Frozen Hearts: Arctic Wild. Annabeth Albert
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Frozen Hearts: Arctic Wild - Annabeth Albert страница 18

Название: Frozen Hearts: Arctic Wild

Автор: Annabeth Albert

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Frozen Hearts

isbn: 9783958238206

isbn:

СКАЧАТЬ Umstände wären anders. Es war eine Weile her, seit jemand neben ihm eingeschlafen war, und er hatte vergessen, wie gut es sich anfühlen konnte, dieses Vertrauen und das warme, beschützerische Gefühl dabei, die andere Person beim Schlafen zu beobachten. Allerdings verspürte er selbst nicht einen Deut Müdigkeit. Zu viel Adrenalin nach dem Absturz, zu große Sorge um Tobys mögliche Gehirnerschütterung und seine anderen Verletzungen, zu große Angst davor, was es bedeuten könnte, wenn sie nach dem Absturz doch nicht rechtzeitig gefunden wurden.

      Hinter dem Adrenalin lag auch ein unerwartetes Gefühl der Befriedigung. Er hatte hart gearbeitet, als er Toby in Sicherheit gebracht, ihre Ausrüstung geholt und den Unterstand gebaut hatte, und sich zum ersten Mal seit Ewigkeiten nützlich gefühlt. Es hatte ihn an einen früheren Punkt in seiner Karriere erinnert – als er seine eigenen Verträge und Mandate aufgesetzt, nächtelang die Details von Abkommen ausgearbeitet, mit ganzer Kraft dabei gewesen war und Dinge bewirkt hatte. Die letzten Jahre waren mit endlosen Meetings angefüllt gewesen, während andere, jüngere, hungrigere Untergebene den Großteil der praktischen Arbeit übernommen hatten. Er vermisste diese Arbeit.

      Das Brennen in seinen Muskeln, nachdem er Toby getragen und den Unterstand gebaut hatte, erinnerte ihn außerdem an einen Sommer vor Jahrzehnten, als er auf dem College gewesen und für den Vater eines Freunds dabei geholfen hatte, ein Strandhaus in Jersey zu renovieren. Damals hatte er vor allem netzwerken wollen und gehofft, an derselben Elite-Universität Jura zu studieren wie der Hausbesitzer, aber die Arbeit an sich hatte etwas tief Befriedigendes an sich gehabt: den Garten umgraben, Fliesen verlegen, Wände streichen und so weiter.

      Es war in so vielerlei Hinsicht ein sehr idyllischer Sommer gewesen – den ganzen Tag zu arbeiten, bis er verschwitzt und wund war, dann mit anderen jungen Leuten bis spät in die Nacht am Strand zu sitzen. Es war der letzte Sommer, an dem er wahrhaft frei gewesen war. Ich will das wieder haben. Nicht, dass er herumficken oder auf Baustellen arbeiten wollte, aber dieses Gefühl, zugleich nützlich und frei zu sein, war etwas, von dem er nicht einmal bemerkt hatte, dass er es vermisste. Aber jetzt, da er darüber nachdachte, vermisste er diese Erfahrung von Offenheit und der Zukunft, die sich endlos und mit allen Möglichkeiten vor ihm erstreckte. Im Camp hatte er das auch gehabt. Als Stadtjunge war er mit dem Stipendium angekommen, dessen intimster Kontakt mit der Natur der nächste Stadtpark gewesen war, in dem es mehr Asphalt als Gras gegeben hatte, und der mit großen Augen alles zum ersten Mal erlebt hatte.

      Als sie am Fluss geangelt hatten, hatte die Erfahrung ein Prickeln in seinem ganzen Körper ausgelöst. Ein Teil davon war Tobys Nähe gewesen, der hartnäckige Funke der Anziehung zwischen ihnen, aber ein anderer Teil war einfach die Umgebung gewesen und die lang verlorene Freude daran, an der frischen Luft zu sein, die bei jeder Aktivität hier draußen zu ihm zurückkehrte. Jetzt würde er natürlich eine Menge dafür geben, drinnen zu sein – vorzugsweise in einem Krankenhaus, in dem Toby die Behandlung bekommen würde, die er brauchte.

      Ab und zu regte Toby sich und jede Bewegung und jedes leise Stöhnen sprach von seinen Schmerzen. Reuben wollte sie ihm nehmen, wollte irgendwie seine Lasten schultern und nützlicher sein als nur ein menschliches Kopfkissen. Schließlich beschloss er, dass genug Zeit vergangen war – sein mitgenommenes Handy hatte zwar kein Signal, aber die Zeitanzeige funktionierte noch – und schüttelte Toby sanft.

