Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 49

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ diese Männer auf ihre Rosse und bindet ihnen die Füße zusammen."

      Mit großer Schnelligkeit ward dem Befehl gehorcht, und gleich darauf ritten Osborne, Jim und Ben mit gefesselten Füßen, inmitten einer starken Schar Cheyennes, durch die Steppe.

       Inhaltsverzeichnis

      Im Lager der Flüchtlinge ging es still zu. Puck schlief nach den übermäßigen Anstrengungen der letzten Tage, und der Trapper saß in seiner Nähe, nachdenklich vor sich hinblickend und dann und wann einen liebevollen Blick auf den mißgestalteten Pflegesohn richtend.

      Bill Stone hatte sich unweit niedergestreckt und schnitzte sorglos mit seinem Messer an einem Stück Holz herum. Walker und Paul überwachten auf gelegentlichen Rundgängen die Prairie.

      Der nachdenkliche Trapper rief Bill Stone an: "Geh, mein Junge, und hole mir einmal den Sam Walker her, wir müssen eine Art Kriegsrat halten und überlegen, wie wir uns aus der Schlinge ziehen, und Sam ist ein erfahrener Prairiemann."

      "Well, Sir, sollt ihn gleich hier haben." Er ging und kehrte bald mit dem Büffeljäger zurück.

      "Setzt euch, Walker; wir müssen den Fall besprechen."

      Walker setzte sich; auch Bill nahm Platz.

      "Müssen beratschlagen, was zu thun ist, sind in einer nicht ungefährlichen Klemme. Was mein ihr, Sam Walker?"

      "Nach dem, was ich von euch, Grizzly, und dem jungen Kaw gehört habe, denke ich, ist das beste, wir brechen, so bald es dunkel ist, nach Süden auf."

      "Gut, ist eure Meinung, Sir. Haben im Süden den Verdigris. Wenn wir den mit seinen Felshöhlen erreichen, sind wir einstweilen sicher, ist für Pferde nur viel weiter oben zu überschreiten. Könnten in der Nacht, da nicht immer die Sterne sichtbar werden, nur auf gut Glück die Richtung nach Süden einhalten, weiß nur so viel, daß wir im Süden den Verdigris vor uns haben und im Westen den Arkansas. Nun, sagt der Kaw, und ich glaube nicht, daß der Bursche lügt, daß die Krieger seines Volkes von Süden kommen, könnten ihnen leicht in den Rachen laufen."

      "Stimmt, Grizzly, könnte so kommen."

      "Will euch sagen, wie die Sache stehen wird. Die Sioux sind die unvergleich mächtigste Nation im Nordwesten; stellen leicht sieben- bis achttausend Reiter ins Feld. Glaube nicht, daß die Regierung immer glimpflich mit den Leuten verfahren ist; na, gleichviel aus welcher Ursache, sie brechen wieder einmal den Frieden und stürmen auf den oberen Missouri los. Sie haben, wie ich erfuhr, mit den Kiowas und Kaws am Pigfelsen ein Bündnis geschlossen, obgleich dies höchstens den Zweck haben kann, sich vor einem Flankenangriff der Cheyennes zu schützen, denn diese halten zu uns. Daß die Kiowas auf ein Bündnis eingegangen sind, welches ihnen nur wenig Vorteil bringen kann, ist schwer begreiflich, und ich glaube nicht, daß der frühere Häuptling dieses Stammes, der bedächtige Mangana, sich dazu entschlossen hätte. Doch der jetzt an der Spitze stehende, Krähenfeder, hat sicher die Gelegenheit ergriffen, um den verhaßten Cheyennes einen Schlag beizubringen und - sein Mütchen an mir zu kühlen, von dem er vor einigen Jahren so blutige Hiebe bekommen hat. Der Mann wird jetzt, wo ich ihm unter solchen Umständen entwischt bin, außer sich vor Wut sein, und Sioux Sioux sein lassen, nur um mich in seine Gewalt zu bekommen. Ich bin überzeugt, er stößt zu diesem Zwecke mit seiner ganzen Macht nach Süden. Nun haben wir noch die Cheyennes. Was diese vorhaben, weiß ich nicht, daß sie sich wehren werden, ist unfraglich, und wenn sie ihre Krieger zusammenhaben, dürften sie leicht tausend Krieger und mehr ins Feld stellen können. Der Kaw sagte, sie ständen im Osten, was auch wahrscheinlich ist, da sie da über den Verdigris wechseln können. Das wäre so unsre Lage, wobei nicht ausgeschlossen ist, daß jeden Augenblick eine Bande Kiowas oder Kaws auf uns einbrechen kann."

