Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek страница 15

Название: Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband)

Автор: Ernst Vlcek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331324

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СКАЧАТЬ Ei, sie sind bis ins Mark verdorben. Bestrafe sie, Crduun, hörst du! Ho, Flößer, wo ist dein Biss? Streck sie nieder, sag ich dir! Ehe sie uns alle ins Verderben stürzen.«

      »Sei still!«, widersprach Crduun gereizt. Seine Stimme war eine Folge sirrender Zischlaute. Nach einem Moment fügte er mürrisch hinzu: »Schon gut, ich werde mich um sie kümmern. Aber ich brauch deine Ratschläge nicht. Also sei still.«

      Der Herold gurgelte empört. Wie ein Gnom hockte er auf der silbernen Oberfläche des Essenzenballens.

      Unvorstellbar, dass dieses Geschöpf aus den gleichen Eiern geschlüpft ist wie meine Brüder und Schwestern, dachte Crduun keineswegs zum ersten Mal. Dass er wie ich vom Stamm der Hyrkt ist und sich trotzdem von uns anderen unterscheidet wie der Tag von der Nacht.

      Die Haut des Herolds war nicht weiß, sondern braunrot wie rostiges Eisen. Der Raumanzug ließ die verkümmerte Gestalt noch plumper erscheinen, und der Kopf hinter dem transparenten Rund des Helms war kugelförmig, halslos, bis auf den Schlitz des Sprechmundes glatt.

      »Das ist dein Dank, Crduun?«, klagte der Herold. »Der Dank dafür, dass ich bei dir geblieben bin. Dass ich dich nicht verlassen habe, wie es jeder halbwegs vernünftige Herold getan hätte, um seine Dienste einer anderen Wartekönigin anzubieten.«

      Crduun spürte einen Stich. Die Herolde waren Mittler zwischen der Königin eines Hyrkt-Stammes und ihren Nachfolgerinnen, den Warteköniginnen. Wenn die Königin im Sterben lag und es Zeit für die Wartekönigin wurde, sich auf ihr Amt als neue Hüterin des Volks vorzubereiten, spürte es der Herold. Ganz gleich, ob ihn nur Meter oder viele Lichtjahre von der alten Königin trennten, der Herold erkannte ihren bevorstehenden Tod. Dann rief er die Wartekönigin zur Stammeshüterin aus und legte sich klaglos und zufrieden zum Sterben.

      So sollte es sein, dachte Crduun bitter. So ist es Brauch. Aber nicht jede Wartekönigin findet ihre Erfüllung. Manche wird, ebenso wie ich, in jungen Jahren vom Armadaherzen zum Flößer bestellt. Der Herold geht fort und tritt in den Dienst einer anderen Wartekönigin, und die unglückliche Hyrkt vergisst ihre Hoffnungen und ihr Geschlecht und verwandelt sich in den Flößer.

      Crduun, die Wartekönigin, existiert nicht mehr. Es gibt nur Crduun, den Flößer, und er muss sein Leben in Einsamkeit verbringen. Allein zwischen den Sternen und mit der Last der Essenzen, der Blöcke aus Eisen und Kupfer, Gold und Platin, Uran, Nickel, Silber und Zinn, aus Kohle und Kristall ...

      Nachdenklich bewegte Crduun den gepanzerten Kopf und mahlte mit den Beißzangen, die so weiß waren wie sein Körper.

      Warum ist der Herold bei mir geblieben?, fragte sich der Armadaflößer wieder. Weshalb hat er keine andere Wartekönigin aufgesucht, statt all die Jahrzehnte bei mir auf dem Floß zu verbringen? Gefällt es ihm, zwischen den Abbauplaneten und den Stationen der Armadaschmiede hin und her zu fliegen?

      Vielleicht wusste der Herold selbst keine Antwort darauf. Crduun musterte das unförmige Geschöpf nachdenklich. Über dem missgebildeten Kopf des Herolds stand die Armadaflamme.

      »Zögere nicht«, krächzte die Stimme des Herolds aus dem Funkempfang. »Weise die Bastarde in ihre Schranken! Verbanne sie vom Floß! Hörst du? Schleudere sie hinaus in die Leere, damit sie dort ihr elendes Leben aushauchen und ihre Seelen mit dem Licht davonreisen ...«

      »Still!«, schrie Crduun.

      Der Herold verstummte. Mit seinen kräftigen Sprungbeinen katapultierte er sich davon. Wie ein Vogel glitt er über das Silber des Essenzenballens dahin und berührte erst fünfzig oder sechzig Meter entfernt wieder den Untergrund.

      Der Boden dort war pechschwarz. Kohlenwasserstoffe, verriet Crduuns präzises Gedächtnis. In der Weltraumkälte gefrorenes Öl, umhüllt von einem Film aus polymerisiertem Kunststoff, der verhindern würde, dass es am Ziel, in der Wärme der Armadaschmiede, wie dicker Brei zerfloss.

