Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar Wallace
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar Wallace страница 31

Название: Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027204168

isbn:

СКАЧАТЬ ausgewählt.

      Über den zweiten dagegen machte sich Tiger Brown Sorgen: Die Tatsache, daß dieser Mann ein Trinker war, hatte ihm schon manche schlaflose Nacht bereitet.

      Es klopfte leise an die Hintertür des Büros, in das Brown inzwischen wieder zurückgegangen war. Tiger drehte das Licht aus und öffnete vorsichtig. Diese zweite Tür führte direkt in einen Schuppen und von dort ins Freie.

      »Schon gut, ich bin’s.«

      Mit diesen Worten trat Helder ein und schloß die Tür.

      »Haben Sie bis jetzt gedruckt?«

      »Vor zehn Minuten sind wir fertig geworden«, entgegnete Brown.

      »Sehen Sie zu, daß Sie noch heute nacht alles fortsenden können.«

      Helder war äußerst aufgeregt und nervös.

      »Was ist denn los?« fragte Brown scharf.

      »Ich weiß es selbst nicht genau«, war die mürrische Antwort. »Ich werde das Gefühl nicht los, daß mir jemand auf Schritt und Tritt folgt.«

      »Dann ist es ausgesprochen blödsinnig, daß Sie hierherkommen«, fuhr Tiger ihn ziemlich respektlos an.

      »Ich mußte aber noch heute abend mit Ihnen sprechen«, entgegnete Helder hastig. »Brown, die Sache wird im höchsten Grade brenzlig. Verbrauchen Sie so schnell wie möglich alles vorrätige Notenpapier, und vernichten Sie dann die Platten. Wir müssen die Druckerei hier schließen, verstanden?«

      Tiger Brown nickte; offensichtlich fiel ihm ein Stein vom Herzen.

      »Je eher, desto besser! Wir haben schon viel zu lange gewartet. Seitdem Iwan verhaftet worden ist, brennt mir der Boden unter den Füßen.«

      »Verhaftet worden?« Helder taumelte fast. »Warum ist er verhaftet worden? Und wann ist das passiert?« Sein Gesicht war kreidebleich geworden, seine Hände zitterten. »Wenn er nicht die Klappe hält, sind wir verloren. Und es sollte mich wundern, wenn ihn Gold nicht zum Sprechen bringt! Wo ist er?«

      »Das weiß ich selber nicht. Glauben Sie vielleicht, daß es zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört, in den einzelnen Polizeigefängnissen nachzufragen? Was seine Schweigsamkeit betrifft, so können wir übrigens ziemlich beruhigt sein. Reden tut er eigentlich nur, wenn er besoffen ist – und zu einem Rausch wird ihm die Polizei ja wohl kaum verhelfen.«

      »Warum haben Sie mich denn nicht benachrichtigt?« fragte Helder und fluchte leise, »jetzt können wir nur hoffen, daß Iwan dichthält – dann kommen wir vielleicht noch einmal mit einem blauen Auge davon. Glücklicherweise ist die Polizei halb davon überzeugt, daß Comstock Bell mit der ganzen Geschichte zusammenhängt. Man sucht ganz Europa nach ihm ab! Und solange man hinter ihm her ist, läßt man uns hier hoffentlich in Ruhe.«

      »Aber nehmen Sie doch einmal an, er taucht plötzlich wieder auf«, meinte Brown.

      »Ich glaube kaum, daß das geschieht«, entgegnete Helder lächelnd. »Der Verdacht, den ich habe, scheint sich zu bestätigen; morgen werde ich mich vergewissern können, ob ich richtig vermute. Übrigens sind tatsächlich fast alle amtlichen Stellen in London der Ansicht, daß Comstock Bell in Zusammenhang mit der Falschgeldaffäre steht.«

      »Was sagt man denn in London sonst noch über die falschen Banknoten? Ich habe schon seit Tagen keine Zeitung mehr gelesen.«

      Helder sah ihn erstaunt an.

