SpaltenReise | Erotischer Roman. Noelle Jordan
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Название: SpaltenReise | Erotischer Roman

Автор: Noelle Jordan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862776092

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СКАЧАТЬ ich doch. Genau richtig. Ich halte es da wie Madonna: Ich bevorzuge junge Männer. Sie wissen zwar nicht, was sie tun, dafür tun sie es die ganze Nacht.«

      Helen prustete los. Mal wieder einer von Sarahs Hammersprüchen, die in die Annalen eingehen würden.

      »Also ehrlich, Helen. An Prüderie bist du heute nicht zu überbieten. Zieh dir mal den Stock aus dem Hintern. Es soll Leute geben, die daran gestorben sind ... wirklich«, neckte sie.

      Sarah war Helens Kollegin und beste Freundin. Vor einem Monat hatten sie alle ihren dreißigsten Geburtstag gefeiert. Seitdem fiel ihr Blick öfter auf Männer, die deutlich jünger waren als sie. Midlife-Crisis vermutlich. Vielleicht aber auch nur die pure Lust am Leben. Helen hingegen war Vierzig und hatte in den letzten Jahren im Prinzip gar keine Männer wahrgenommen, sah man einmal von dem langweiligen Vollpfosten ab, der jeden Abend mit ihr die Couch vollkrümelte und sie regelmäßig über die Bettkante des Wasserbetts kentern ließ. Eine Erkenntnis, die bei längerer Betrachtung Brechdurchfall verursachte.

      Sie beneidete Sarah um ihr Single-Dasein und die Tatsache, dass sie so unkompliziert durchs Leben wanderte, sich einfach treiben ließ, egal, was die Gesellschaft dachte. Sie selber drehte sich seit Jahren wie ein Kreisel auf derselben Stelle. Ein Tag wie der andere. Keine Abenteuer, keine Ziele, keine Zukunftsvisionen, keine Männer, keine Erotik, kein Sex ... selber schuld!

      Und täglich grüßt das Murmeltier, dachte sie.

      »Bleibt es bei Morgenabend zwanzig Uhr? Essen im ›Olive Garden‹ und danach ins ›Marquee‹?«, fragte Sarah und wartete auf die Bestätigung.

      »Unbedingt. Alles was du willst, nur nicht zu Hause bleiben.«

      »Schmollt der Honk immer noch?«

      »Yep.«

      »Ich will ja nicht schon wieder auf dem Thema herumreiten und nerven, aber wieso tust du dir das nur an? Seit fünfzehn Jahren eine treue Freundin ohne Fehltritte, und wofür?«

      »Selbstgeißelung?«

      Sie schauten sich an und lachten los.

      ***

      Helens Finger flogen über die Tastatur des Laptops. Konzentriert arbeitete sie an einer Präsentation für ein neues Produkt. Nicht leicht, neue Dinge auf den Markt zu bringen, wenn dieser bereits gesättigt war. Sie hielt inne und trank einen Schluck Yogi-Tee. Der Ingwer brannte in der Kehle. Nachdenklich starrte sie aus dem Panoramafenster und beobachtete eine Krähe im Kampf mit der Thermik.

      »Wie überzeugt man Leute davon, etwas zu kaufen, was es schon in fünfundzwanzig anderen Varianten gibt?« Eigentlich hatte sie sich diese Frage selber gestellt. Umso verblüffter war sie, eine Antwort zu bekommen.

      »Indem man es billiger verkauft als die Konkurrenz?«

      Helens Kopf schnellte nach rechts. Im Türrahmen stand der Adonis aus der Lobby. Mit offenem Mund starrte sie ihn an, bevor sie nach gefühlten peinlichen zwanzig Minuten endlich ihre Sprache wiederfand.

      »So trivial ist es leider nicht. Und du bist ...?«

      »... sorry, wo hab ich nur meine Manieren. Ethan. Ich bin Ethan.« Er kam ein paar Schritt näher und reichte ihr die Hand.

      Sie drückte kräftig zu. »Helen.«

      »Freut mich sehr, Helen. Fester Händedruck. Gefällt mir.« Ethan strahlte schon wieder über das ganze Gesicht und sah ihr tief in die Augen.

      Ihre Hand lag noch immer in seiner. Es fühlte sich unverschämt gut an.

      »Was verschlägt dich in unsere Agentur ... Ethan?«, fragte sie und entzog sich langsam, wenn auch nur mit Widerwillen, seinen Fingern.

      »Studentenjob. Ich verteile für die nächsten Wochen die Post im Haus.«

      »Verstehe. Darf ich fragen, wie alt du ... ich meine, was du studierst?« Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken. Gott war das peinlich.

      »Zahnmedizin sechsundzwanzig«, antwortete er prompt.

      »Sechsundzwanzig ... was?«

      »Mein Alter. Ich bin sechsundzwanzig.«

      »Oooh, klar ... sorry. Wo?«, hakte sie nach.

      »Wo was?«, fragte Ethan sichtlich verwirrt.

      »An welcher Uni studierst du?«

      »Ach so ... an der NYU.«

      »Kenne ich, die hat einen guten Ruf. Dann sehen wir uns von jetzt an öfter, nehme ich an?« Sie biss sich auf die vorlaute Zunge. Was redete sie da bloß?

      »Das will ich doch hoffen.« Wieder dieses Lachen, schlichtweg Hammer! »Aber bevor ich gehe ...«

      »Ja?« Ihr Herzschlag beschleunigte sich.

      Er reichte ihr ein paar Umschläge. Helen starrte ihn fragend an.

      »Post. Deshalb bin ich doch hier. Bis dann, Helen.«

      Sie nahm die Briefe entgegen und kam sich wie eine dumme Gans vor. Was hatte sie denn gedacht? Rendezvous bei Kerzenschein?

      Ethan verließ das Zimmer und schob sein Postwägelchen weiter über den Gang.

      ***

      Keine dreißig Minuten später klingelte Helens Telefon. Sarahs Nummer blinkte auf dem Display.

      »Was hat dich so lange aufgehalten?«, fragte Helen.

      »Weißt du, wer gerade ...?«

      »Ethan«, unterbrach Helen sie.

      »Woher ...?«

      »Er war vor einer halben Stunde hier. Er verteilt für eine Woche die Post in der Agentur und studiert Zahnmedizin an der NYU.«

      »Sieh mal einer an. Da haben sich die zwei Hübschen ja recht nett unterhalten, wie es scheint. Warum hast du ihn nicht gleich noch gefragt, wie alt ...«

      »Sechsundzwanzig«, wurde sie erneut von Helen unterbrochen.

      »Meine Güte, Helen! Du hast dir doch nicht etwa endlich den Stock aus dem Hintern gezogen?«

      »Bitch«, lachte sie Sarah ins Ohr, »nein, wir haben uns nur kurz unterhalten.«

      »Kurz unterhalten? Du weißt, was und wo er studiert und wie alt er ist ... Bei mir hat es nur zu einem flüchtigen ›Hallo, ich bin Ethan‹ gereicht.«

      »Vielleicht steht er auf ältere Frauen«, kicherte Helen ins Telefon.

      »Hmmm ... könnte sein. Das werden wir dann Morgen­abend sehen.«

      »Wie meinst du das?« Helen dämmerte Schlimmes.

      »Na ja, ich habe ihm gesagt, dass ich Morgen ins ›Marquee‹ gehe. Erst ist er nicht drauf angesprungen, aber als er hörte, dass du dabei bist, war er gleich Feuer und Flamme.«

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