

      „In der Wüste?“ Bount Reiniger konnte sich nicht vorstellen, dass der Pilot die 727 auf dem losen Sand würde unbeschadet aufsetzen können.

      „Sie walzen uns eine provisorische Landepiste“, verriet Bark Fernay. „Unser Captain ist ein geschickter Mann. Der wird das schon deichseln. Eine Pistole im Genick wirkt da manchmal Wunder.“

      „Aber СКАЧАТЬ