Название: Der Kolonialismus
Автор: Ludolf Pelizaeus
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: marixwissen
isbn: 9783843800389
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Der Ausbau der Kolonialherrschaft der Niederlande, Englands und Frankreichs in Südostasien
Die gewaltsame »Öffnung« Chinas
Frankreich und England: Der Wettlauf um die Weltherrschaft in Afrika
Die zivilisatorische Mission Frankreichs
Die »späten« Kolonialmächte: Das Deutsche Reich, Japan und die USA
Japans Imperialismus
Die USA auf Kuba und den Philippinen
10. Der Zusammenbruch der Kolonialreiche
Der Erste Weltkrieg als Krise des Systems
Das Erwachen der Nationen
Von der Kolonie in die Unabhängigkeit
Der Beginn der Dekolonisation in Afrika und Asien
Dekolonisation im Zusammenhang des Kalten Krieges
Bibliographie
Mittelalter
Europäische Kolonialmächte
Amerika Englisch und Französisch Amerika
Spanisch und Portugiesisch Amerika Allgemein
Zu Verschiedenen Aspekten lateinamerikanischer Geschichte
Vorwort
Mit dem Begriff »Kolonialismus« verbinden Leser ganz unterschiedliche Phänomene. Viele verstehen darunter lediglich die Hochphase des Kolonialismus, die auch als Imperialismus bezeichnet wird, also die Zeit ab 1880. Während hier politische Vorgänge im Vordergrund stehen, sehen andere die geistesgeschichtlichen Entwicklungen als wichtig an. So kann man aus politischer Perspektive von Kolonisation und Dekolonisation, aus geistesgeschichtlicher Perspektive aber eher von Kolonialismus und Postkolonialismus sprechen. Doch die Begriffe bleiben umstritten, wie im Einzelnen noch zu zeigen sein wird. Die vorliegende Darstellung betrachtet vornehmlich die europäische Kolonialpolitik, die hier der Einfachheit halber als »Kolonialismus« bezeichnet wird. Mit Japan wird auch eine außereuropäische Kolonialmacht angesprochen, sonst aber der Schwerpunkt auf die dominante europäische koloniale Expansion gelegt. Es sollen aber nicht nur politische, sondern auch geistesgeschichtliche Stränge beleuchtet werden, um das Phänomen und seine Auswirkungen bis heute besser begreifen zu können.
Für das Verständnis des Kolonialismus scheint mir angebracht, den Schwerpunkt auf jene Zeit zu legen, in welcher der Kolonialismus seine weltpolitische Dimension annahm und viele Erscheinungen des interkontinentalen Beziehungsgeflechts entstanden, die bis heute prägend sind. Dies ist gerade die Frühe Neuzeit, also die Epoche von 1492 bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, als durch die Unabhängigkeit Amerikas die erste Phase der Dekolonisation begann. Aus regionaler Sicht wird deshalb Amerika fokussiert, weil hier das erste von Europäern voll entwickelte Siedlungssystem entstand, das in vielerlei Hinsicht für spätere Zeiten prägend war. Immer wieder wird aber auch auf die Entwicklung in Europa einzugehen sein, weil sie vielfach weitreichende Auswirkungen in den Kolonien hatte.
Auf dieser Grundlage wendet sich dann den Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert zu. Es werden die Linien der Kolonialherrschaft bis zu ihrem Höhepunkt nach dem Ersten Weltkrieg, und nachfolgend die der Dekolonisation nach dem Zweiten Weltkrieg aufgezeigt.
Die Darstellung einer »europäischen Weltgeschichte« hat zur Konsequenz, dass man die europäische Sichtweise und ihr Vokabular verwendet. Dies soll nicht unkritisch geschehen, doch lassen sich gewisse Begriffe nicht vermeiden. Ersetzt man z. B. »Indianer« durch das gleiche spanische Wort »Indio« ist dies genauso wenig hilfreich, wie nur von »Indigenen« zu sprechen, denn dies können Inder, Afrikaner oder Indianer sein. Die Darstellung bleibt, wie die verwandten Karten, eurozentrisch, bemüht sich aber darum, den differenzierten Blick auf die Entwicklung in ganz unterschiedlichen Ländern stets aufrecht zu erhalten.
Die Darstellung bezieht bei zentralen Punkten auch zeitgenössische Stimmen mit ein, die, um sie für den interessierten Leser leichter recherchierbar zu machen, bewusst fast alle aus zwei Quellensammlungen, nämlich СКАЧАТЬ