      »Na, das sollten Sie aber tun, mein Lieber. Die amerikanische Regierung hat … «

      Er brach plötzlich ab, weil er sich überlegte, daß es eigentlich gar nicht klug sei, diesem Mann zu erzählen, daß eine Belohnung von einer Million Dollar für denjenigen ausgesetzt war, der entscheidend zur Festnahme der Falschgeldbande beitrug.

      »Was hat die, amerikanische Regierung getan?« erkundigte sich Brown neugierig.

      »Sie hat eine große Belohnung ausgesetzt«, entgegnete Helder ruhig. Tiger würde es ja auf irgendeine Weise doch erfahren. »Diese Belohnung wird an jedermann ausgehändigt, mit Ausnahme der Leute, die direkt an den Fälschungen beteiligt sind.« Er betonte jedes Wort des letzten Satzes. »Das heißt, zwei bekommen diese Belohnung unter keinen Umständen – nämlich Sie und ich.«

      Tiger Brown schenkte sich ein neues Glas Whisky ein. Helder beobachtete ihn, und plötzlich kam ihm der Gedanke, daß Brown sehr gefährlich werden konnte. Nun, dann würde es Mittel und Wege geben, ihn für allemal loszuwerden.

      »Was werden Sie denn mit Maple anfangen?« fragte Brown plötzlich.

      »Darüber wollte ich mich gerade mit Ihnen unterhalten«, entgegnete Helder, der unruhig in dem kleinen Raum hin und her ging. »Wir müssen noch heute mit ihm reden –« Er brach mitten im Satz ab und lauschte. »Was war das?«

      »Ich habe nichts gehört«, erwiederte Brown. »Die Leute nebenan machen Schluß, da gibt es natürlich allerhand Lärm.«

      Helder schlich zu der Tür, durch die er hereingekommen war, und horchte angespannt.

      »Dort draußen steht jemand«, flüsterte er Brown zu.

      »Sie sind wirklich übernervös – es ist bestimmt niemand da.«

      Helder knipste das Licht aus, schloß die Tür auf und öffnete sie mit einem Ruck.

      Niemand. Der Strahl seiner Taschenlampe wanderte durch den leeren Schuppen bis zur Tür – sie war angelehnt.

      Die beiden Männer sahen sich an und liefen dann zu der Schuppentür. Helder spähte vorsichtig hinaus – er sah eine Gestalt, die sich im tiefen Schatten der Rückwand des Gebäudes zu einem kleinen Tor zuschlich, das einen Zugang durch die hintere Umfassungsmauer bildete. Brown riß einen Revolver aus der Tasche, aber Helder packte ihn am Arm.

      »Sie sind wohl ganz verrückt! Wollen Sie uns die Polizei unbedingt auf den Hals hetzen? Los, schnell, hinter ihm her!«

      Die beiden rannten hinter der Gestalt drein, die gerade durch das Tor schlüpfte. Sie hörten das Schnappen des Schlosses und eilige Schritte, die sich auf der Straße entfernten.

      »Haben Sie einen Schlüssel? Ich habe meinen oben gelassen.«

      Brown durchsuchte nervös seine Taschen, fand den Schlüssel endlich und schloß mit zitternder Hand auf.

      Sie traten auf die Straße, und wieder war es Helder, der den Fliehenden zuerst entdeckte. Es war jemand von sehr kleiner Statur. Beide sahen ihn deutlich, als er an einer Straßenlaterne vorbeieilte.

      »Wir müssen ihn erwischen! Laufen Sie, so schnell Sie können!«

      Die Gestalt verschwand um eine Ecke, und gleich darauf hörten sie einen Motor aufheulen. Als sie in die Nebenstraße einbogen, sahen sie, wie sich ein Wagen mit abgeblendeten Lichtern entfernte.

      »Schnell!« rief Helder. »Mein eigenes Auto steht dort drüben.«

      Er stürzte zu dem Wagen, beide sprangen hinein, Helder gab Gas, und sie nahmen die Verfolgung auf.

      »Ein СКАЧАТЬ