Название: Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen
Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745212372
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„Ich könnte mir denken, dass Miss Larks Vergiftung nur simuliert wurde.“
„He?“
„Wenn meine Hypothese zutrifft, dann ist Miss Lark auf irgendeine Weise in die begangenen Verbrechen verwickelt. Um jeden so gearteten Verdacht auszuschalten, kam sie auf die Idee, sich selbst zu vergiften. Sie nahm eine Dosis, die ihr nicht ernsthaft schaden konnte.“
Dissinger riss die Augen weit auf. „Das glauben Sie?“, murmelte er.
„Es ist eine durchaus wahrscheinlich anmutende These, nicht wahr?“
„Sie kennen Jill nicht. Miss Lark, meine ich. Sie wäre einfach nicht fähig, ein Verbrechen zu begehen. Weshalb hätte sie, um bei Ihrer absurden Theorie zu bleiben, einen Mann wie diesen Oliver Carr umbringen sollen, einfach vergiften? Sie hat ihn nicht einmal gekannt.“
„Doch, sie hat ihn gekannt. Er arbeitete in ihrer Firma“, sagte Bount.
„Natürlich wusste sie, wer er war, aber das bedeutet doch nicht, dass sie intime Beziehungen zu ihm unterhielt!“
„Es wird Sie interessieren, zu erfahren, dass ich mich vor allem deshalb für den Fall interessierte, weil ich zufällig zugegen war, als dieser Ronny seine letzten Worte äußerte. Er starb in meinen Armen. Dabei fiel der Name Jill.“
„Es gibt viele Jills, allein in dieser Stadt mindestens einhunderttausend, würde ich sagen.“
„Richtig, aber wie viele Jills mag es wohl geben, die in Giftanschläge verwickelt wurden, bei denen Cyanid eine Rolle spielte?“, fragte Bount. „Setzen wir einmal den Fall, dass Jill Oliver Carr besser gekannt hat, als Sie es sich träumen lassen. Vielleicht hat er das Geld für Sie unterschlagen. Sie wollte möglicherweise mehr, immer mehr. Er wollte aussteigen und sich zu den Unterschlagungen bekennen. Um dem zuvorzukommen, brachte die in Zugzwang geratene Jill ihren Liebhaber um.“
„Das ist eine verrückte These. Sie kann nur von einem Mann kommen, der Jill, pardon, Miss Lark, nicht kennt.“
„Finden Sie?“
„Es ist leicht, Jill Lark und Oliver Carr in Verbindung zu bringen, schließlich arbeiten sie in einer Firma, aber wie und wo kommt dieser Nikolaus Gringer ins Spiel?“
„Er war reich. Es kann sein, dass das Geld, für das sein Mörder sich interessierte, aus Mafiaquellen oder anderen illegalen Kanälen stammte, aber das steht auf einem anderen Blatt, Was den Mörder vordringlich gereizt und was er an sich gebracht hat, war Gringers Geld. Ronnys Geld. Ich weiß, dass Jill Ronny gekannt hat. Sie stellt es nicht einmal in Abrede.“
„Oh“, hauchte Dissinger.
Bount trank seinen Kaffee, verabschiedete sich und ging. Aus der nächsten Telefonzelle telefonierte er mit seinem Office. June gab ihm Wilkie Lenning an die Strippe. „Schnapp dir einen weißen Pflegerkittel und dringe unter einem Vorwand in Miss Larks Krankenzimmer ein“, bat Bount. „Zaubere eine Wanze in den Raum und zeichne auf, was zwischen Jill Lark und ihrem Boss, Lyonel Dissinger, gesprochen wird. Dir bleibt nicht viel Zeit. Er wird sie in schätzungsweise zwei Stunden mit seinem Besuch beehren.“
13
Jill sah blass aus, aber sie lächelte, als Lyonel Dissinger mit einem großen Blumenstrauß das Krankenzimmer betrat. Sie waren allein.
„Wie geht es dir?“, fragte er und legte den in Zellophanpapier verpackten Strauß auf dem Nachtschränkchen ab.
„Großartig. Ich fühle mich noch ein wenig schwach, aber die Rekonvaleszenz macht Fortschritte. Ich wusste nicht, wie toll es ist, von anderen umsorgt zu werden.“ Sie griff nach einem Papierblatt, das sie unter dem Kopfkissen liegen hatte und überreichte es Dissinger. Es war in Blockbuchstaben mit einem grünen Filzschreiber beschriftet. Der Inhalt lautete:
VORSICHT! UNTER FENSTERBRETT KLEBT WANZE!
Dissinger steckte den Zettel ein. Er bückte sich, um nachzusehen, ob die Information stimmte. Er setzte sich, stand aber sofort wieder auf, löste die Wanze von ihrem Platz und warf sie kurzentschlossen aus dem Fenster.
„Das war dumm von dir“, sagte Jill stirnrunzelnd. „Es wäre klüger gewesen, die Schnüffler zu bluffen.“
„Wer sind sie?“
„Keine Ahnung. Ein junger Mann war hier, in weißem Kittel. Ich habe mich schlafend gestellt. Er hat kurz gelüftet, dann ging er wieder hinaus. Ich begriff sofort, dass etwas mit ihm nicht stimmen konnte. Ich stand auf und schaute mich am Fenster um, dabei stieß ich auf die Wanze.“
„Ich tippe auf Bount Reiniger“, sagte Dissinger.
„Ein unangenehmer Typ“, erklärte Jill.
„Er weiß zu viel.“
„Das hilft ihm nicht weiter. Er kann nichts beweisen“, meinte Jill.
„Das sehe ich anders. Er kann dir und mir erhebliche Schwierigkeiten machen.“
„Was schlägst du vor?“
Dissinger grinste gequält. „Wir geben ihm zu kosten, was den anderen so schlecht bekommen ist. Wie denkst du darüber, Liebling?“
„Eine großartige Idee“, sagte Jill. „Ich wünsche Bount Reiniger dazu schon jetzt guten Appetit.“
14
Er traf das Mädchen in einem Schnellimbiss. Sie hatte kurzgeschnittenes, rot gefärbtes Haar und hübsche blaue Augen. Bekleidet war sie mit einem knapp sitzenden Pulli und Cordhosen. Ein Seidentuch um den Hals sorgte für einen kessen Akzent. „Hallo“, sagte Bount und setzte sich zu ihr an den Tisch. „Sie waren mit Oliver befreundet, nicht wahr?“
„Wer sind Sie?“
„Ich heiße Bount Reiniger und bin Privatdetektiv.“
„Oh“, machte sie.
„War die Polizei schon bei Ihnen?“
„Ich wüsste nicht, was ich ihr sagen sollte. Zwischen Oliver und mir lief seit Monaten nichts mehr. Wer hat Ihnen gesagt, dass ich mit ihm befreundet war?“
„Ich hab’s von den Jungens erfahren, mit denen er im Hause wohnte und gelegentlich Billard spielte.“
„Okay, was wollen Sie wissen?“
„Warum haben Sie sich von ihm getrennt? Oder war er es, der Schluss machte?“
„Ach, wissen Sie, wer kann das so genau sagen? Nach meinem Dafürhalten hatte er sich in diese Puppe aus der Firma verknallt. Ich war plötzlich aus dem Geschäft. Mir war’s ganz recht, ich war nämlich auch dabei, mich neu zu orientieren.“ Sie lächelte, streckte die Hand aus und zeigte Bount ihren Verlobungsring, „Alles echt“, sagte sie. „Wie finden Sie ihn?“
„Klasse“, СКАЧАТЬ