Название: Das Klima-Paradigma
Автор: Ernst-Peter Ruewald
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Журналы
isbn: 9783347119024
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Die Kritik wird durch drei konstruktive Forderungen ergänzt:
1. Rückbesinnung auf wissenschaftsethische Grundsätze statt doktrinärer Ausgrenzung;
2. systemisch-holistische statt reduktionistische Sichtweise;
3. mehr ökologische statt rein technokratische Lösungsansätze.
Als Alternative zum strikten Klimaparadigma wird ein "offenes Klimaparadigma" vorgeschlagen, welches die beiden ersten Forderungen erfüllt.
Systemisch-holistisch gesehen sind die wesentlichen Problemkomplexe unserer Welt: die Überbevölkerung, die Ausbeutung und Erschöpfung der Ressourcen durch Wachstumswirtschaft, die Umweltzerstörung und die massenhafte Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten und Ökosystemen. Diese Weltprobleme werden auch kurz behandelt, da sie durch die einseitige Konzentration auf das Klima sonst aus dem Blick gedrängt werden.
Das strikte Klimaparadigma wird von Medien und Politikern mit psychologischen Mitteln in die Köpfe der Menschen eingepflanzt. Die überpolitischen Hintergründe, aktuell unterstrichen durch die Corona-Krise, aber geben zu dem starken Verdacht Anlaß, daß es den Vertretern des Klima-(bzw. Pandemie-) alarmismus weniger um eine "Rettung" des Klimas (bzw. der Menschen) geht als um die Durchsetzung einer dirigistischen "Großen Transformation" der gesamten Gesellschaft.
Bedächtiges Handeln auf der Grundlage vernetzten Denkens, das verantwortungsethisch und ökonomisch sämtliche Kollateralwirkungen und Spätfolgen einbezieht, ist unerläßlich. Entsprechend sind Maßnahmen sowohl zur Anpassung an unvermeidliche Klimaänderungen, als auch zur Vermeidung von Umweltschädigungen notwendig. Einige Leitlinien als einzuhaltendes "ökologisches Minimum" werden vorgeschlagen.
Der Autor vertritt die These: Das Klima ist nicht das Weltproblem Nummer eins, sondern allenfalls ein die globale Krise verschärfendes Teilproblem. Aber:
Wir sind zu viele, wir verbrauchen zuviel, wir zerstören zuviel.
Und die dadurch aufgehäuften Weltprobleme sind gigantisch, aber sie lassen sich weder allein auf eine "Klimakrise" reduzieren, noch durch eine einseitige Politik der "Klimarettung" lösen.
Vorbemerkungen
Als distanzierter Beobachter verfolgte man den "Klima-Hype", der im Jahr 2019 durch Medien, Politiker und Menschenmassen enorme Beschleunigung aufgenommen hat und Ende des Jahres in der Erklärung eines "Klima-Notstands" durch das EU-Parlament und anschließend in der Mobilisierung massenhafter Demonstrationen kulminierte, mit großer Skepsis.
In Erinnerung kommt der große Sternmarsch nach Bonn im Jahr 1968 als Protest gegen die von der damaligen Großen Koalition geplanten Notstandsgesetze, unter denen Mißbrauch und Beschneidung demokratischer Bürgerrechte befürchtet wurden. Im Gegensatz dazu haben die Menschen nun quasi für Notstandsgesetze demonstriert, indem sie drastische Maßnahmen der Regierenden gegen einen angeblichen Klimanotstand einfordern, ohne sich bewußt zu machen, daß solche Maßnahmen tatsächlich drastische Eingriffe in das Leben der Einzelnen nach sich ziehen und daß "Kipp-Punkte" (weniger des Klimas als) bürgerlicher Grundrechte zur Disposition stehen.1
Zur nüchternen Beurteilung haben sich aus meiner Sicht drei Kriterien bewährt:
1. "die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden" (Karl Marx);
2. wird das Prinzip "audiatur et altera pars" (es soll auch die andere Seite gehört werden) gröblich verletzt?; und
3. "cui bono?" (wer profitiert davon?).
Dazu kommen selbstverständlich noch weitere Kriterien.
