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СКАЧАТЬ kehrt das Verb kadal hif. „trennen, unterscheiden“ hier wieder (Gen 1,4.6.7.14.18)! Das Verb beschreibt ein Auseinanderhalten von ungleichen Dingen und ein Aussondern für bestimmte Aufgaben (Lev 10,10; 11,47; 20,25; Lev 20,24.26). Diese schöpfungsgemäße Trennung galt für Israel auch auf anderen alltäglichen Gebieten (Viehzucht, Ackerbau, Gewerbe, Geschlechter, vgl. Dtn 22,5 oder Lev 19,19. Das Leben mit und für Gott erfordert Anderssein (Heiligung), d. h. unter Umständen auch Trennung von bestimmten Dingen.

      Nicht alle Teile des AT sind von normativer Bedeutung für uns heute. Aber jeder Text hat irgendeine theologische Relevanz, kurz: Man kann das AT nicht „amputieren“. Man muss aber feststellen, dass viele historisch-kulturell festgelegte Bestimmungen uns nicht direkt betreffen können, weil unsere Lebenssituation eine ganz andere ist. Lev 25 etwa beschreibt das Vorgehen bei Besitzveräußerung, das Sabbat- bzw. Jobeljahr, die Löserpflicht, das Sklavenrecht etc. Aber das dahinter liegende Prinzip ist sehr gerecht und sozial: Es sollte mit all dem verhindert werden, dass riesige Ländereien in die Hände weniger Großgrundbesitzer fallen, die eine immer größere Zahl verarmter Bauern aus ihrem Erbbesitz vertreiben oder ausbeuten.

      Egal, wie man zur historischen/naturwissenschaftlichen Glaubwürdigkeit steht, grundlegend ist immer die theologische Aussage dahinter. Den Schöpfungsbericht verstehen manche als wörtlichen Tatsachenbericht, manche lehnen ihn als wissenschaftliches Modell ab – in jedem Fall aber ist seine theologische Aussage autoritativ für Christen, die wie das Volk Israel im Alten Bund zur Heiligung gerufen sind. Echte „Heiligung“, d. h. Absonderung, zieht die Menschen an, statt sie abzustoßen (das verbindet auch mit dem NT [Röm 12,2]):

      Siehe, ich habe euch Satzungen und Rechte gelehrt, so wie Jahwe, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr also tut inmitten des Landes, wohin ihr kommet, um es in Besitz zu nehmen. Und so beobachtet und tut sie! Denn das wird eure Weisheit und euer Verstand sein vor den Augen der Völker, welche alle diese Satzungen hören und sagen werden: Diese große Nation ist ein wahrhaft weises und verständiges Volk. Denn welche große Nation gibt es, die Götter hätte, welche ihr so nahe wären, wie Jahwe, unser Gott, in allem, worin wir zu ihm rufen? Und welche große Nation gibt es, die so gerechte Satzungen und Rechte hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege? (5Mo 4,5–8)

      Hier wird nicht weniger ausgesagt, als dass, weit entfernt davon, abstoßend oder einengend zu wirken, das „Gesetz“, besser die Weisung Gottes nach dem AT, „Weisheit und Leben“ bedeutet und somit eine Anziehungskraft für die Völker entwickeln würde – wenn Gottes Volk daran festhielte. Als Israel ins verheißene Land kam, gab Gott ihnen das Gesetz, damit sie den umliegenden Völkern zeigen konnten, wie der Lebensstil des Königreiches Gottes aussieht. Nur ganz selten hat Israel dieses Ziel erreicht (1Kön 10,24 Und die ganze Erde suchte das Angesicht Salomos, um seine Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gegeben hatte). Jesaja entwirft das große Bild der Völkerwallfahrt, wo erneut Gottes Weisung und Wort die Massen anziehen werden (Jes 2,3).

      Ulrich Wilckens schreibt über die Autorität des Alten Testaments:

      Das Alte Testament war die „Bibel“ Jesu und der Apostel. Die neutestamentliche Gemeinde griff für Verkündigung, Unterweisung und Gottesdienste auf das AT zurück, wie Jesus das auch getan hatte. Jesus fand seinen Weg im AT vorgezeichnet, sein Leben, Sterben, Auferstehen und weiteren Auftrag und Mission der Gemeinde lernte man von der Schrift her verstehen. Paulus und die anderen neutestamentlichen Schriftsteller können Jesus Christus gar nicht bezeugen, ohne beständig das AT aufzuschlagen. Ein Mitglied der Gemeinde Jesu musste dem AT glauben! Paulus, von Hananias mit Unterstützung eines Anwalts angeklagt, verteidigt sich vor dem römischen Stadthalter Felix mit einem außerordentlichen Bekenntnis: Er diene Gott in der Weise, dass er allem glaube, was nach dem Gesetz und in den Propheten geschrieben stehe (Apg 24,14). Gottesdienst heißt demnach für den Apostel auch und vor allem, den Schriften des СКАЧАТЬ