Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 62

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ der würdevollen Selbstbeherrschung des Häuptlings zeigte sich hierbei doch in seinem Auge ein freudiges Aufleuchten. Er begrüßte dann Puck und ließ sich die Begleiter des Trappers vorstellen. Freundlich weilte sein Auge auf Paul, von dessen Schicksal er durch Cayugas unterrichtet worden war, und äußerte: "Es ist gut, daß die Junge Tanne den Wölfen der Prairie entkommen ist."

      Alle hieß er darauf willkommen an den Feuern der Cheyennes.

      Cayugas erfuhr hier von dem Unterführer der von ihm in die Steppe geführten Abteilung, welche sich den Kiowas glücklich entzogen und dem Häuptling wieder angeschlossen hatte, wie er die Gefangenen habe ihrem Schicksal überlassen müssen. Mit Bedauern hatte das schon der Anführer der Grenzreiter, der so eifrig nach den Banditen spähte, hören müssen.

      Walpole suchte, als er von der Ankunft der Weißen erfuhr, diese auf und begrüßte den ihm wohlbekannten Trapper herzlich und wünschte ihm Glück zu seiner Rettung. Ein großes Interesse hatte für ihn auch Paul Osborne, den er nach allem fragte, was seine Gefangennahme anging. Höchlichst erstaunt aber war er über die ihm vertraulich gemachten Mitteilungen Browns.

      "Nun", sagte der Beamte endlich, "am besten wäre es, die Kiowas hätten die Schufte niedergemacht, sparten dem Henker die Stricke. Also Mister James Osborne vom Arkansas? Wunderbar."

      Brown bat ihm, nichts von diesem vor Pauls Ohren verlauten zu lassen, und der Beamte versprach das.

      Unsre Freunde ließen sich am Feuer nieder und wurden von den Cheyennes gastfreundlich bewirtet.

      Deren Häuptlinge aber traten zusammen, vernahmen die Nachrichten, welche Cayugas mitgebracht hatte, und hielten Kriegsrat.

      Von den Kaws hatten sie in ihrem Rücken jetzt nichts mehr zu fürchten, aber der Frontangriff drohte von den vereinigten Stämmen, und es galt, diesen zurückzuweisen, in einer Stellung, welche den Übergang über den Verdigris deckte; die Dörfer der Cheyennes mußten geschützt werden vor feindlichem Überfall.

      Als Resultat der Beratung machten die Cheyennes noch am selben Abend eine Bewegung nach vorwärts und lagerten an einer Reihe niedriger Hügel, deren Gipfel sie sofort mit Schützen besetzten, während weit vorgesandte Reiter vor Überraschung durch den Feind sicherten.

       Inhaltsverzeichnis

      Nach ruhig in tiefem Schlafe vollbrachter Nacht erwachten der Trapper und seine Freunde neugestärkt im Sonnenscheine. Grizzlys Wunde schmerzte weniger, und auch das Fieber hatte nachgelassen. Puck hatte sich mehrmals in der Nacht leise erhoben und nach seinem Oheim gesehen, ihn zugedeckt mit der wollenen Decke, um ihn vor der Nachtluft zu schützen, und sich erst wieder hingelegt, wenn ihn dessen gleichmäßiges Atmen überzeugte, daß er ruhig schlief.

      Die Cheyennes waren sämtlich munter und hielten ihre Pferde bereit. Einige von ihnen brachten den Weißen gebratenes Büffelfleisch, das allen trefflich mundete.

      Cayugas nahte, in Begleitung des Konstablers, der mit seinen Leuten unweit gelagert hatte, wandte sich an den Trapper und sagte: "Die Kiowas werden die Cheyennes angreifen; wollen die weißen Freunde mit uns fechten?"

      "Was meine Doppelbüchse nützen kann, Junge, soll euch zu teil werden, zu Pferde kann ich nicht kämpfen."

      "Es ist gut, der Graue Bär ist ein gewaltiger Schütze, seine Büchse wird zu thun bekommen. Und der Medizinmann?"

      "Wenn des Oheims Büchse knallt, Cayugas, das weißt du wohl, läßt meine sich auch hören."