      »Toby? Kannst du aufwachen?«

      »Mhm.« Toby blinzelte mit einem schläfrigen, verletzlichen Ausdruck im Gesicht, bei dem sich Reubens Herz zusammenzog. »Tut weh.«

      »Ich hab irgendwo in meinem Gepäck was gegen Kopfschmerzen, aber ich glaube, wir sollten dir nichts geben, bis du einen Arzt siehst.«

      »Glaube sowieso nicht, dass sie viel bewirken würden.« Wimmernd streckte Toby sich aus und Reuben spürte den Verlust seiner Wärme und Nähe, obwohl er auch jetzt nur wenige Zentimeter entfernt war. »Magen schmerzt auch. Medikamente könnten bewirken, dass ich mich übergebe. Aber hast du Hunger? In meiner Tasche sind Proteinriegel.«

      »Wenn du nichts essen kannst, esse ich auch nichts.« Die Sorge vertrieb jegliches Hungergefühl aus Reubens Magen und füllte ihn mit kaltem Grauen. Gott, er hoffte, Toby hatte nicht auch noch innere Verletzungen.

      »Du musst bei Kräften bleiben. Wir könnten noch lange hier sein – die Sonne geht um elf herum unter und das bedeutet zwar mehr Tageslicht für die Suchtrupps, aber es könnte genauso gut morgen früh oder später sein, bevor sie zu uns kommen. Der Regen wird auch ein Faktor für sie sein.« Toby beendete seine Rede mit einem tiefen Stöhnen. Gott, sie brauchten medizinische Hilfe und das schnell. In seinem Zustand konnte Toby nicht mehrere Tage warten.

      »Verdammter Regen.« Außerhalb ihres kleinen Unterstands tröpfelte es stetig weiter und der Himmel war immer noch grau. Es war kein plötzlicher Schauer wie vorhin, aber genug, um Gedanken an ein Feuer zwecklos zu machen und wahrscheinlich auch genug, um Rettungsversuche zu behindern. Wenn überhaupt schon jemand nach ihnen suchte, aber Reuben musste einfach glauben, dass sie es taten.

      »Du bist heiß, wenn du fluchst.« Toby schenkte ihm ein belustigtes, immer noch schläfriges Lächeln.

      »Und du redest wirr.« Reuben legte die Hand auf seine Stirn und war nicht überrascht, als sie wärmer als seine eigene war.

      »Hey, ich sage die Wahrheit. Vielleicht musst du deine Einstellung zu One-Night-Stands überdenken. Dich daran erinnern, dass du immer noch verdammt heiß bist, nicht so uralt. Etwas Staub aufwirbeln.«

      »Ich bin ziemlich sicher, dass ein Absturz vom Himmel als genug Wirbel für dieses Jahr gilt«, antwortete Reuben trocken und widerstand dem Drang, über Tobys zweifellos fiebrigen Vorschlag zu lachen. »Und irgendetwas sagt mir, dass du das vielen deiner Touristen erzählst…«

      »Nennst du mich gerade eine männliche Hure?« Tobys Lachen glich eher einem Husten, aber der Laut war trotzdem willkommen. »Den Touristen, klar, aber nicht so vielen meiner eigenen Kunden, wie andere vielleicht denken. Ich habe schon ein paar Prinzipien.«

      »Ich weiß, dass du das tust.« Wenn Reuben am vorigen Tag bei Tobys subtiler Zurückweisung einen Stich verspürt hatte, war der inzwischen verblasst. Und wenn er anfangs falsche Vorstellungen von Toby gehabt hatte, waren auch die von dem realen Mann ersetzt worden, den er seitdem kennengelernt hatte. Der wirklich ein aufrichtiger Kerl zu sein schien – respektiert, seiner Familie treu ergeben und mit einem starken Rückgrat. Vielleicht sogar einem stärkeren als Reuben selbst, wenn er ehrlich war. »Ich habe eine Kollegin geheiratet, also kann ich mir nicht wirklich ein Urteil erlauben. Und fuck.«

      »Was?«

      »Sie ist immer noch mein Notfallkontakt auf den meisten Formularen. Was bedeutet, dass sie und Amelia von dem hier erfahren werden, vielleicht sogar heute. Ich hasse die Vorstellung, dass Amelia ganz ängstlich und besorgt ist, während Natalie versucht, die Auswirkungen für die Arbeit abzuschätzen.«

      »Verdammt. Ja, mir geht's genauso. Nell ist gerade bei meinem Dad und ich mag es nicht, ihnen Sorgen zu bereiten. Oder meiner Chefin Annie. Glaube zwar nicht, dass sie mich deswegen feuern würde, aber der Verlust des Flugzeugs wird beschissen für das Unternehmen sein.«

      »Sie haben bestimmt eine Versicherung.«

      »Die verdammte Versicherung«, sagte Toby höhnisch. Nach dem Nickerchen klang seine Stimme jetzt kräftiger, aber er verzog immer noch bei jeder Bewegung das Gesicht. »Die werden irgendeine Ausrede erfinden, um nichts zahlen zu müssen. Die Krankenversicherung hat uns nach Dads Verletzungen verdammt im Stich gelassen und behauptet, dass es eine gefährliche, von der Versicherung ausgenommene Aktivität war, mit dem Schneemobil zu fahren, wie es jeder zweite Mensch in Alaska jeden verdammten Winter tut. Wir haben darüber nachgedacht, den Hersteller zu verklagen, aber der Anwalt, den wir СКАЧАТЬ