Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ sich. Das ge­hört mit zum Ge­schäft. Alte Pfer­de fres­sen mehr als jun­ge, wenn man sie in gu­ter Ver­fas­sung be­hal­ten will, und kön­nen da­bei nicht die­sel­be Ar­beit leis­ten. Aber du kannst dar­auf wet­ten, dass es ge­nau so viel kos­tet, sie zu be­schla­gen. Und sei­ne sind oben­drein ver­braucht. Jede Mi­nu­te, die er die Pfer­de be­hält, be­deu­tet Geld aus der Ta­sche für ihn. Du soll­test nur se­hen, wie sie in der Stadt mit den Pfer­den rech­nen.«

      Sie schlie­fen in die­ser Nacht ru­hig, und nach dem Früh­stück mach­ten sie sich zum Auf­bruch be­reit.

      »Ich möch­te euch gern für ein paar Tage Ar­beit ge­ben«, sag­te der alte Mann beim Ab­schied be­dau­ernd, »aber ich kann es mir nicht leis­ten. Der Hof kann jetzt, da die Kin­der weg sind, ge­ra­de mich und mei­ne alte Frau er­näh­ren. Und das nicht ein­mal im­mer. Die Zei­ten sind schlecht, und das sind sie im üb­ri­gen schon lan­ge. Nichts ist mehr, wie es frü­her war.«

      Früh am Nach­mit­tage, als sie sich San José nä­her­ten, mach­te Sa­xon halt.

      »Hier will ich hin­ein­ge­hen und mich ein biss­chen un­ter­hal­ten, wenn sie die Hun­de nicht auf mich het­zen. Das ist die schöns­te Stel­le, die wir bis­her ge­se­hen ha­ben, nicht wahr?«

      Bil­ly, der sich be­stän­dig Hö­hen und große Fel­der vor­stell­te, wo sei­ne Pfer­de sich tum­meln konn­ten, gab mur­melnd, aber nicht ge­ra­de be­geis­tert, sei­ne Zu­stim­mung.

      »Und das Ge­mü­se! Sieh das nur an! Und die Blu­men, die auf den Bee­ten wach­sen. Das ist noch fei­ner als To­ma­ten in Pack­pa­pier.«

      »Ich kann nicht ein­se­hen, wozu das gut sein soll«, wand­te Bil­ly ein. »Was hat man von Blu­men, die nur den Platz weg­neh­men, wo gu­tes Ge­mü­se wach­sen könn­te?«

      »Ja, das will ich eben her­aus­brin­gen.« Sie zeig­te auf eine Frau, die, über die Erde ge­bückt, mit ei­nem Spa­ten vor dem win­zi­gen Hau­se ar­bei­te­te. »Ich weiß nicht, wie sie ist, aber schlimms­ten­falls kann sie groß­schnau­zig sein. Schau! Jetzt sieht sie uns an. Leg dein Bün­del ne­ben mei­nes und lass uns hin­ein­ge­hen!«

      Bil­ly leg­te sein Bün­del auf die Erde, zog aber vor zu blei­ben, wo er war. Als Sa­xon durch den schma­len Gar­ten­weg mit den Blu­men­bee­ten ging, sah sie zwei Män­ner, die mit dem Ge­mü­se be­schäf­tigt wa­ren – der eine war ein al­ter Chi­ne­se, der an­de­re war eben­falls alt und dun­kel­äu­gig und of­fen­bar auch Aus­län­der. Hier gab es Zier­lich­keit, Tüch­tig­keit und äu­ßers­te Aus­nut­zung des Bo­dens – das konn­te selbst ihr un­ge­üb­tes Auge se­hen. Die Frau er­hob sich von den Blu­men und wand­te sich der Ein­tre­ten­den zu, und Sa­xon sah, dass sie in mitt­le­ren Jah­ren, schlank und ein­fach, aber nett ge­klei­det war. Sie trug eine Bril­le, Sa­x­ons un­mit­tel­ba­rer Ein­druck von ih­rem Ge­sicht war, dass sie freund­lich, aber et­was ner­vös aus­sah.

      »Ich brau­che heu­te nichts«, sag­te sie, ehe Sa­xon Zeit fand, et­was zu sa­gen, be­glei­te­te aber die Ab­leh­nung mit ei­nem freund­li­chen Lä­cheln. Sa­xon stöhn­te in­ner­lich bei dem Ge­dan­ken an den Ruck­sack. Die Frau hat­te of­fen­bar ge­se­hen, wie sie ihn nie­der­setz­te.

      »Wir sind kei­ne Hau­sie­rer«, er­klär­te sie has­tig.

      »Ja, da müs­sen Sie wirk­lich mei­nen Irr­tum ent­schul­di­gen.«

      Dies­mal war das Lä­cheln der Frau noch freund­li­cher, und sie war­te­te ru­hig, dass Sa­xon sa­gen soll­te, was sie wünsch­te.