Um einem Mißverständnis vorzubeugen: angesichts dessen daß sich der Mensch zu der zerstörerischsten und ressourcenausbeuterischsten Raubspezies 2 entwickelt hat, oder wie sich der Biologe und Ökologe E. O. Wilson ausdrückte [0c],S.341 : «Wir befinden uns inmitten eines der größten Massensterben der Erdgeschichte« [0d],[0p], halte ich ökologischen Umweltschutz und Naturschutz 3, in umfassender Weise verstanden und angewandt 4, für unabdingbar und im bisher praktizierten Umfang unzureichend. Der Mensch ist dabei, seine eigenen Lebensgrundlagen auszulöschen.
Aber was hat der „Klimaschutz“ damit zu tun? Dieser Frage soll im folgenden unter Berücksichtigung der oben genannten Kriterien nachgegangen werden.
Ob es eine Klimakrise gibt, soll an dieser Stelle noch offen bleiben. Aber wenn es eine Klimakrise gibt, dann zumindest sowohl als eine Krise des geistigen Klimas, wo die Diffamierung Andersdenkender inzwischen zum allgemein üblichen Ton gehört, als auch als Krise der Klimawissenschaft selbst, die in einer Endlosschleife von Selbstaffirmation (des vorherrschenden Klimaparadigmas, wie ich es nenne) festgefahren ist. Wissenschaftlicher Fortschritt, das zeigt die Geschichte immer wieder, erfordert aber die Orthodoxie durchbrechende Ideen durch Paradigmenwechsel.
Die Bezeichnung Klimaparadigma habe ich, das modische Wort "Klima-Narrativ" vermeidend, in Anlehnung an den Wissenschaftshistoriker Thomas Kuhn gewählt, der Paradigma im soziologischen Sinn [0g] S.186 als "die ganze Konstellation von Meinungen, Werten, Methoden usw., die von den Mitgliedern einer gegebenen Gemeinschaft geteilt werden", definiert.
Den etablierten Klimawissenschaftlern ist dringend zu raten, von ihrem Verdrängungs- und Diffamierungsmodus endlich in den wissenschaftsethischen offenen Diskursmodus zurückzufinden, wo ganz selbstverständlich der Grundsatz "audiatur et altera pars" kultiviert wird. Im Sinne des Wissenschaftsphilosophen Karl Popper, Vater des Falsifikationsprinzips, ist kennzeichnend für den wissenschaftlichen Fortschritt die Abfolge von "Vermutungen und Widerlegungen" (sein bekannter Buchtitel). Wenn mit der vorliegenden Schrift ein Anstoß zur Rückbesinnung auf genuin wissenschaftsethische Grundsätze in der Klimawissenschaft gelungen sein sollte, dann wäre die vorliegende Arbeit nicht vergebens gewesen.
1 solche drastischen Eingriffe wurden in der Corona-Krise 2020 Realität
2 nicht zu übersehen, daß er - allerdings weit weniger - auch Heger ist
3 «Für alle die, die terminologische Haarspaltereinen lieben, ist das alltägliche Durcheinander der Begriffe Natur, Umwelt, Ökologie ein einziger Skandal …» (Joachim Radkau, Die Ära der Ökologie, S.24; siehe [x18a] )
4 ein schlechtes Beispiel dafür, daß Natur- und Umweltschutz nicht im Widerspruch zueinander agieren sollten, im Zusammenhang mit den Buschbränden 2019/2020 in Australien: es wurden Schutzmaßnahmen, die anläßlich ebenfalls katastrophaler Brände bereits in den 1930er Jahren beschlossen worden waren – z.B. prophylaktisch Schneisen in Wälder und Buschwerk zu schlagen, um Ausbreitungsüberschläge zu vermeiden – seit Jahren von den Naturschützern als "Eingriffe in die Natur" abgelehnt. 1974/75 sollen schon 450.000 qkm, das ist größer als Deutschland, abgebrannt sein. (siehe [51] – [54] )
Übersicht
Es besteht fast ausnahmslose Einigkeit unter Politikern, in den Medien und angeblich auch unter den Wissenschaftlern, daß wir vor einer "Klimakatastrophe" stehen.
Ist aber diese Behauptung tatsächlich wissenschaftlich so abgesichert, wie behauptet wird?
Inwieweit СКАЧАТЬ