Название: Nackte Weihnachten - 24 Nächte | Erotischer Roman
Автор: Nova Night
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783964771100
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Ich lächelte, als ich ihren parfümierten Brief las. Es passte zu ihr und doch klang es fremd. Sie hatte sich verändert und war dennoch die alte Belle geblieben. Verwirrend. Trotzdem liebte ich sie und ich konnte es kaum erwarten, sie endlich wieder in Berlin zu besuchen. Vielleicht würde mir ein Trip guttun – endlich mal wieder raus. Abstand von all der nervigen Zukunft, die hier auf mich wartete. Abstand von den Entscheidungen, die ich zu treffen hatte.
Gespannt auf die Überraschungen im Päckchen legte ich den Brief beiseite. Ich machte mich daran, das Päckchen weiter auszupacken. Es war für mich, als wäre jetzt schon Weihnachten. Als Erstes entdeckte ich eine Augenmaske. Für sexy Spielchen oder wenn ich einfach mal wieder meine Ruhe haben wollte.
Gute Wahl, dachte ich und legte die schwarze Schlafmaske auf meine Blümchenbettwäsche. Dann packte ich ein gerahmtes Polaroid-Foto von Bella Kiss aus. Sie trug schwarze Dessous auf dem heißen Bild. Belle wusste, dass mir schwarz an Frauen am besten gefiel. Wollte sie mich etwa verführen? Auf dem Polaroid spreizte Belle ihre Beine, sodass man ihre Vagina sehen könnte, wenn ihre Scham nicht von dem schwarzen Slip bedeckt werden würde. Die Träger ihres BHs waren an ihren Schultern heruntergerutscht und sie sah verrucht in die Kamera, während sie einen schwarzen, geriffelten Riesenvibrator in ihrer Hand hielt. Schatten fielen auf ihr aufreizendes Dekolleté. Sie zu betrachten entfachte ein kribbeliges Gefühl zwischen meinen Beinen und ich schluckte hart vor Erregung. Wieder widmete ich mich den anderen Dingen in ihrem Überraschungspäckchen.
Schließlich holte ich einen Glasdildo hervor. ›Unzerstörbar‹, stand auf dem Post-it, den sie auf das Toy geklebt hatte. ›Du brauchst doch etwas, das dich ausfüllt, während du meine Pornos siehst …‹, hatte sie daruntergeschrieben.
Nette Idee – Bella, dachte ich und umfasste den hellblauen Glasdildo. Farblich passte er zu meinem Rabbit-Vibrator. Vielleicht sollte ich in der Zukunft mein Sexspielzeug nach ihren Farben auswählen. Ich umfasste den Dildo und spürte, wie gut er sich in meiner Hand anfühlte. Der Schaft war mit Rillen ausgestattet und ich konnte mir vorstellen, wie er sich in meiner Vagina anfühlen würde. Hartes, unzerstörbares Glas, so so. Zu guter Letzt entdeckte ich einen Porno. Wie erwartet war es eine Neuerscheinung von Bella Kiss. Ich hatte alle großen Pornos von Bella in meiner Schublade. Stolz präsentierten sie sich in der ersten Reihe meines Regals. Ich lächelte. Na, wenn das kein Anlass war, loszulegen. Clip-on …
Kapitel 5 – Gefühle und klare Gedanken– Montagmorgen, 4. Dezember 2017
Das Motto meines Montagmorgens war Produktivität. Das bedeutete für mich die Nerdbrille auf die Nase zu setzen und Wissenschaftliches zu lernen. Obwohl ich lieber guten Sex genossen hätte, hatte ich ein paar Uni-Sachen zu erledigen. Der Abgabetermin der Abschlussarbeit rückte näher und ich hatte kaum einen Satz geschrieben. Noch nicht einmal eine Idee hatte ich. Eine Richtung oder eine Tendenz? Vielleicht. Leider nichts Konkretes und das war eine Katastrophe. Ich fühlte mich nicht danach, eine Abschlussarbeit zu schreiben. Und das wurde zum Dauerproblem. Irgendetwas bedrückte mich. Vielleicht die Zukunft, vielleicht die Entscheidungen, vielleicht der Sex, der mir fehlte. Ich saß jetzt eine Stunde an meinem Schreibtisch und starrte das Display des Laptops an. Mir fiel nichts ein. Keine Überschrift, keine Headline, nichts. Was war los mit mir?
Letztlich griff ich zum Telefon und verabredete mich mit Emily und Julie. Ich hatte einige Seminare an der Universität mit Emily zusammen und wir waren Freundinnen geworden. Daher kannte ich auch ihre feste Freundin Julie. Sie sagten zu und ich machte mich mit einer Flasche Rotwein im Gepäck auf den Weg. Auf in die Ratgeberhütte, denn die beiden Damen waren Spezialistinnen darin, mein persönlicher Ratgeber zu sein.
