Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth. Ödön von Horváth
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Читать онлайн книгу Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth - Ödön von Horváth страница 22

Название: Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth

Автор: Ödön von Horváth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027226405

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       Stille.

      ADA

      lächelt: Ja, was hat er denn? Was hat er denn?

      STRASSER

      sieht sie groß an: Ada. Die Treue ist kein leerer Wahn. Ich pflichte dir begeistert bei, wenn du auf Hygiene den größten Wert legst. Seit wir uns kennen, seit diesen herrlichen drei Monaten, blieb ich dir treu.

      ADA

      grinst: Das kann man nicht kaufen!

      STRASSER

      Aber was vor ungefähr einem Jahre, was vorher war –

      ADA

      unterbricht ihn: Geht mich nichts an! Vor uns die Sintflut!

      STRASSER

      Ich danke dir, daß du meiner Meinung bist.

      ADA

      Du bist meiner Meinung! Verstanden? Ihr habt alle meiner Meinung zu sein!

      MÜLLER

      Zu Befehl!

      KARL

      Es gibt nur eine Meinung!

      EMANUEL

      Ich sehe alles doppelt –

      STRASSER

      erhebt sich: Ich bitte um Hilfe. Er zieht aus seiner Tasche einen Bund bunter Briefe. Erinnert ihr euch? Rosarot und himmelblau? Und bis vor fünf Wochen jeden dritten Tag vier Seiten.

      KARL

      Was sind das für Seiten?

      STRASSER

      Ihr habt sie doch alle gelesen! Er setzt sich wieder und streicht sich über die Schläfen.

       Stille.

      MAX

      Richtig! Rosarot und himmelblau! Der Kitsch!

      ADA

      Den hab ich jetzt schon vergessen –

      STRASSER

      Ich auch. Fast. Aber plötzlich erschien die Verfasserin.

      KARL

      Krach.

      MAX

      Bumbum.

       Stille.

      ADA

      Ist das die?

      STRASSER

      Ja.

      MAX

      Man gratuliert.

      KARL

      Papa! Papa!

      ADA

      Das ist die? Sie wiehert. Charmant! Charmant! Das ist ja eine charmante Episode! Armer Strasser, armer! Kannst du mir die Ohrfeige verzeihen, kannst du ungeschehen machen – nein, das kannst du nicht, aber einen Kuß will ich jetzt haben – oah!

       Strasser gibt ihr einen Kuß.

      MÜLLER

      Soviel ein Nichteingeweihter aus all dem entnehmen kann, dreht es sich um eine Alimentationsangelegenheit.

      EMANUEL

      Wie war das Wort?

      KARL

      Erraten!

      MAX

      Welch Scharfsinn!

      ADA

      zu Strasser: Und? Und? Und?

      STRASSER

      Ich habe es ihr gesagt, das heißt: ich gab es ihr zu verstehen, daß ich nichts mehr mit ihr zu tun haben will, aber sie wollte es nicht verstehen, daß wir uns entfremdet sind. Sie hat tremoliert und gelogen. Unglaublich gelogen! Sie hat zum Beispiel behauptet, ich hätte keinen Brief erhalten!

      MAX

      Unglaublich!

      STRASSER

      Sie will den Mann: das bin ich. Sie will ein Heim: das ist dies Hotel. Sie will Frau Hotelbesitzer werden, so läuft der Hase! Heilige Dreifaltigkeit! Weib, Kind und Pleite!

      MÜLLER

      Ich dachte, Baronin bezahlen –

      ADA

      unterbricht: Sie Schalk! Ich finanziere nicht Familien.

      MÜLLER

      Also scheint es eine gefährliche Erpresserin zu sein!

      MAX

      Wer?

      ADA

      zu Müller: Ist sie auch! Ist sie auch! Na klar! Da hätten Herr Generaldirektor nur mal diese Briefe hier – diese sentimentale Verschlagenheit!

      MAX

      erhebt sich: Pst! Er liest lispelnd aus einem Briefe. ›Mein Innigstgeliebter! Mein Alles! Du kamst diese Nacht im Traum –‹

      EMANUEL

      melancholisch; er hat auch etwas Magenschmerzen: Das Leben ein Traum –

      KARL

      zu Emanuel: Sie sollten mal austreten.

      MAX

      liest: ›– diese Nacht im Traum zu mir und hast Dich über mich gebeugt. Das Kleine schläft gerade, nun kann ich Dir schreiben. Warum schreibst Du mir nicht? Ich fühle mich noch schwach. Täglich, stündlich lechze ich nach Nachricht von Dir. Ich liebe Dich doch, laß mich nicht versinken, reich mir Deinen starken Arm, hilf mir, bitte –‹

       Alle, außer Strasser, schütteln sich vor Lachen.

      Max liest weiter. ›– Und ich habe Sehnsucht nach Dir, nach einem Heime!‹

      MÜLLER

      Aha!

      ADA

      Das СКАЧАТЬ