Frozen Hearts: Arctic Wild. Annabeth Albert
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Название: Frozen Hearts: Arctic Wild

Автор: Annabeth Albert

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Frozen Hearts

isbn: 9783958238206

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СКАЧАТЬ nicht abzuschnüren und die Verletzungen trotzdem gut genug zu stabilisieren, dass die Schienen gegen den Schmerz halfen. Als er fertig war, hatte Toby die Augen zugekniffen und Reuben wusste nicht, ob es Schweiß oder Regenwasser war, der sein Gesicht bedeckte. Der Baum schirmte sie etwas vor dem Wetter ab, aber sie waren beide ziemlich nass und Reubens Shirt klebte an seinem Rücken. Kälte und Feuchtigkeit schienen ihm eine schlechte Mischung zu sein, vor allem, wenn sie noch eine Weile auf Rettung warten mussten.

      Ein Unterstand. Sie brauchten irgendetwas, das sie schützen würde. Seine Gedanken wanderten eine Million Jahre zu seinen Tagen im Sommercamp zurück. Dort hatten sie einmal einen Wetterschutz gebaut. Er konnte sich nur undeutlich an die Details erinnern, aber für den Anfang würde er noch mehr Äste brauchen. Er sammelte die längsten, die er finden konnte, und stapelte sie neben Toby auf einen Haufen.

      »Was machst du da?«

      »Muss etwas bauen, damit du im Trockenen bist.«

      »Zu spät.« Toby stieß ein weiteres Lachen aus, das in einem Wimmern endete. »Verdammt. Rippen tun auch weh.«

      »Wenn ich die hier zusammenbinde und an den Baum lehne, könnte es klappen. Ich brauche etwas, mit dem ich sie abdecken kann.«

      »Nimm Rettungsdecken. Im Notfallkoffer ist strapazierfähiges Klebeband.«

      »Gute Idee.« Nachdem er die Stöcke in den Boden gerammt und einen sinnvollen Winkel geschaffen hatte, band er sie mit weiteren Stofffetzen seines Shirts zusammen und befestigte dann zwei Rettungsdecken mit dem Klebeband daran. Als er schließlich mit dem Unterstand zufrieden war, den er um Toby herum gebaut hatte, richtete er sich auf. »Jetzt Feuer, richtig? Und die feuchte Kleidung loswerden.«

      »In jeder anderen Situation würde ich denken, du würdest mich unbedingt nackt sehen wollen.«

      »Will ich nicht. Das ist nicht meine Absicht«, stotterte er allzu hastig.

      »Entspann dich. Ich mach nur Witze. Versuche, wach zu bleiben.«

      »Na, wenn das so ist, dann mach ruhig weiter.« Reuben kniete sich neben Toby, betrachtete seine Augen und die verschiedenen blauen Flecken an seinem Kopf, als würde ihm das einen Hinweis darauf geben, wie ernst seine Verletzung war. »Und rede weiter. Sag mir, wie ich ein Feuer machen kann, um uns aufzuwärmen.«

      »In dem Nieselregen wird das schwierig. Der hat das Feuer im Flugzeug schon bis auf die Glut gelöscht. Warten wir noch eine Weile ab, ob es aufklart.«

      Reuben gefiel dieser Rat nicht. Er wollte nicht warten, sondern etwas Sinnvolles tun und hasste es, dass trockene Kleidung und Herumhocken unter dem Wetterschutz scheinbar ihre beste Option war, bis sie gerettet wurden. Gott, bitte mach, dass die Signale funktionieren.

      In der letzten Stunde hatte er mehr gebetet als in den dreißig Jahren davor, aber er meinte jede Silbe ernst. Er hatte den Flugzeugabsturz nicht überlebt, nur um hier draußen zu sterben. Und er würde nicht zulassen, dass Tobys Bemühungen, sie zu retten, vergeblich gewesen waren. Außerdem stand mehr als nur überleben auf dem Spiel – er würde Toby auch nicht im Stich lassen, sondern dafür sorgen, dass er die Rettung bekam, die er verdient hatte.

      ***

      Toby hatte viel zu starke Schmerzen, um es richtig schätzen zu können, als Reuben mühsam seine feuchten Kleider aus- und trockene anzog. Unter anderen Umständen würde er die Aussicht auf Reubens behaarte Brust genießen, aber in diesem Moment war er eher mit dem unaufhörlichen Pochen in seinem Bein beschäftigt. Nachdem er sich umgezogen hatte, duckte Reuben sich unter den Wetterschutz, um Toby aus seinen eigenen durchnässten Kleidern zu schneiden, ohne seine Schienen zu bewegen.