      Das kam Sa­xon zu­pass, und sie be­gann dann auch ohne wei­te­re Ein­lei­tung:

      »Wir su­chen Acker­bo­den. Wir wol­len Land­wirt­schaft be­trei­ben, wis­sen Sie, und ehe wir Bo­den kau­fen, müs­sen wir uns klar dar­über wer­den, was wir ha­ben wol­len. Und als ich Ihren hüb­schen Hof sah, muss­te ich et­was von Ih­nen hö­ren. Denn se­hen Sie, wir ver­ste­hen nichts von Land­wirt­schaft. Wir ha­ben un­ser gan­zes Le­ben in der Stadt ver­bracht, und jetzt ha­ben wir uns ent­schlos­sen, auf dem Lan­de zu woh­nen und froh und glück­lich zu sein.« Sie hielt inne. Ein selt­sa­mer Aus­druck trat in das Ge­sicht der Frau, aber ihre Lie­bens­wür­dig­keit wur­de nicht ge­rin­ger.

      »Aber wo­her wis­sen Sie denn, dass Sie auf dem Lan­de glück­lich wer­den?« frag­te sie.

      »Das weiß ich gar nicht. Ich weiß nur, dass arme Leu­te in der Stadt nicht glück­lich sein kön­nen, wo es im­mer Streiks und der­glei­chen gibt. Wenn Sie auch auf dem Lan­de nicht glück­lich sein kön­nen, dann gibt es nir­gends Glück, und das fin­de ich nicht ge­recht, was mei­nen Sie?«

      »Das ist sehr ver­nünf­tig ge­dacht, mein Kind. Aber ver­ges­sen Sie nicht, dass es vie­le arme Leu­te auf dem Lan­de gibt und auch vie­le un­glück­li­che.«

      »Aber Sie se­hen doch we­der arm noch un­glück­lich aus«, sag­te Sa­xon schnell. »Sie sind wirk­lich rei­zend.«

      Sa­xon sah, wie die an­de­re vor Freu­de er­rö­te­te, und die Röte färb­te ihr Ge­sicht noch, als sie fort­fuhr:

      »Aber ich eig­ne mich viel­leicht auch be­son­ders dazu, auf dem Lan­de zu le­ben und et­was von mei­ner Ar­beit zu ha­ben. Wie Sie selbst sa­gen, ha­ben Sie Ihr gan­zes Le­ben in der Stadt ver­bracht. Sie wis­sen nichts vom Land. Es wür­de Sie ganz ent­mu­ti­gen.«

      Sa­x­ons Ge­dan­ken kehr­ten zu­rück zu den furcht­ba­ren Mo­na­ten in dem klei­nen Haus in der Pine Street.

      »Ich weiß je­den­falls, dass das Le­ben in der Stadt mich ganz ent­mu­tigt. Vi­el­leicht wird es auf dem Lan­de eben­so sein, aber des­halb ist es doch mei­ne ein­zi­ge Mög­lich­keit, ver­ste­hen Sie? Das oder nichts. Au­ßer­dem ist mei­ne Fa­mi­lie vom Lan­de. Es ist gleich­sam eine na­tür­li­che­re Le­bens­wei­se. Und was noch bes­ser ist – hier ste­he ich, und das be­weist doch, dass ich mich in­ner­lich nach dem Lan­de seh­ne und, wie Sie es nen­nen, mich be­son­ders für das Land eig­nen muss – sonst wäre ich ja gar nicht hier.«

      Die an­de­re nick­te bei­fäl­lig und sah Sa­xon mit stei­gen­dem In­ter­es­se an.

      »Der jun­ge Mann –«, be­gann sie.

      »Das ist mein Mann. Er war Kut­scher, bis der große Streik aus­brach. Ich hei­ße Ro­berts, Sa­xon Ro­berts, und mein Mann heißt Wil­liam Ro­berts.«

      »Und ich hei­ße Frau Mor­ti­mer«, sag­te die an­de­re und neig­te höf­lich den Kopf. »Ich bin Wit­we. Und wenn Sie Ihren Mann bit­ten wol­len ein­zu­tre­ten, so wer­de ich ver­su­chen, ei­ni­ge Ih­rer vie­len Fra­gen zu be­ant­wor­ten. Sa­gen Sie ihm, dass er sein Bün­del in den Gar­ten le­gen soll. – Also was für eine Men­ge Fra­gen ist es, die Sie an mich rich­ten wol­len?«

      »Ach, al­les mög­li­che. Wie ma­chen Sie es, dass es sich lohnt? Wie ha­ben Sie das Gan­ze ein­ge­rich­tet? Was hat der Bo­den ge­kos­tet? Ha­ben Sie selbst das schö­ne Haus ge­baut? Wie viel be­zah­len Sie den Leu­ten? Wo ha­ben Sie al­les ge­lernt – was wächst am bes­ten, СКАЧАТЬ