Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 59

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ Gehölzes zu führen, damit von da aus, sobald der Indianer und Puck zurück wären, die Flucht ausgeführt werden könne.

      Cayugas hatte seine Waffen bis auf das Messer abgelegt, ein gleiches hatte Puck gethan, der freilich für die Büchse den Bogen genommen hatte, und beide traten in die Prairie hinaus.

      Vorsichtig schlichen sie nach Süden zu, wo der Haupttrupp der Kaws stand.

      Es war so dunkel, daß sie sich nur auf kurze Entfernung erblicken konnten.

      Schon hatten sie eine gute Strecke zurückgelegt, ohne etwas vom Feinde zu gewahren, und lauschten angestrengt, um die Stellung der Feinde zu ermitteln, als unerwartet unweit von ihnen eine Stimme laut wurde. Beide sanken lautlos ins Gras nieder.

      In der Sprache der Kaws, die mit dem Cheyennedialekt genügend verwandt ist, um von den Lauschern verstanden zu werden, klang es zu ihnen her: "Wir müssen die Skalpe der weißen Hunde haben oder diese selbst, es ist Blut der Kaws geflossen. Wenn die Sterne bleich werden, greifen wir an."

      "Aber Krähenfeder erwartet uns, Häuptling, und leicht kann es sein, die Cheyennes jagen ihn nach Norden zurück, wenn wir nicht da sind, ihm zu helfen, und dann stehen wir allein zwischen Arkansas und Verdigris."

      "Wir reiten erst, wenn es Tag ist, nach dem blutigen Grunde und können die Kiowas noch am Abend erreichen. Die Cheyennes sind weit, sie fürchten sich, ihre Skalplocken zu zeigen."

      "Aber die Dunkle Wolke ist ein erfahrener und kluger Krieger, und die Jengeese haben ihm viel Büchsen und Pulver gegeben."

      "Die Cheyennes sind mit Blindheit geschlagen, sie glauben uns in ihrem Rücken, südwärts des Verdigris, und wagen sich nicht von dessen Ufer fort. Sie können nicht denken, daß wir durch die Einöde über den Arkansas gekommen sind. Wir reiten erst, wenn die Sonne hell scheint und wir der Weißen Skalpe haben."

      Die Redenden, die nur undeutlich den im Grase Verborgenen sichtbar geworden waren, entfernten sich.

      Cayugas und Puck setzten dann ihren Weg mit noch größerer Vorsicht fort.

      Ein leises Pferdegewieher traft ihr Ohr, jetzt wußten sie, wo die Rosse der Kaws, wahrscheinlich aber auch die Krieger, weilten.

      Bald trafen sie auf einige Indianer, die sich im Grase ausgestreckt hatten, und nur die größte Vorsicht verhinderte es, mit ihnen in Berührung zu kommen.

      Deutlicher hörten sie jetzt das Schnauben und Stampfen der Pferde. Sie machten einen Bogen, um den Tieren sich zu nahen, welche, wie aus dem Geräusch zu schließen war, auf einem Haufen stehen mußten.

      Nach kurzer Zeit erreichten sie sie und erkannten bald, daß die Pferde nur zusammengekoppelt waren, wohl um sie zu augenblicklichem Gebrauch bereit zu haben.

      Sie krochen auf etwa zehn Schritte heran und überzeugten sich, daß keine Krieger in der Nähe waren.

      Ein dumpfes Knurren klang aus dem Grase hervor, die Tiere zitterten - dann erschütterte das furchtbare Gebrüll des zornigen Panthers die Luft.

      Mit unwiderstehlicher Gewalt rissen sich die von Todesangst erfaßten Tiere voneinander los und jagten in wilden Sprüngen davon, in die Nacht hinein. Die Indianer sprangen empor, schrien durcheinander, und viele liefen den Tieren nach, ihnen pfeifend und lockend, doch unaufhaltsam jagte die Herde davon.

      Cayugas und Puck waren sofort nach dem so gelungenen Pantherschrei in großer Eile zurückgekrochen und suchten nun in demselben Bogen, in dem sie gekommen waren, auf die andre Seite des Lagers zu gelangen.

