Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden (ab 600) Box

isbn: 9783740930004

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СКАЧАТЬ starrte ihn an. »Was willst du damit sagen?«

      »Wer den Erben bringt, dem fällt alles zu. So hat es Vater bestimmt. Ich bin von unserem Anwalt daran erinnert worden.«

      »Aber wir können doch noch Kinder haben, Clemens. Ich werde mich sofort einer Behandlung unterziehen.«

      »Das kannst du dir ersparen, ich rühre dich nicht mehr an. Ich habe endgültig genug von dir.«

      Sie warf den Kopf zurück. »Das wird dich aber einiges kosten«, sagte sie drohend.

      »Viel ist bei mir nicht mehr zu holen, du hast uns fast ruiniert mit deinem Größenwahn.«

      Er stürmte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Sie sah ihm fassungslos nach.

      Was ist nur plötzlich mit ihm los? dachte sie. Sogleich vermutete sie eine Rivalin. Ihm ist jedes Mittel recht, mich abzuservieren, dachte sie gleich weiter und steigerte sich in wilden Zorn hinein.

      »Das könnte dir so passen!« stieß sie zwischen den Zähnen hervor, die sich dann gleich schmerzhaft in ihre Unterlippe gruben, und das machte sie noch wütender.

      Blindlings, und um sich abzureagieren, lief sie zu dem Seitenflügel, in dem Mary Campen wohnte.

      Deren Haushälterin verwehrte ihr jedoch den Eintritt. »Die gnädige Frau möchte nicht gestört werden«, sagte Martha abweisend.

      »Ich muß sie aber dringend sprechen, ich war in der Behnisch-Klinik!« fuhr Claire sie an, aber da kam sie an die richtige Adresse.

      »Ich habe genaue Anweisung, wen ich einlassen darf. Sie gehören nicht dazu.«

      Sie wurde von einem giftigen Blick förmlich durchbohrt, aber an Martha prallte das ab. Sie konnte Claire sowenig ausstehen wie Mary Campen, die Martha gleich zu sich rief, als Claire schimpfend verschwunden war.

      »Ist sie gegangen?« fragte sie mit schwacher Stimme.

      »Unter Protest, aber das kennen wir ja.« Matha war so lange im Hause Campen, daß sie sich solche Bemerkungen erlauben durfte. Sie gehörte zur Familie, wenn Claire das auch nicht wahrhaben wollte.

      »Hätte Clemens nur eine andere Frau genommen«, flüsterte die alte Dame.

      »Er ist nicht schlecht.«

      »Das wissen wir, regen Sie sich bitte nicht auf.«

      »Das Schicksal meint es nicht gut mit uns, Martha«, flüsterte Mary. Ihre Stimme erstickte in einem trockenen Schluchzen, und Martha trieb es Tränen in die Augen.

      »Sie dürfen sich nicht aufregen, Dr. Norden hat es mir extra ans Herz gelegt. Ich werde ihn am besten gleich rufen.«

      »Nein, nein, er hat genug zu tun. Es überkommt mich einfach manchmal der Schmerz, daß ausgerechnet Marius leiden muß.«

      Martha gab ihr die Beruhigungstropfen, die Dr. Norden verordnet hatte. Zu ihrer Beruhigung schlief Mary bald ein. Martha atmete auf. Jede Stunde Schlaf bedeutete für sie Vergessen. Martha wußte, daß sie in all dem Reichtum keine glückliche Frau geworden war. Ihr Mann hatte sie mit anderen Frauen betrogen, während sie die Söhne auf die Welt brachte und sich um ihre Erziehung kümmerte. Aber nur Marius hatte ihr immer nur Freude bereitet, und ausgerechnet ihm war kein langes Leben bestimmt. Martha wußte das, ohne daß ein Arzt es ihr sagen mußte. Sie war aufmerksam, und er war nicht von heute auf morgen krank geworden. Seit Monaten hatte sich sein Zustand immer mehr verschlechtert. So sehr er sich auch beherrschte, Martha spürte es, wie er sich oft quälte, ein zuversichtliches Gesicht zu machen.

