SpaltenReise | Erotischer Roman. Noelle Jordan
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу SpaltenReise | Erotischer Roman - Noelle Jordan страница 7

Название: SpaltenReise | Erotischer Roman

Автор: Noelle Jordan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862776092

isbn:

СКАЧАТЬ war sie sehr dankbar für Sarah. »Danke fürs Egopolieren.«

      »Stürz dich in die Fluten, geh aus, lass die Sau raus, mach die Clubs und Bars unsicher, setz dich auf jeden Schwanz, den du finden kannst, lass dir das Hirn rausficken. Sobald ich wieder da bin, machen wir die Stadt gemeinsam unsicher, okay?«

      »Okay«, Helen lachte. »Wir müssen los, dein Flieger fliegt sonst ohne dich.«

      Sie setzten sich Richtung Gate in Bewegung. Die Anzeigentafel blinkte. Der Flug nach Hawaii war nun zum Einsteigen bereit.

      »Komm her, lass dich drücken«, Sarah schlang ihre Arme um Helens Hals. »Ich lass dich nur ungern allein, aber das konnte ja keiner wissen.«

      »Mach dir keinen Kopf. Hab einen tollen Urlaub. Wir sehen uns in zwei Wochen.«

      Sarah ging zur Passkontrolle, drehte sich noch einmal um und winkte ihrer Freundin zu, bevor sie im Gate verschwand. Helen stand noch einen kurzen Augenblick im Gang, bevor sie zum Auto zurückging.

      ***

      Es war Freitagabend. Helen stand allein in der Wohnung. Seit Andrews Auszug war es still geworden. Aber sie fühlte sich wohl. Sie warf ihren mit Jasminduft eingeölten Luxuskörper in ein enges rotes Minikleid und rote High Heels. Sarah hatte ihr eine Liste mit den angesagten Clubs und Bars der Stadt gegeben und Helen hatte versprochen, zumindest einige von ihnen abzuklappern, bis sie zurück war.

      Die »Indigo-Bar« stand an erster Stelle. Sie nahm Schlüssel und Handtasche und verließ die Wohnung.

      Vor der Bar stieg sie aus dem Taxi. Ihr Herz raste und einen Augenblick überlegte sie, umzudrehen und wieder nach Hause zu fahren. Sie kam sich vor, wie eine kleine Göre.

      »Reiß dich zusammen, Bitch«, murmelte sie, ballte die Faust und stolperte entschlossen in den Schuhen erst einmal den Randstein hoch. Der Türsteher fing sie gerade noch auf.

      »Vorsicht, meine Hübsche«, grinste er breit, als sie sich mit hochrotem Kopf bei ihm bedankte. Bereitwillig öffnete er ihr die Tür. »Viel Spaß und einen schönen Abend.«

      Sie nickte ihm lächelnd zu.

      Die Bar war groß, dunkel und angenehm gefüllt. Sie sah sich neugierig um. An den Wänden rosa Beleuchtung. Überall schwarze Tische und weiße Stühle. Das Herzstück aber war eine riesige runde Bar in der Mitte des Raumes. An ihr standen sie, die Schönen und Reichen der Stadt. Helen humpelte vorsichtig zu einem freien Platz am Tresen, fluchte noch ein wenig über die Wahl ihrer Peeptoes und den lädierten großen Zeh. Sie nahm eilig die Getränkekarte zur Hand. Nur nicht gesehen werden, hieß die Devise, was angesichts des Outfits ein Widerspruch in sich war.

      »Was darf es sein?«, fragte ein gut aussehender Barmann mit hochgekrempelten schwarzen Ärmeln.

      Hinter der Bar standen ausschließlich Männer, einer besser aussehend als der andere. Sehr clever von der Geschäftsleitung. Schöne Männer hinter der Bar ziehen die Frauen an wie Motten das Licht. Und wenn viele Frauen da sind, kommen die Jäger und Resteficker von allein. Helens Barkeeper war groß, muskulös, hatte kurz geschorene Haare, dunkle intensive Mandelaugen, hohe Wangenknochen, einen voll tätowierten linken Arm und ausgesprochen schöne Hände.

      Eyecandy!, ging es ihr kurz durch den Kopf, bevor sie bestellte. »Gin-Tonic, bitte.«

      »Gern.«

      Er stellte das Glas vor sie hin. Sie rührte mit dem Holzstäbchen um, nahm einen großen Schluck und entschloss sich dann, das Glas in einem Zug komplett runterzukippen.