      Deutlich vernahmen sie die befehlende Stimme des Häuptlings, die sie schon vorher gehört hatten: "Das war kein Panther, sucht im Grase nach, ein Feind ist herangeschlichen." Doch die Dunkelheit war so undurchdringlich, daß alles Suchen vergeblich war. Zweimal kamen streifende Kaws in ihre Nähe, doch wenn diese sie bemerkten, wurden sie wohl für Gefährten gehalten.

      Puck und Cayugas hielten die Messer in den Händen, um jeden, der sie bedrohte, niederzustechen. Doch da das Panthergebrüll von der dem Gehölz entgegengesetzten Seite gekommen war, suchte man die Feinde dort und nicht in der Richtung, die sie wirklich eingeschlagen hatten.

      Immer ferner tönte der Galopp der geängstigten Tiere.

      Als sie weit genug von dem Lagerplatz entfernt waren, begannen beide nach dem Gehölze zu laufen, welches sie in einigen Minuten erreichten.

      Mit ängstlicher Spannung hatte man dort auf den Erfolg der mit so viel Gefahr verbundenen Expedition gelauscht und mit Freuden das Davonjagen der Tiere vernommen.

      Sie standen alle neben den gesattelten Pferden.

      Vorsichtig führte man diese in die Prairie. Puck und Bill halfen dem verwundeten Trapper, der seinen Schmerz in der Schulter tapfer verbiß, in den Sattel des Thunder; alle bestiegen die Rosse.

      Da die nächste Gefahr von den Reiterhaufe zu fürchten war, welche nordwärts des Gehölzes standen, richtete man nach dieser Seite alle Aufmerksamkeit.

      Man ließ die Pferde im Schritt gehen. Cayugas ging voran, und hinter ihm ritt Puck auf dem Blitz. Paul ritt neben Brown, um im Notfall dem alten, wenn auch noch sehr rüstigen Manne beistehen zu können.

      Doppelte Wachsamkeit war nötig, da die zu ihrer Linken weilenden Kawscharen gewiß durch das Davonjagen der Pferde aus dem Hauptlager aufmerksam und mißtrauisch geworden waren.

      Das Gehölz war schon lange nicht mehr zu gewahren, und vorsichtig ließen sie ihre Tiere langsam weiterschreiten.

      Keiner sprach ein Wort, alle lauschten nur und suchten mit ihren Blicken die Dunkelheit zu durchdringen.

      Schattenhaft, mit unhörbaren Schritten ging der Indianer voran, trotz der Finsternis in gerader Linie. Sein feines Ohr vernahm, daß Reiter ihnen entgegen kamen. Leise gebot er Halt, und alle nahmen die Waffen zur Hand.

      Cayugas begab sich an Pucks Seite.

      Ein Trupp der Feinde sprengte auf ihrer Linken in einiger Entfernung vorbei. Schon glaubten sie unbemerkt geblieben zu sein, als ein einzelner Reiter, der der Schar folgte, in größter Nähe an den Flüchtlingen vorüberkam und die Haltenden gewahrte. Allen war auf das Strengste eingeschärft worden, das tiefste Schweigen zu bewahren, und erst Feuer zu geben, wenn Cayugas oder Grizzly es gebieten würden. Puck hielt seinen Bogen bereit.

      Der einzelne Indianer rief ihnen etwas zu und sprengte heran.

      "Schieß, Puck!" flüsterte der Cheyenne. Die Sehne knarrte, als der Mann auf zehn Schritt heran war, und der Pfeil fuhr ihm tief in die Brust. Er stieß einen gellenden Schrei aus.

      Mit einem Satze war Cayugas auf der Kruppe von Pucks Pferde, und rief, sich an dem Zwerge haltend; "Reiten!"

      Im Galopp sprengten alle davon, der Blitz, welcher die zwei Reiter gut trug, voran.

      Ringsum wurden Rufe laut, dann ward wildes Einhersprengen von Reiterscharen zu hören, doch die Dunkelheit war so undurchdringlich, daß nur das Ohr die Feinde wahrnahm, die zur Freude der Flüchtlinge sich in ihrem Rücken befanden.

      Ein gellender Kommandoruf hallte durch die Nacht, und augenblicklich verstummte das Geräusch galoppierender Pferde. Es war klar, die Kaws wollten sich durchs Ohr überzeugen, wo die so überraschend in ihrer Mitte aufgetauchten Gegner ritten.

      "Halten", СКАЧАТЬ