Geliebter Gebieter - Eine Sklavin im Zeichen Roms | Erotischer Roman. Helen Carter
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СКАЧАТЬ untergehakt und vom Schauplatz des Festes in ihr Heim verbracht, während andere, die zu tief schliefen, einfach liegen gelassen wurden.

      »Die werden morgen früh hier auf das Beste versorgt. Dafür sorgt der Dominus schon.« Eine der älteren Sklavinnen bedeutete Walda, dass sie vom Podest steigen solle. »Du kannst jetzt schlafen gehen. Ein paar der Mädchen warten schon auf dich. Sie helfen dir, dich auszuziehen.«

      Walda nickte. Es fiel ihr ungeheuer schwer, herabzusteigen, denn ihre Beine waren steif und müde. Mit jedem Schritt spürte sie die Folgen des langen, nahezu bewegungslosen Stehens.

      Andererseits – wenn das die schlimmste Seite ihres Sklavenlebens war, durfte sie sich nicht beschweren.

      ***

      Dort wo der Dominus sich bewegte, brannten überall gewaltige Öllampen, sodass er keinen unsicheren Schritt tun musste. Sie hingegen hatte ein beinahe winziges Lämpchen bekommen, das kaum den Bereich vor ihrem Gesicht erhellte. Also bückte sie sich und hoffte, dass niemand sie in dieser albernen Haltung sehen konnte. Vergessen waren Gier und Geilheit. Walda war nur noch müde und jeder Muskel ihres Körpers schmerzte. Zudem wurde das Kostüm mehr als unbequem. Das Gold juckte und sie spürte, dass sich einige der Haarteile gelockert hatten und zu fallen drohten. Das wiederum hätte bedeutet, dass sie auch noch die Haare hätte suchen und einsammeln müssen. Und so ging sie ebenso langsam wie vorsichtig. Doch gerade, als sie das leise Geräusch eines fallenden Zopfes hörte, verlöschte ihre Lampe. Einem glühenden Speer gleich fuhr der Schreck in ihre Brust.

      Mit einem Mal war sie hellwach, denn in eben jenem Moment begriff sie, dass da auch das Geräusch von Schritten gewesen war. Kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Haut und ließ sie beben, ohne dass sie es stoppen konnte. Sie wollte um Hilfe rufen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Was, wenn es sich um einen der Gäste handelte, der sich an ihr vergehen wollte? Tränen stiegen ihr in die Augen.

      Sollte sie dies überleben, würde der Dominus sie töten lassen. Wem würde man denn glauben? Dem Patrizier oder der germanischen Sklavin? Ihr Atem ging unregelmäßig und ihre Brust schmerzte. Ihre Kehle fühlte sich an, als bewegte jemand eine lange Klinge darin auf und ab. Sie wusste, dass ein guter Teil dieser Angst von der Müdigkeit und der Dunkelheit herrührte, doch diese Erkenntnis half ihr nicht.

      Und dann war da plötzlich eine Hand. Sie legte sich gegen ihre Wange und Walda war umgeben vom herben Duft eines Mannes.

      »Hat dich jemand angefasst?«, fragte eine ruhige, tiefe Stimme, die sie sofort erkannte. Langes, weiches Haar rieselte über ihre Schulter. Der Mann entzündete einen Kienspan und brachte eine Öllampe zum Leuchten.

      Walda hatte das Gefühl, als wären sie allein auf der Welt. Sie und der Mann mit den großen braunen Augen. Heißer Atem strich über ihre Haut. Von den Brüsten bis zum Hals.

      »Ich hätte es nicht ertragen, wenn dir jemand etwas getan hätte. Wobei …« – er senkte den Kopf und sein Haar verdeckte seine Züge – »bei den Orgien in diesem Haus wird niemandem etwas getan, was derjenige nicht will.«

      Die Seite seines Zeigefingers wanderte über ihre Wange und sie empfand plötzlich die größte Lust, seinen Finger in den Mund zu nehmen und ihn abzulecken – als kleinen Vorgeschmack auf das, was er jederzeit von ihr haben konnte.

      »Wenn die Götter mir gewogen sind, lassen sie mir dieses Bild von dir auf dem Podest für den Rest meines Lebens«, sagte er so leise, dass sie ihn kaum verstehen konnte.