      Der Barmann nickte zustimmend. »Noch einen?«

      »Unbedingt.«

      Er stellte ein weiteres Glas vor sie. Bereits nach einigen Minuten begann der Alkohol zu wirken. Helen kam sich irgendwie saudämlich, total überflüssig und wie ein Dinosaurier vor. Sie hatte noch nie in ihrem Leben einen Mann in einer Bar aufgerissen und wenn sie ehrlich sein sollte, wusste sie auch gar nicht, wie man sich als Single zu benehmen hatte. Sie war einfach zu lange vom Markt weggewesen und hatte zudem das Gefühl, deutlich älter als alle anderen zu sein. Obwohl man das in dem schummrigen Licht nicht so genau sagen konnte. War vielleicht auch besser so.

      »Entschuldige, aber kannst du mal meine Geldklammer halten? Ich muss mir das Sakko ausziehen«, fragte ein kahlköpfiger Anzugschnösel von rechts.

      Helen war so perplex, dass sie sich die Geldklammer mit einigen Hundertdollarscheinen in die Hand drücken ließ, während die Glatze sich umständlich aus dem Sakko schälte. Offensichtlich sollte das Geld Eindruck schinden, ging aber tierisch nach hinten los, denn Helen interessierte sich nicht die Bohne für materielle Dinge.

      Der Geldsack nahm die Geldklammer wieder an sich. »Danke, Baby, was darf es zu trinken sein? Champagner?«, fragte er, sichtlich davon ausgehend, dass das Geld seine Wirkung erzielt haben musste.

      »Ich hab noch, danke«, antwortete sie barsch und zeigte auf ihren Gin-Tonic.

      Die Geldklammer rutschte näher an sie heran und legte ihr ungefragt die Hand um die Taille. »Was geht heute noch mit uns zwei Hübschen?«, säuselte er ihr ins Ohr.

      Angeekelt entzog sie sich seiner Umklammerung.

      »Mit dir ... nix«, antwortete sie kurz, nahm ihr Getränk und ging um die Bar herum.

      Der Barmann sah ihr verständnisvoll nach.

      Helen schüttelte den Kopf und positionierte sich an einer anderen Stelle des Tresens. Sie seufzte und fühlte sich erneut völlig fehl am Platz. Wieder wanderte ihr Blick durch den Raum.

      Anzüge und Krawatten, wohin das Auge reichte. Einer wie der andere. Aalglatte, hühnerbrüstige, schmallippige, langweilige Typen. Gesichts- und profillos. Männer, die sich gegenseitig ihre Autoschlüssel, ihre Uhren oder ihre Büttenpapier geprägten Visitenkarten zeigten, um ihre Schwanzlänge zu messen. Gar nicht ihr Ding!

      Sie stand eher auf die ausgefallene Sorte. Nicht zu groß, aber breit, muskulös und mit dem besonderen Extra. Eine Mischung aus Keanu Reeves, Marilyn Manson und Mike Tyson. Die meisten Frauen erschauderten bei den letzten beiden. Helen stand drauf. Seit einem »Meet & Greet« mit Marilyn Manson und dem unzensierten Video von »Heart Shaped Glasses« fand sie den Mann faszinierend und auf eine spezielle Art irgendwie erotisch, weil extrem charismatisch.

      Ihre Blicke wanderten weiter durch den Raum, hinweg über die gesichtslose Masse und blieben an einem Mann mit hellbrauner Lederjacke hängen. Sie schätzte ihn auf siebenundzwanzig. Er stand ihr genau gegenüber und goss sich mit seinen großen Händen einen »Jacky-Cola« ein. Sie betrachtete ihn genauer. Etwa eins fünfundachtzig groß, breites Kreuz, eine fette Königskette um seinen Hals, Jeans und darüber ein simples weißes T-Shirt. Kein weiterer Schnickschnack. Die braunen Haare kurz rasiert. Für ihre Freundin Sarah wäre das der Inbegriff von »geht-gar-nicht« gewesen. Zu grobschlächtig, zu brutal aussehend. Aber für Helen hatte er was, nur was genau, wusste sie noch nicht. Erst, als er den Kopf hob und den Raum scannte, wurde es ihr bewusst. Als er sie sah, blickte er sich nicht weiter um. Seine Augen blieben an ihr haften. Bei Helen schlug der Blitz ein. Der Mann hatte eine starke Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Dolph Lundgreen in dem Film »Red Scorpion«, nur eben in jung und dunkelhaarig und nicht ganz so groß. Helle, blaue Augen, sofern sie das auf die Entfernung sagen konnte und ein unglaublich schönes, sehr symmetrisch geschnittenes Gesicht. Er fixierte sie.

      Helen stieg die Röte ins Gesicht. СКАЧАТЬ