Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin Bucha
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha страница 280

Название: Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha

isbn: 9783740959500

isbn:

СКАЧАТЬ verspreche Ihnen, Sie wohlbehalten wieder daheim abzuliefern.«

      Hilflos war Angela ihren Empfindungen preisgegeben. Sie hätte lachen und weinen mögen zugleich. Als er ihre Hände endlich freigab, wobei ein Schatten sich über sein eben noch strahlendes Gesicht legte, sagte sie herzlich:

      »Ich komme mit, Mutti erfüllt mir sicherlich gern den Wunsch. Ein wenig kennt sie Sie schon durch Onkel Fritz.«

      Sofort hellten sich seine Züge auf, und etwas wie Übermut brach aus ihm hervor.

      »Schon wieder dieser Onkel Fritz, an dem Sie mit so viel Liebe hängen?«

      »Dr. Fritz Hersfeld«, erklärt sie mit einem reizenden Lächeln.

      Er lachte hell und unendlich erleichtert auf.

      »Ach, der Fritz? Jetzt verstehe ich! Hat er Ihnen etwa auch eine Räubergeschichte über mich erzählt wie von unserm Professor?«

      Sie schüttelte den Kopf, und das Lächeln blieb.

      »Noch viel schlimmer.«

      »Das ist allerhand!« entrüstete er sich.

      »Sind Sie gar nicht neugierig?« fragte sie mit leiser Schelmerei, die er entzückend an ihr fand.

      »Er meinte, wenn er eine Tochter hätte, dann müßte sie ihm einen Schwiegersohn bringen, der Ihnen ähnlich wäre.«

      »Dieser Schmeichler!« entfuhr es ihm halb grollend, halb verlegen. »Das kann er ja haben.«

      Angela sah ihn verwundert an.

      »Onkel Fritz hat aber doch nur einen Sohn, und der ist erst vier Jahre alt.«

      Spitzbübisch schielte er sie von der Seite an.

      »Vielleicht hat er aber eine Nichte?«

      »Das – das weiß ich nicht«, erwiderte Angela, und war auf einmal sehr traurig.

      Dr. Heykens’ Blick fiel auf die Uhr, und erschreckt sprang er in die Höhe.

      »Entschuldigen Sie, Angela, ich bin mehr als pflichtvergessen – meine Patienten! Also, es bleibt dabei, morgen abend. Wo darf ich Sie erwarten?« drängte er und zog schnell ihre Hand an die Lippen.

      »Ich kann Ihnen erst morgen Bescheid geben«, konnte sie gerade noch flüstern, da war er aber schon draußen.

      Beglückt sah sie auf ihre Hand hinab. Geküßt hatte er sie! Der erste Handkuß – von Peter Heykens!

      Sie fühlte, wie es ihr warm durch den Körper rieselte. Verwirrt strich sie sich das Haar aus der Stirn. Wie merkwürdig beengt ihr auf einmal die Brust war!

      Gewaltsam riß sie sich von ihren Gedanken los, die immer zu Dr. Heykens drängten.

      Pflichtvergessen hat er sich genannt? Sie mußte lächeln. Sie war nicht anders.

      Mit einem Seufzer machte sie sich wieder an die Arbeit. Ihre Wangen glühten, und ihr Blut kreiste rascher durch die Adern.

      Wunderschön war es, in Peter Heykens einen Freund gefunden zu haben. Ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.

      Angela ertappte sich mehrmals dabei, wie sie das Zifferblatt der Uhr suchte.

      Ach, wie lange mitunter doch ein Arbeitstag werden kann, wenn einem so viel auf der Zunge brennt, was man gern lossein will!

      Ich bin verzaubert, sagte sie sich; und soviel sie sich auch wehrte, diese seltsame Stimmung von sich abzuschütteln, es gelang ihr nur insoweit, ein nach außen hin gleichmütiges Gesicht zur Schau zu tragen.

      Frau Bettina sah auf den ersten Blick, daß Angela etwas auf dem Herzen hatte, und sie war gar nicht überrascht, als diese sich an ihren Arm hängte und mit großen Augen zu ihr aufsah.

      »Ich – ich muß dich einmal ganz dringend sprechen.«

      »So feierlich, Angela?« scherzte Bettina.

      Arm in Arm gingen sie ins Haus. Wortlos stiegen sie in die gemütliche Mansardenwohnung hinauf. Dort legte Angela gar nicht erst ab, sondern warf sich der Mutter in die Arme und gestand ihr leise:

      »Ich bin so glücklich, Mutti!«

      Über Bettinas Körper rann ein Zittern. Jahre versanken vor ihr. Hatte sie nicht einmal in gleicher Verfassung am Herzen der Mutter gelegen und gestammelt: »Ich bin so glücklich!«

      Gewaltsam schüttelte sie die Erinnerung von sich. Das Ende dessen, was sie damals als ungeheures Glück betrachtet hatte, war zu grausam gewesen. Daran wollte sie jetzt nicht denken – nur an Angela.

      »Erzähle!« bat sie.

      »Erstens habe ich heute meinen Professor kennengelernt, und ich bin begeistert von seiner ganzen Art. Er ist kein bißchen grob, Mutti, im Gegenteil sehr lieb und väterlich. Und dann…«

      Sie brach ab. Ihre Hände suchten die der Mutter, als brauchten sie einen Halt.

      »Ich weiß nicht, Mutti, wie ich dir das erklären soll. Oberarzt Dr. Heykens und ich, wir sind gute Freunde geworden, und da er heute etwas sehr Schönes erlebt hat, bat er mich, ich möchte ihn morgen ins Theater begleiten.«

      Auf einmal ruhten die Augen in heimlicher Bangnis auf dem erwartungsvollen Gesicht der Mutter.

      »Darf ich mitgehen, Mutti?«

      Also doch! ging es Bettina durch den Kopf. Wie schnell war die Zeit vergangen, aus dem kleinen Mädel war ein junges, liebendes Weib geworden!

      Aber – wußte Angela denn überhaupt schon, was so unverhüllt aus ihren Augen strahlte? Gewiß nicht. Nun, sie würde sich hüten, mit plumper Hand in die zarten Fäden zu greifen, die sich um das Herz ihres Kindes zu weben begannen.

      »Sicher darfst du mitgehen. Onkel Fritz sprach doch neulich in so warmen Worten von diesem Dr. Heykens.«

      Jubelnd fiel Angela der Mutter um den Hals, schmiegte ihr heißes Gesicht an ihre Wange.

      »Ich danke dir, Mutti! Er hat mir versprochen, mich wohlbehalten heimzubringen.«

      »Recht so, Angela«, sagte Frau Bettina aus tiefstem Herzen. Sie zog Angela mit sich. »Und nun werden wir schnell noch einmal deinen Kleiderbestand durchsehen. Du sollst doch morgen recht nett aussehen.«

      Mit sicherer Hand wählte sie ein stahlblaues Seidenkleid und breitete es vor Angela aus.

      »Das kannst du gut tragen, Angela. Die Perlenstickerei ist sehr, sehr kostbar. Monate habe ich dazu gebraucht, um sie herzustellen.«

      *

      Nichts als Freude, große, berauschende Freude war in ihr.

      Angela wußte nicht, wie schön und lieblich sie aussah, als sie an Dr. Heykens’ Seite die Oper betrat. Ihr Herz schlug so stürmisch, daß sie meinte, ihr Begleiter müßte es hören. Alles war Erwartung in ihr. Ihre Augen spiegelten ihre Empfindungen wider.

      Die СКАЧАТЬ