Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek страница 19

Название: Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband)

Автор: Ernst Vlcek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331324

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СКАЧАТЬ verrieten die Übergangsstelle.

      Fain stieß sich ab. Die künstliche Schwerkraft war minimal, deshalb überwand er mit dem Sprung an die sechzig Meter. Vor ihm, wie ein gezackter Bergrücken, lag der Schrottplatz. Er schätzte die Ausdehnung dieses Areals auf 300.000 Quadratmeter. Bis zu zweihundert Meter ragten die Spitzen des Berges empor. Verbogene Metallplatten, die ausgeschlachteten Innereien fremdartiger Maschinen, undefinierbare Trümmerstücke, Containerladungen defekter Mikrochips und elektronischer Bauteile, ausgebrannte Speicherzellen und ungezählte andere Dinge bildeten ein unüberschaubares Gewirr.

      Aus der Distanz wirkte der Berg massiv. Von Nahem wurden höhlenartige Vertiefungen, schroffe Grate, tiefe Einschnitte, Niederungen und Hohlwege sichtbar.

      Fains Unbehagen wuchs wie jedes Mal, wenn er den Bastler aufsuchte. Von dem Schrottplatz ging ein Hauch des Todes aus, eine Aura aus Zerfall, Moder und Grabeskälte. Dabei hatte der Berg wenig Mystisches an sich. Er war ein Sammelplatz für alle Materialien, die noch ausreichend Wert hatten, um sie dem Recycling zuzuführen. Zweimal seit Fains Ankunft auf dem Floß hatten sich Schiffe der Endlosen Armada der STOWMEXE genähert und ihren verwertbaren Abfall deponiert. Was irgendwie genutzt werden konnte, wurde den industriellen Zentren der Armada zur Wiederaufbereitung zugeführt.

      Es ist der Bastler, der mich irritiert, sagte sich Enklich Fain, als er die Peripherie des Berges erreichte und an den zerklüfteten Hängen hinaufsah. Gedankenverloren tastete er nach dem Kunststoffbeutel an seiner Hüfte. Selbst in der Kälte nahe des absoluten Nullpunkts war das Material glatt und flexibel.

      Der Beutel enthielt eine Anzahl positronischer Bauteile. Fain und Dameniszer hatten sie mit den Desintegratoren aus dem Rechnerkomplex des hinteren Goon-Blocks herausgeschnitten.

      Der Bastler half ihnen, aber er verlangte seinen Preis. Fain zuckte mit den Schultern. In der Hinsicht hatte er keine Skrupel. Um den Bastler zu bezahlen, würde er notfalls den gesamten Goon-Block zerlegen und alles eigenhändig zum Schrottplatz schleppen. Nur der Bastler ermöglichte es ihm überhaupt, den Plan durchzuführen. Wie der Holoprojektor waren auch die Desintegratoren ein Produkt seiner geschickten Hände. Außerdem verdankte Fain ihm den Hauptteil der Informationen, die er über das Armadafloß besaß.

      Enklich Fain straffte sich. Vor ihm klaffte der Eingang eines Hohlwegs. Bedächtig, um in der geringen Schwerkraft nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, lief er weiter. Das Loch verschluckte ihn wie ein zahnloses Maul.

      Binnen Sekunden passten sich die Restlichtverstärker den neuen Verhältnissen an. Ein düsterer Schlauch. Spitze Vorsprünge stachen aus den Wänden, und nah am Eingang hing eine messerscharfe Metallplatte von der Decke.

      Fain ging schnell weiter. Zu viel kostbare Zeit war verstrichen; vermutlich hatte sich Crduun bereits auf den Weg zum Floßschwanz gemacht.

      Der Hohlweg beschrieb einen rechten Winkel, wurde vorübergehend breiter und verengte sich danach so sehr, dass Fain schon fürchtete, stecken zu bleiben. Aber wie so oft zwängte er sich hindurch.

      Vor ihm wich das Grau fahler Helligkeit. Ein kreisförmiges Tal öffnete sich. Ringsum reckten sich Mauern aus verkanteten zylindrischen Maschinenteilen den Sternen entgegen. Fain hielt sie für die Verdichterkammern ausgedienter Strahltriebwerke, allerdings wäre er keine Wette darauf eingegangen.

      Den Talboden bildete eine Uranstange. Der Strahlungsmesser des SERUNS stand im Rotbereich, doch der Anzug schützte Fain. Weit verstreut, wie Skelette fremder Tiere, ragten undefinierbare Maschinen auf. Sie waren aus Abfällen zusammengesetzt; hinter keiner erkannte Enklich Fain einen Sinn. Womöglich wusste nicht einmal der Bastler, welchem Zweck sie dienen sollten.

