Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 60

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

isbn:

СКАЧАТЬ Rosse.

      Ein Augenblick tiefer Stille lagerte auf der weiten Prairie.

      Wiederum wußten die Kaws nicht, wo sie ihre Feinde zu suchen hatten.

      Das Schweigen wurde durch einige laute Rufe unterbrochen, und der Hufschlag galoppierender Pferde ließ sich von neuem, von rechts und links her vernehmen.

      "Reiten", klang des Cheyennes Stimme wieder, und vorwärts jagte die kleine Kavalkade im vollsten Rosseslauf, wie bisher von Cayugas in gerader Richtung geführt.

      Von Zeit zu Zeit ließ der junge Häuptling ein leises, doch durchdringendes Pfeifen hören.

      Endlich antwortete diesem ein freudiges Wiehern.

      "Ha, mein Pferd", sagte Cayugas, gebot Halt und sprang vom Blitz herunter.

      Gleich darauf erschien er hoch zu Roß, die lange Lanze in der Hand, neben Puck. Sein wohlgeschultes Pferd hatte geduldig des Herrn geharrt.

      Während des durch den Cheyenne veranlaßten Haltes hatten alle aufmerksam gelauscht. Es wurde ihnen durch das Geräusch, welches die einhergaloppierenden Rosse der Gegner verursachten, klar, daß die Kaws sich zusammengzogen hatten und jetzt sämtlich auf ihrer rechten Seite ritten, und zwar in nicht zu großer Entfernung.

      Zu sehen waren sie nicht.

      Das Ziel der Verfolger lag im Osten, und die gleiche Richtung hielten auch die Verfolgten augenblicklich inne. Der Gedanke lag nahe, für kurze Zeit die Richtung nach Norden zu nehmen, doch Cayugas lehnte einen solchen Vorschlag mit der Begründung ab, sie ritten dann den Kiowas entgegen und könnten leicht zwischen zwei Feuer kommen. Auch drohte dann die Gefahr, daß ihnen der Weg nach Osten ganz verlegt würde.

      So beschloß man, in der bisherigen Richtung weiter zu reiten. Sie galoppierten dahin, während zu ihrer Seite in unbekannter Entfernung die Kaws sich bewegten, die etwas voraus sein mußten.

      Einige Meilen mochten sie in schneller Gangart zurückgelegt haben, immer ein klein wenig nach links abhaltend, als unerwartet die Kaws dicht an ihrer Rechten hörbar wurden. Sie mußten nach Norden umgelenkt haben, um ihre Gegner dort zu suchen.

      Als die Verfolgten dies erkannten, leider nicht früh genug, um der Bewegung ausweichen zu können, waren Grizzly und der Cheyenne entschlossen zu kämpfen. Rasch verständigten sie sich darüber und gleichzeitig, daß sie den Schlachtruf der Cheyennes beim Zusammentreffen hören lassen wollten. Man hielt die Pferde an und von Mund zu Mund lief das Wort: "Feuern, sobald der Ruf ertönt".

      Die Kaws sausten in großer Eile heran. Die Flüchtlinge wurden gesehen.

      "Wer reitet da?" rief eine laute Stimme in der Sprache der Kaws zu ihnen herüber.

      "Feuer!" rief Grizzly. Alle schossen, und mit ungestümer Kraft stießen Cayugas, Puck und der Trapper den Kriegsruf der Cheyennes aus.

      Der so ganz unerwartete Angriff mußte die Kaws aufs tiefste erschrecken, umsomehr, als sie nicht wissen konnten, wie stark die Zahl der Angreifer war.

      Die Indianer jagten in Eile zurück.

      "Schnell geladen!" rief der Trapper, und man beeilte sich, dem Rufe zu folgen.

      Drüben blitzten jetzt Büchsen auf, aber vergeblich war es, in dieser Nacht ein Ziel, welches nicht ganz nahe war, zu nehmen, die Kugeln zischten vorüber.

      "Reiten!" rief Cayugas, und die Pferde wurden angetrieben.

      Die Gefahr nahte aber jetzt von rechts in ernsthafter Gestalt, denn der Hufschlag einer starken Rosseszahl, die ihm schnellsten Laufe herankam, erschütterte den Boden. Die Kaws hatten den ersten Schreck überwunden und jagten zum Angriff vor.