Ich klingelte und Julie öffnete die Tür des riesigen Heller-Hauses. »Süßeeee …«, hörte ich Emily und sah, wie sie sich an ihrer Freundin vorbei in meine Arme drängelte. Dann war Julie dran, die mich mit einer flüchtig-liebevollen Umarmung begrüßte.
Keine zwei Minuten später saß ich in Julies Wohnzimmer, der Wein war geöffnet und die Gläser voll. Julie hatte ihren Jetzt-wird-geredet-Blick aufgesetzt und Emily war einfach froh, mich mal wieder zu sehen. Das schönste Mädchenlächeln der Welt zierte ihr Gesicht. Wärme umhüllte mich und gab mir Geborgenheit. Mir fiel auf, dass das Wohnzimmer umgestellt wurde. Das Sofa war nun direkt gegenüber der Tür und ließ den Raum noch größer wirken. Zu lange war ich nicht mehr hier gewesen.
»Was ist los?«, fragte Julie. Sie war ein introvertierter Mensch und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie wusste es fast besser, als ich es wusste. Als wäre sie der analytische Teil meines Ratgeber-Teams, während Emily den emotionalen, mitfühlenden Teil übernahm.
»Ich weiß nicht. Kann mich nicht konzentrieren. Seit Tagen. Vielleicht weil ich lange keinen Sex mehr hatte, oder so«, scherzte ich, obwohl es ernst war. Die Abschlussarbeit schrieb sich nicht von allein.
»Das wirds sein«, kicherte Emily und wurde rot. Sie war so schön, wenn sie lachte.
»Und dann das mit dem Abschluss, die Zukunft, die WG, Isabelle und ihr Bruder.«
»Stopp. Nicht so schnell. Wir sind zwar deine Ratgeberfraktion, aber doch keine Wundermenschen«, meinte Julie und schüttelte den Kopf. »Also: Belle, was ist mit ihr?« Natürlich kannten die beiden Belle, meine beste Freundin.
»Belle ist mir so fremd und nah geworden. Jetzt möchte sie, dass ich zu ihr nach Berlin komme, aber ich … ich weiß auch nicht.« Ich erschrak, denn ich spürte, wie sich Tränen anbahnten. Belle war jemand anderes geworden und ich hatte Angst, sie zu verlieren.
»Es geht also darum, dass du Isabelle vermisst?«, fragte Emily und hatte damit ins Schwarze getroffen. Heaven, wie sehr ich sie vermisste! Nun hatte ich die Freiheit, zu ihr zu ziehen und einen Job in Berlin zu finden. Die Metropole bot ohnehin mehr Möglichkeiten als unsere Kleinstadt. Ob ich diese Möglichkeiten nutzen wollte?
»Es tut einfach alles irgendwie weh, wenn ich daran denke, dass das Studium bald vorbei sein wird. Es ist komisch, dass ich die Stadt verlassen kann und frei entscheiden kann, aber nichts entscheiden will. Und ich vermisse Isabelle.« Die erste Träne fiel. Verzweiflung in meinem Blick. Emily und Julie sahen es mir an. Hier durfte ich so sein, wie ich war. Ich durfte emotional sein und sie würden es mir nicht verübeln – mein hoch und heilig geliebtes Ratgeberteam.
»Und was war nun mit ihrem Bruder?«, fragte Emily. Sie ließ nichts unausgesprochen.
»Chris?« Oh Gott, Chris! »Christian Singer hat den Ofen wieder angeheizt«, gab ich zu.
Julie schüttelte fragend den Kopf. »Was?«
»Chris und ich waren uns gestern Morgen nähergekommen. Körperlich. Irgendwie hat mich das durcheinandergebracht.«
»Lange keinen Sex mehr gehabt?«, fragte Julie direkt.
»Julie!«, fauchte Emily und sah ihre Freundin mit ernstem Blick an.
»Schon. Das hat mich verunsichert. Ich war das ganze Wochenende im Haus meiner Mutter, um sie zu besuchen. Und … Belle möchte mich bei sich in Berlin haben. Und die Abschlussarbeit. Ich weiß einfach nicht, wo mir der Kopf steht.«
»Die Dinge prasseln auf dich ein, hm?« Julie trank einen großen Schluck vom Rotwein. Ich tat es ihr nach und leerte das Glas letztlich in einem Zug. »Hui. Noch eins?«, fragte Julie und ich nickte.
Emily beugte sich vor und schenkte mir ein, während Julie mich beobachtete. Ein perfekt eingespieltes Team. »Vielleicht bin ich bi«, sagte ich und überraschte mich an meinen Worten. Dass ich СКАЧАТЬ