      Es knackte im Minikom. »Was bringst du mir, Fain?«, ertönte die helle Stimme des Bastlers. »Endlich das 4-4-D-Silizoid? Oder eine Hyperchipvariable? Ich brauche sie, Enklich, verstehst du? Wie soll ich ohne Variable jemals fertig werden?«

      »Ich bringe dir, was ich kann.« Fain verwünschte seine belegte Stimme. »Und ich halte mich an die Vereinbarung. Wenn du uns hilfst und der Plan Erfolg hat, gehört dir das Floß. Dann kannst du die Steuerzentrale ausschlachten. Ich wette, dort findest du Hunderte dieser Variablen. Mehr jedenfalls, als du nötig hast.«

      »Ich muss sie schnell bekommen, Enklich! Mit einer Hyperchipvariablen kann ich den Reproduktor vollenden.«

      Fain umrundete ein hantelförmiges Gebilde aus verschiedenfarbigen Metallteilen, passierte eine Gitterkonstruktion und sah endlich den Bastler vor sich. Er war pechschwarz und verschmolz fast mit dem Hintergrund.

      Der rundliche Rumpf durchmaß in der Horizontale drei Meter. Oben und unten wurde er von eineinhalb Meter hohen Spitzkegeln abgedeckt, an denen vergleichsweise winzige Goon-Blöcke klebten. Gesäumt wurde der Körper von zwei Dutzend Extremitäten in unterschiedlichster Form. Wie Stacheln standen außerdem Antennen, Sensoren und Rezeptoren ab.

      Der Bastler hatte vier plumpe Gliedmaßen nach unten gedreht und stakte auf ihnen durch einen See kleiner und mittelgroßer Maschinenteile. Seine Goon-Blöcke funktionierten nicht. Einige der Extremitäten waren verbogen oder abgebrochen. Die schwarze Hülle wies Risse, Brandmale und Löcher auf.

      Der Armadamonteur war ein Wrack – Schrott wie all der Ausschuss, der sich auf dem hinteren Floßteil auftürmte. Er hatte Fain berichtet, dass er vor etwa sechs Erdjahren, kurz nach dem Aufbruch der STOWMEXE, von einem Armadaschiff auf dem Floß abgesetzt worden war. Ein Unfall hatte sein Positronengehirn stark beschädigt; erst auf dem Armadafloß war der Monteur mit verändertem Bewusstsein wieder »erwacht«.

      In dem Begriff »verändert« sah Fain nur eine pietätvolle Umschreibung für »verrückt«. Der Bastler war weltfremd und gefährlich, ein irregulär funktionierender Roboter.

      Neugierig musterte Fain das Maschinenungetüm, an dem der Monteur bis vor wenigen Sekunden gearbeitet hatte. Die Maschine ähnelte einem Ei mit abgeschnittener Spitze. Um das Unterteil lief ein daumendicker Ring aus rubinrotem Material. Der Ring leuchtete schwach.

      »Ist das der Reproduktor?«

      »So ist es«, bestätigte der Bastler. »Aber ohne die Variable ist er wertlos. Wann besorgst du mir das benötigte Teil?«

      Der Kaufsohn ignorierte Frage. »Wozu dient die Maschine?«, erkundigte er sich.

      Der Roboter musterte ihn mit zwei muschelförmigen visuellen Sensoren. »Ein Reproduktor dient der Reproduktion. Hast du doch eine Hyperchipvariable mitgebracht, Enklich?«

      »Das nicht.« Fain löste den Beutel von der Hüfte. »Aber etwas anderes. Vielleicht hilft dir das.«

      Gierig streckte der Roboter einen Greifarm aus. Fain wich einen Schritt zurück. »Hast du meinen Auftrag erfüllt?«

      »Ich erfülle alle Aufträge. Ich bin zuverlässig.« Der Bastler verschwand hinter einem mannshohen Stapel aus Metallspulen, tauchte jedoch nach wenigen Sekunden wieder auf. Mit zwei klauenförmigen Extremitäten trug er eine große Kiste. Sanft stellte er sie vor Fain ab. »Alles da«, sagte er. »Flugfähige Fernsteuerkameras mit leistungsfähigem Energiespeicher. Vier Photonenblitzer und ein Dutzend Sprengbomben, wahlweise auslösbar durch Funk- oder Zeitzünder.«

      Fain atmete auf. Er hatte schon befürchtet, dass der Bastler die Anforderungen nicht erfüllen konnte oder wollte. Endlich hatte er eine Erfolg versprechende Chance, Crduun zu überwältigen, sobald der Flößer kam, um seine Kaufsöhne zu bestrafen. Das Verlangen des Roboters nach den technischen Schätzen der Floßzentrale und die unfallbedingten Gehirnschäden hatten sein Sicherheitsprogramm außer Kraft gesetzt.

      »Ich СКАЧАТЬ