      Es wäre nutzlos gewesen, auf eine geschlossen heranbrausende Reitermasse, welche nicht mehr durch ein unerwartetes Feuer zu überraschen und einzuschüchtern war, einzelne Schüsse abzugeben. Sobald sie erreicht wurden, war das Verderben der Flüchtlinge unabwendbar, wie wurden ohne weiteres überritten.

      "Nach links!" rief der Trapper mit Stentorstimme.

      Ehe aber die Pferde herumgerissen waren, klang Hufschlag vernehmbar auch von Osten her; jeder sah sein letztes Stündlein nahen.

      Wildes Geschrei erhoben die Kaws, dem Cayugas herausfordernd mit dem Schlachtruf der Cheyennes antwortete und seinen Namen hinzu setzte: "Hier Cayugas, der Springer!"

      Ein gellender Jubelruf, der aus der von Osten herankommenden Schar hervorklang, und der darauffolgende Kriegsschrei der Cheyennes belehrten die Flüchtlinge, daß es die Krieger des jungen Häuptlings waren, die ihnen entgegenjagten.

      "Hierher!" schrie Cayugas, "reitet die Hunde nieder", und mit einigen Sätzen seines Pferdes war er an ihrer Spitze.

      Hell erklang der Schlachtschrei der Cheyennes, den Puck, der Trapper, die Arkansasmänner und Paul, mit aller Kraft einstimmend, verstärkten.

      Dies, und besonders der Name des Sohnes der Dunklen Wolke, machten die Kaws doch stutzig, und sie hielten. Die Flüchtlinge hatten sich bereits mit den Kriegern Cayugas vereinigt und machten die Waffen zum Schießen fertig.

      Stille herrschte nach den wilden Kriegsrufen; hie und drüben lauschte man angestrengt nach dem Gegner hin. Leise befahl Cayugas der Hälfte seiner Leute, im Schritt eine Strecke nach Süden zu reiten und von da von neuem den Kriegsruf zu erheben.

      Ein Teil der Cheyennes bog ab, während die andern alle langsam nach Osten ritten.

      Die Kaws ließen nichts von sich hören. Von Süden her klang plötzlich Schlachtgeschrei, und die Feinde, welche aus der Anwesenheit des jungen Häuptlings, des Sohnes der Dunklen Wolke, auf eine starke Anzahl von Kriegern schließen und befürchten mochten, umringt zu werden, jagten, wie der Hufschlag der Rosse lehrte, nach Westen davon.

      Erst als er aus weiter Entfernung klang, forderte der junge Häuptling zur Fortsetzung des Rittes auf. In leichtem Galopp sprengten sie dahin. Auch die abgesandten Cheyennes hatten sich wieder angeschlossen.

      Der Himmel war in den letzten Minuten etwas lichter geworden, und im Osten waren die Sterne zu erblicken.

      Nachdem sie schweigend eine große Strecke zurückgelegt hatten, ließen unsre Freunde die Pferde im Schritt gehen.

      "Diesmal sind wir davongekommen, Junge", sagte Puck vergnügt zu dem neben ihm reitenden Paul.

      "Ja, Gott sei geprießen", entgegnete dieser aus dankbarem Herzen.

      Alle fühlten in dieser Freude, daß sie der Gefahr entronnen, daß sie gerettet waren.

      "Ich muß euch gestehen, Grizzly", sagte Bill Stone, "ich habe dieses Fechten, Schießen, Hauen und Stechen und vor allem das Gebrüll der blutigen Wilden satt."

      "Seid ein friedlicher Mann, Bill, weiß schon."

      "Ist ein Fakt, Sir. Macht kein Spaß, dieses Herumbalgen mit den Roten. Wollte, ich wäre zu Hause geblieben, ist mein ganzes Geschäft mit den Gentlemen der Prairie verdorben. Wird mein Alter scheel sehen."

      "Nun, Bill Stone, wollen dem Alten einen Brief schreiben, wollen ihm erzählen, wäret ein äußerst friedlicher Bursche, der nur dreinhieb, wenn's ihm ans Leben ging, dann aber auch wie ein alter Kentuckyer."

СКАЧАТЬ