      »Vorsicht mit dem Messer.« Diesmal machte er keinen Scherz. Er hatte nicht wirklich Lust auf eine weitere Verletzung. Der Art nach zu schließen, wie er auf die Zweige eingehackt hatte, war Reuben ein Anfänger mit Messern und konnte mit der Schere aus dem Notfallkoffer auch nicht besser umgehen. Aber er meinte es offensichtlich gut und machte ein großes Getue um Tobys nasses Shirt und kalte Haut, als wäre das die schlimmste ihrer Sorgen.

      »Weißt du, es gibt auch einfachere Wege, mich nackt zu sehen. Ein Glas Jack mit Cola würde besser funktionieren.« Okay, das war ein Witz und noch dazu einer, bei dem sich Reubens blasse Wangen rosa färbten.

      »Ich wollte nicht…« Reuben schluckte hart und Toby fühlte sich etwas schlecht, weil er in dieser Situation seinen Spaß mit ihm hatte. Fuck, ihr Flirten in Katmai schien jetzt Jahrzehnte zurückzuliegen. Dieser Moment, als sie ihrer Anziehung hätten nachgeben können, war wie eine verschwommene Illusion und verblasste vor der Hölle der Gegenwart, in der er entweder Scherze machen oder der Verzweiflung nachgeben konnte, die ihn zu überwältigen drohte.

      »Entspann dich. Ich nehm dich nur auf den Arm, weil das einfacher ist, als ständig über diese Schmerzen zu fluchen.«

      »Du kannst fluchen, wenn du willst. Oder Witze machen. Alles, was dir hilft, das durchzustehen. Aber mit der Nacktheit wirst du leben müssen, denn ich glaube nicht, dass wir dir problemlos frische Kleider anziehen können.« Reuben deckte ihn mit einem Schlafsack zu, was eigentlich gar keine schlechte Idee war – die Schlafsäcke sollten ohnehin mehr Wärme konservieren, wenn man weniger Kleidung trug.

      »Leben ist gut. Und so ist es auch in Ordnung.«

      »Gut.« Reuben wickelte sich in den anderen Schlafsack und legte sich endlich hin. Unter dem Wetterschutz war es eng, sie lagen dicht nebeneinander und ihre Schultern berührten sich. Reuben hatte sie so angeordnet, dass er auf Tobys unverletzter Seite lag, wofür Toby ihm dankbar war. Vor ein paar Stunden hätte er nie vorhergesehen, dass Reuben sich in den Bergen gestrandet so gut halten würde. Nicht, dass er Hysterie erwartet hatte, aber Reuben hatte stur jedes Problem angepackt, das sich ihnen präsentiert hatte: Zuerst hatte er Toby in Sicherheit gebracht und war dann der Notwendigkeit eines Unterschlupfs und trockener Kleidung nachgegangen, während das Flugzeug die ganze Zeit über schwelte und eine ernüchternde Erinnerung daran bot, wie nahe sie dem Tod gekommen waren. Durch die Öffnung im Wetterschutz sah Toby zum ersten Mal am Flugzeug vorbei.

      »Fuck. Der See ist so nah.«

      »Darauf hast du zugehalten?«, fragte Reuben ohne jegliche Kritik in der Stimme.

      »Ja. Aber der Motor ist abgestorben. Konnte den Sinkflug nicht kontrollieren und auf den See gleiten. Und meine Sicht war dahin. Hab's aber versucht…« Er musste innehalten und Atem schöpfen, als ihn die Ungeheuerlichkeit der Ereignisse einholte.

      »Ich weiß, dass du das getan hast.« Reuben überraschte ihn mächtig, als er einen Arm um ihn legte. »Ich gebe dir nicht die Schuld. Ja, du hast uns zweifellos das Leben gerettet, als du das Flugzeug so schnell runtergebracht hast. Und dann hast du meins noch einmal gerettet, als du zu mir gekommen bist und mich aufgeweckt hast.«

      »So, wie du bewusstlos warst, hast du vielleicht eine Gehirnerschütterung. Aber danke.« Es war ein Geschenk, dass Reuben nicht wütend war. Die meisten Anwälte, die Toby kannte, würden bereits ihre Klage planen. Und vielleicht würde das noch kommen, aber vorerst würde er sich mit Reubens freundlichen Worten begnügen.

      »Das meine ich ernst. Verschwende keine Zeit damit, dir selbst Vorwürfe zu machen. Ich habe gesehen, dass das Wetter wie aus dem Nichts heraufgezogen ist. Du hast dein Bestes gegeben und mir – uns – das Leben gerettet.«

      »Sagt der Kerl, der mich von einem schwelenden Flugzeug weggetragen hat.« Trotz des Klingelns in seinem Kopf und seiner schmerzenden Glieder fühlte sich Scherzen weit besser an, als den Emotionen nachzugeben, СКАЧАТЬ