      Sam Walker wiegte nachdenklich das Haupt: "Ist ne schlimme Sache, sind da in einen Indianerkrieg geraten, ohne eine Ahnung der Gefahr."

      "War gerade so mit mir, Sir", sagte Bill Stone; "bin ein friedlicher Mann und ging ruhig meinem Gewerbe nach, war gut Freund mit all den roten Gentlemen, bin auch in den Krieg gekommen, weiß nicht wie."

      "Durch euer gutes Herz, Stone", sagte der Trapper und reichte ihm die Hand. "Durch euer dankbares, tapferes Herz -"

      "Bin nun einmal drin, ist ein Fakt. Habe mein ganzes Eigentum eingebüßt, wird mir freilich ersetzt, ist auch ein Fakt. Bin ein friedlicher Mann, aber erstens bin ich dankbar für empfangene Wohlthaten, und wenn mir eine Rothaut ans Leben will, wehre ich mich, ist so meine Meinung."

      Puck, in dessen Nähe die Beratung stattfand, war erwacht, hatte still zugehört und richtete jetzt den Blick der schönen großen Augen auf seinen Oheim.

      "Was meinst du, Puck, was wir thun sollen?" fragte ihn der Trapper.

      "Ich will dir sagen, Oheim, wir müssen die Cheyennes aufsuchen; ich will, sobald es dunkel ist, nach Osten reiten und nach ihnen umschauen. Hoffentlich finde ich sie und bringe sie hierher."

      "Gut, Kind, das ist nicht übel, beruht unsre Hoffnung doch nur auf den Cheyennes."

      Die Aufmerksamkeit der Männer wurde durch ein Rauschen der Zweige in dem Gebüsche, wo die Pferde standen, erregt, und lauschend erhoben sich alle und griffen nach den Waffen. Das geübtere Ohr hörte Pferdehufe aufschlagen.

      "Was ist das?"

      Gleich darauf krachte vom Rande des Gehölzes, nach Osten zu, ein Schuß.

      Alle eilten nach der Gegend, von wo der Schuß gefallen war.

      Als der Trapper und seine Begleiter an den Rand des Gehölzes gelangten, fanden sie Paul, der mit einem Ausdruck des Schreckens auf den davonjagenden Indianer deutete. "Ich habe ihn gefehlt, Oheim."

      "Ist es der Gefangene?"

      "Ja. Ich war so überrascht, als ich ihn in die Prairie reiten sah, daß ich fehlschoß."

      "Ich will ihn wieder holen", sagte Puck.

      "Laß es gut sein, Kind, er hat bereits großen Vorsprung und würde dich in einen Hinterhalt locken, laß ihn laufen; wir müssen zusammen bleiben. Der Bursche war doch geschickter, als ich vermutete."

      Der Kaw hatte sich, während die Männer berieten und Paul die Prairie überwachte, mit großer Geschicklichkeit seiner Bande entledigt, sich seines Pferdes bemächtigt und war davongesprengt.

      "Trifft er auf seine Mordbande, haben wir sie heute noch hier. Die Gefahr rückt näher, Walker; jetzt wo dieser Rote in der Steppe ist, müssen wir uns zur Verteidigung anschicken. Habt ihr eine Axt mit?"

      "Ist da, Grizzly."

      "Vorwärts dann, wir müssen Bäume fällen und einen Verhau machen; werden die Roten heute noch auf dem Halse haben."

      Der Trapper nahm die Axt und brachte mit gewaltigen Hieben Baum nach Baum mit einer Geschicklichkeit zu Fall, die sie genau an die gewünschte Stelle auf dem Erdboden gelangen ließ. Ihm folgten hierin mit gleicher Fertigkeit, wenn auch nicht mit gleicher Kraft, Walker und Bill. Puck hieb mit seinem Tomahawk Äste und Zweige ab, und ehe eine Stunde vergangen, war eine respektable Verschanzung hergestellt, mit Raum genug in deren Innern, um auch die Pferde und Maultiere dort unterbringen zu können.

      "So", sagte der Trapper, als die Riesenarbeit vollendet war, "ist nicht viel, СКАЧАТЬ