      "Will euch was sagen, werter Sir", ließ Bill Stone sich vernehmen, "wißt wohl, bin ein friedlicher Mann, habe nichts mit Streit zu thun, kommt mir aber einer von den Schuften der Kiowas zu nahe, soll er sich in acht nehmen, sage weiter nichts."

      Auch die Arkansasmänner erklärten sich bereit, sich am Gefecht zu beteiligen, sobald es nötig wäre.

      Walpole sagte: "Ich habe Dark Cloud schon meine Unterstützung zugesagt, wenn er angegriffen wird."

      "Die Weißen sind große Schützen", äußerste Cayugas, "sie sollen die Kiowas vor die Büchse bekommen. Die Dunkle Wolke läßt die weißen Freunde bitten, hinter diesem Hügel sich versteckt zu halten, und wenn die Feinde nahen, zu schießen."

      "Gut", sagte der Trapper, "ich verstehe, so soll es sein; locke sie hierher, Cayugas, und sie werden zwanzig der besten Büchsen knallen hören, welche je in der Prairie von den Händen tapferer Leute geführt wurden."

      Cayugas entfernte sich.

      "Ihr werdet etwas zu sehen bekommen", wandte sich Grizzly an seine Begleiter. "Dark Cloud ist der größte Reiterführer der Steppe, und diese Roten sind die besten Reiter der Welt."

      Sie begaben sich sämtlich auf den Rücken des Hügels vor ihnen und blickten von dort hinab. Die Cheyennekrieger hatten zum größeren Teile die Hügelkette überschritten und hielten in einzelnen Trupps vor dieser in der Ebene. Ein Drittel ihrer Streitmacht blieb als Reserve hinter den Erdanschwellungen, welche von dünnem Buschwerk gekrönt waren, zurück. In der Mitte, auf deren höchstem Punkte, hielt Dark Cloud auf dem Rosse und überblickte die Prairie, und um ihn hielten einige seiner erfahrensten Krieger.

      Die Cheyennes, die etwa tausend Mann stark sein mochten, erwarteten lautlos die Befehle des Führers.

      Die Schlacht konnte beginnen, der strategische Aufmarsch war vollzogen.

      Es war ein malerischer Anblick, die federngeschmückten Kriegerscharen mit den langen Lanzen auf schönen, kräftigen Rossen halten zu sehen, bereit zum Kampfe.

      Die Stellung war überaus klug gewählt, denn von den Hügeln herab konnte aus gedeckter Stellung auch ein scharfes Feuergefecht von Fußkämpfern geführt werden.

      Die Späher der Cheyennes gaben Zeichen mit den erhobenen Lanzen und zogen sich auf die Hauptstellen zurück.

      "Sie kommen", sagte der Trapper.

      Alle Blicke suchten den Feind in der Ferne. Endlich gewahrten sie ihn; in langer, dunkler Linie kamen die Kiowas und Kaws angeritten.

      Die Cheyennes hielten bewegungslos; die Führer der einzelnen Haufen wandten ihre Blicke zuweilen nach dem Hügel, wo Dark Cloud hielt.

      "Wir Cayugas' Vater auch kämpfen, Oheim?" fragte Paul.

      "Vorerst gewiß nicht", sagte der. "Er führt von dort die Schlacht vermittelst eines Stückes Spiegelglas."

      "Wie?" Paul erstaunte über die Antwort.

      "Er leitet seine Reiter durch ein Zeichen, welches er mit einem glänzenden Spiegel giebt, und bewahrt seine das Schlachtfeld überragende Stellung, um dies mit Vorteil thun zu können. Diese Zeichen sind nur seinen Kriegern verständlich und werden überaus geheim gehalten, du wirst sehen, wie er seine Linie lenkt."

      "Wunderbar."

      "Es giebt keine gewaltigeren Reiter, als diese Steppenindianer, und geradezu staunenswert ist es, wie sie den Zeichen des Häuptlings folgen."

      Die Kiowas kamen, noch immer in langer Linie, näher, und hielten in etwa einer Meile Entfernung an.

      Die СКАЧАТЬ