      Sie ging wieder an ihre Arbeit, dann kam Clemens.

      »Darf ich zu Mama, Martha?« fragte er.

      »Sie schläft jetzt, und sie soll soviel wie möglich schlafen, hat Dr. Norden gesagt.«

      Er nickte. »War Claire etwa hier?«

      »Ja, aber ich habe sie weggeschickt. Die gnädige Frau will sie nicht sehen.« Martha hielt mit ihrer Meinung nicht zurück.

      »Es ist gut so«, sagte Clemens. »Ich will nicht, daß Mama aufgeregt wird. Passen Sie nur gut auf Mama auf.«

      »Da können Sie sicher sein.«

      *

      Jenny Behnisch war nach der Teestunde mit Pamela zu Marius Campen gegangen. Es war ein helles geräumiges Zimmer und etwas wohnlicher eingerichtet als die üblichen Krankenzimmer.

      Er lag bewegungslos im Bett. Das edle Gesicht war fahl, wie aus Marmor gemeißelt. Pamela durchzuckte ein heißer Schmerz, weil dieser Mann dem Tode geweiht sein sollte. Jenny sah, wie es in ihrem Gesicht arbeitete.

      »Werden Sie der Aufgabe gewachsen sein, Pamela?« fragte sie.

      »Ja, selbstverständlich. Hoffentlich kann ich etwas für ihn tun. Was mag er empfinden?«

      »Er wird es kaum zeigen. Er ist ein Mann von großer Selbstbeherrschung. Sie können lesen, solange er schläft, auch Musik hören. Es sind Kopfhörer vorhanden, ebenso für das Fernsehgerät.«

      »Es könnte ihn aber trotzdem stören. Ich werde mein Tagebuch führen. Ich habe es mir angewöhnt, alles aufzuschreiben, was wichtig in meinem Leben erscheint.«

      »Das finde ich gut. Mir wurde gesagt, daß Sie hier auch nach Verwandten suchen. Können wir da irgendwie behilflich sein?«

      Ein Schatten fiel über Pamelas Gesicht. »Ich möchte nur wissen, wer mein Vater war, aber ich weiß seinen Namen nicht. Meine Mutter hat ihn mir nicht verraten. Sie meint, es sei besser so für mich. Ich weiß nur den Namen seines Freundes, mit dem er damals in Argentinien war. Er hat Mama einmal besucht, und ich habe mir seinen Namen gemerkt. Er heißt Paul Norman, aber das ist auch alles.«

      »Soll er in München gelebt haben?«

      »Er hat über München gesprochen. Ich war sechzehn, als er bei uns war. In vier Jahren kann viel passieren.«

      Jenny betrachtete sie voller Mitgefühl und nickte. Sie wußte selbst, wieviel in ein paar Jahren passieren konnte.

      »Haben Sie schon mal ins Telefonbuch geschaut, Pamela?« fragte Jenny.

      Verwirrt sah das Mädchen sie an.

      »Daran habe ich gar nicht gedacht, und ich habe auch noch kein Telefonbuch gesehen.«

      »Ich lasse Ihnen eins bringen, damit können Sie sich die Zeit vertreiben«, meinte Jenny lächelnd. »Manchmal denkt man nicht an das Nächstliegende.«

      Schwester Inge brachte das Telefonbuch schon ein paar Minuten später. Sie musterte Pamela forschend, als sie sich mit ihrem Vornamen vorstellte.

      »Ich heiße Pamela«, bekam sie erwidert.

      »Bleiben Sie länger bei uns?«

      »Ich hoffe es.«

      Schwester Inge sah zu dem Bett. »Ein schwerer Fall«, murmelte sie. »Ich beneide Sie nicht.«

      Pamela СКАЧАТЬ