      An den Ölballen schloss sich eine Essenzenstange aus Nickel und Kupfer an. Dann folgten Gold, Platin, Chrom und Aluminium sowie ein glitzernder Ballen aus Rubinen, Smaragden und anderen edlen Steinen. Weiter rechts erstreckte sich eine massige Platte aus reinem Eisen; daneben eine Stange aus Beryllium und anderen Leichtmetallen. Links lagerte ein mehrere Hundert Tonnen schwerer Bleiballen; parallel dazu verliefen Stangen aus Wismut, Quecksilber, Iridium, Titan ...

      Die Position jeder Essenz war in Crduuns Flößergedächtnis verankert, vom Goon-Block des Floßkopfs bis zum zehn Kilometer entfernten Schwanzblock. Die STOWMEXE transportierte Hunderttausende Tonnen Rohstoffe, die von den Abbaurobotern der Armadaschmiede auf zahlreichen Planeten geschürft worden waren.

      Crduun hantierte an den Hüftkontrollen seines Raumanzugs. Ein Düsenschub aus dem Tornisteraggregat hob ihn in die Höhe und trug ihn sanft in Richtung Schwanzteil. Der Herold blieb zurück.

      Der Restlichtverstärker sammelte die matte Helligkeit der Sterne. Crduun bot sich das Armadafloß in einem bleichen Grauton dar.

      Im hinteren Bereich standen sie – drei winzige Gestalten auf dem Mosaik der Essenzen.

      Ankbhor-Vuul vom Planeten der heißen Quellen und Vulkane, wo die Blitze niemals ruhten, der Himmel zu brennen schien und die Luft nach Rauch und Schwefel roch. Das war die vorletzte Station des Floßes gewesen. Daneben Dameniszer, der Crduun viele Geschichten erzählt hatte. Mit einem primitiven Raumschiff war der Rirr von seiner Heimatwelt zum Nachbarplaneten gestartet, ohne zu ahnen, dass dort ein Armadaschmied und gewaltige Abbauroboter gelandet waren ... Ich habe ihm das Leben gerettet, überlegte Crduun finster. Ich habe ihn aus dem Orbit gefischt, nach seinem fluchtartigen Start von der Rohstoffwelt, als sein lächerliches Schifflein mit einer der Essenzenstangen kollidierte. Und ich habe ihn adoptiert, damit er meine Einsamkeit lindert und sich an meiner Liebe zu ihm erfreut. Aber was tat dieser undankbare Rabensohn? Verraten hat er mich, schmählich hintergangen. Er hat Großmut und Güte mit Hinterlist und Heimtücke vergolten.

      Der Flößer verringerte die Flughöhe. Es ist Fains Schuld, sagte er sich mit wachsendem Grimm. Er hat den Geist der anderen vergiftet. Ich hätte erkennen müssen, dass er nur Unfrieden bringt. Enklich Fain ... Ich hätte dich im Raum ersticken lassen sollen, als vom Armadaherzen der Befehl kam, den Sturz in TRIICLE-9 anzutreten.

      Die Einsamkeit hatte ihn bewogen, den hilflos im All treibenden fremden Raumfahrer zu retten und auf das Floß zu holen. Crduun hungerte nach Gesprächen, wenn er jahrelange Fahrten machte.

      Ankbhor-Vuul war ein vergnüglicher Gefährte, ein Wilder mit heißem Blut und düsteren Sagen über Götter und Dämonen. Doch bald war seine Gesellschaft fad geworden, und obwohl Crduun ihn liebte, wie er alle Kaufsöhne geliebt hatte, wünschte er sich scharfsinnigere Gesprächspartner. Und Dameniszer: ein närrisches Geschöpf mit überschäumender Phantasie und voller absonderlicher Anekdoten. Leider versank Dameniszer zu oft in dumpfe Grübeleien.

      Enklich Fain – das war ein Unterschied. Natürlich, der Kaufsohn war hässlich, ein Monstrum mit behaartem Kopf, abscheulich weicher Haut und plumpen Gliedmaßen. Doch Crduun war zu vernünftig, ein intelligentes Wesen nach seinem Äußeren zu beurteilen. Nicht jedes Volk konnte so ästhetisch perfekt sein wie die Hyrkts.

      Trotz aller abstoßenden Hässlichkeit hatte Fain einen wachen Geist. Manchmal zu rege, grübelte Crduun erzürnt, während er die Geschwindigkeit weiter abbremste. Er hat mich ausgehorcht, hat Informationen gesammelt, die anderen Kaufsöhne gegen mich aufgehetzt und auf den richtigen Zeitpunkt zum Losschlagen gewartet.

      Der Flößer sank. Seine beiden Beinpaare berührten sanft den Boden – Kupfer, wie er nebenher bemerkte – und die in Krallen auslaufenden Greifhände tasteten über die Hüftkontrollen. Nervös СКАЧАТЬ