      »Aber ich bin doch hier. Du brauchst kein Bild in deiner Erinnerung.« Warum nahm er sie nicht einfach in den Arm und küsste sie?

      Ihr war es bei Todesstrafe verboten, den ersten Schritt zu tun. Aber er … er war kein Sklave. Wenn sie recht hatte, gehörte er zu jener Gruppe von Menschen, die sich jederzeit nehmen konnten, was sie wollten.

      Er neigte den Kopf etwas und war jetzt mit seinem Gesicht so dicht vor dem ihren, dass sie jeden der winzigen schwarzen Sprenkel im tiefen Braun seiner Augen erkennen konnte. Dazu den etwas zu breit angelegten Mund in dem schmalen, länglichen Gesicht. Die lange, gerade Nase.

      Er brauchte sie nicht einmal zu umarmen und doch wusste Walda, wie sich jeder einzelne Muskel anfühlte. Sie atmete besonders tief ein und aus, damit sie ihn mit ihren Brüsten berührte. Damit er verstand, wonach sie sich verzehrte. Doch er blieb ruhig stehen und tat nichts weiter, als ihre Wange zu streicheln.

      »Du sollst dich in diesem Haus wohlfühlen. Du bist keine jener Sklavinnen, die zu nichts anderem taugen als zum Putzen und zum Beinebreitmachen.«

      Walda konnte den Gedanken nicht verdrängen, dass der Dominus das etwas anders sah.

      »Wer bist du?«, fragte sie eindringlich.

      »Ich bin der jüngere Bruder deines Dominus. Man nennt mich Gaius.«

      »Ich muss zu Bett gehen …«, sagte Walda leise. Sie fürchtete sich vor seiner Anziehungskraft, die beinahe so stark war wie die seines Bruders.

      Er schaute sie lange an und ging dann wortlos davon.

       II.

      Man hatte ihr gesagt, dass sie nichts weiter tun solle, als an der Wand stehen zu bleiben und darauf zu warten, dass man ihr Befehle erteilte. Und das tat sie. Wenn Walda mittlerweile auch davon ausging, dass man sie einfach vergessen hatte, denn kein Mensch sagte irgendetwas zu ihr.

      Es war eines der vielen Zimmer des Dominus. Im oberen Stock gelegen, hatte es einen Balkon und einen atemberaubenden Blick über die zahllosen Häuser und Tempel Roms hinweg. Offensichtlich mochte der Dominus Wasser, denn – wie in fast jedem seiner Räume – gab es auch hier einen kleinen Teich, der mit den schönsten Blumen bepflanzt war. In diesem schwammen sogar goldfarbene und rote Fische.

      Sie wusste, dass er ab und an am Teich saß, seine Füße ins Wasser baumeln ließ und so entspannte. Noch hatte sie ihn nicht gesehen. Er stand hinter einem Mauervorsprung und diskutierte mit einem kleinen, zusammengefallenen Mann, der immer wieder weite Kreise lief, um seiner Anspannung Herr zu werden.

      »Das kann ich nicht, Dominus. Wenn ich noch mehr Masken einfüge, wird das Metall so dünn, dass es schon beim Anlegen bricht.«

      »Kannst du nicht oder willst du nicht? Noch nicht einmal an die Schlacht gegen die Sueben wird erinnert …«

      Es war nicht die Stimme des Dominus, die den kleinen Mann so anherrschte.

      »Eine der glorreichsten Schlachten des Herrn und du unterschlägst sie! Soll ich dich züchtigen?«

      Jetzt sah sie den Leibsklaven des Dominus mit einer hoch erhobenen Gerte in der Hand hervortreten.

      »Hör auf. Wenn er sagt, dass es nicht geht … Dann soll er einen Entwurf machen lassen von einem neuen Helm mit der Schlacht.«

      Der Sklave fuhr empört herum und funkelte den Herrn an. »Dem Dieb auch noch eine Belohnung geben?«

      Der Dominus machte eine Handbewegung in Richtung des Sklaven, die aussah, als wollte er eine lästige Fliege verjagen. Augenblicklich verschwand die Gerte.

      Walda hatte sehr schnell begriffen, dass dieser Leibsklave sich dem Dominus gegenüber mehr herausnehmen durfte als irgendwer sonst auf der Welt – Cäsar vielleicht ausgenommen. Warum, wusste sie nicht.

      Der Dominus hielt den Panzer, während der Schlosser СКАЧАТЬ