Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 44

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ Pfeil ab. Diesen Ruf hörend, zugleich mit dem Zischen des Pfeiles, kehrten die Kiowas um und liefen mit einer Eile davon, welche Puck und Paul ein heiteres Lachen entlockte.

      "Jetzt ist es aber Zeit, Paul, jetzt müssen die Tiere den Raum verschlingen", und dahin sausten sie in vollem Rosseslauf, nach Osten zu. Der Schlachtruf der Cheyennes hatte die Kiowas derartig eingeschüchtert, daß sie mit der Verfolgung zögerten. Erst nach einigen Minuten, welche den Davonjagenden großen Vorsprung gewährten, sprengte eine Schar Kiowas ihnen nach. Nachdem die beiden Reiter eine genügende Strecke nach Osten zurückgelegt zu haben glaubten, wandten sie nach rechts um.

      Bald sahen sie das Gehölz vor sich auftauchen, und der Eulenschrei belehrte den besorgt harrenden Trapper, daß die kühnen Jünglinge glücklich mit der Beute zurückgelangt waren.

      Puck und Paul wurden von dem Alten und Bill beglückwünscht.

      Sie stiegen ab und zogen die Pferde ins Gebüsch.

      Lachend erzählte der Zwerg, wie er die Tiere der Kiowas erbeutet und die Krieger mit dem Schlachtruf der Cheyennes davongejagt habe.

      "Der Kiowa ist in der Steppe, Oheim. Er sucht uns im Osten, laß uns nach Süden reiten."

      "Recht, Junge, wollen uns davon machen."

      Blitz und Thunder wurden herbeigeführt; die Männer nahmen ihre Waffen, Bill Stone erhielt den Fuchs, der unter den gewaltigen Schenkeln Pucks sehr zahm geworden war, Paul behielt den von ihm erbeuteten Braunen.

      Puck und der Trapper bestiegen ihre Rosse, und unter des Zwerges Führung ritten sie in die Prairie hinaus, nach Süden zu.

      Schweigend galoppierten die vier Reiter in der dunklen Nacht einher.

      Von Zeit zu Zeit ließen sie ihre Tiere in Schritt fallen, um sie verschnaufen zu lassen.

      "Wie ist es herrlich, unter Gottes freiem Himmel, umweht von seinem Odem, durch die Steppe zu eilen, doppelt herrlich, wenn man, wie ich, lange Tage in einer dumpfen Höhle gelegen hat", sagte der Trapper, als sie eben langsam einherritten.

      "Vermute, befände mich wohler, wenn ich in den gesegneten Ansiedlungen wäre", brummte der Büchsenmacher, "statt auf dieser unverständigen Bestie in der Prairie umhergerüttelt zu werden. Ist Geschmacksache, Sir, wollte, hätte mein sanftes Maultier und ritte auf schattiger Landstraße einher."

      "Nun, Freund Stone", entgegnete ihm lächelnd der Trapper, "ich hoffe, ihr werdet bald wieder in der Heimat sein und euch dann mit Behagen eurer Strapazen und Abenteuer in der Steppe erinnern."

      "Habe die Notion, alter Herr, werde noch allerlei Abenteuer erleben, ehe die Steppe hinter mir liegt. Sollte mich wundern, wenn die roten Gentlemen uns nicht noch zu schaffen machten."

      "Nun, Bill Stone, seid zwar ein friedlicher Mann, wie ich weiß?"

      "Ist so, Sir."

      "Aber vermute, werdet euch nicht wehrlos abschlachten lassen."

      "Könnt euch darauf verlassen, Sir, ist mir meine Kopfhaut zu lieb, um sie nicht nach Kräften zu verteidigen. Wird mein alter Vater große Augen machen, wenn er erfährt, was ich hier mitgemacht habe, und daß ich sogar einen blutigen Wasserfall auf einem Balken hinabgefahren bin. Wollte, säße bei dem alten Mann, dürft's glauben, Sir."

      "Und sehnst du dich auch aus der Steppe und ihren Gefahren fort, Paul?"

      "Wenn ich aufrichtig sein soll, ja, Oheim; ich wünschte, wir wären alle in Sicherheit, und ich weilte am Arkansas unter der Veranda von Woodhouse. Abenteuer habe ich für dieses Leben genug gehabt."

      "Glaube dir's, Kind; ist wild hergegangen die Tage über, wild. Gab eine Zeit, wo auch ich mich nach dem Heimatherde sehnte, ist längst vorüber, möchte nicht mehr in die Ansiedlungen und Städten leben. Und mein Puck?"

      "Die Prairie ist Pucks Heimat und wird sein Grab. Nur, wenn der Oheim zu den Städten geht, geht Puck mit. Der Graue Bär kann nicht ohne Medizinmann sein."

      "Richtig, Junge, hat das Schicksal uns zusammengeworfen, und nur der Tod kann uns trennen."

      Niemand setzte das Gespräch fort, und bald ließen sie die Pferde wieder Galopp ansprengen.

      Sie hatten bereits eine gute Zahl von Meilen zurückgelegt, als endlich der im Osten sich leicht erhellende Horizont die Wiederkehr der Sonne andeutete. Die Pferde, und besonders Thunder, der die schwere Gestalt des Trappers zu tragen hatte, waren erschöpft.

      Als es lichter wurde, beschloß man, von dem anstrengenden Ritt auszuruhen, und schaute sich nach einer geeigneten Lagerstatt um. Ein glücklicher Zufall wollte, daß sie im grauen Dämmerlichte des Morgens in nicht großer Entfernung ein Gehölz vor sich erblickten, wie sie die Steppe nordwärts, nach dem Ohsonta zu, häufiger aufwies, während sie nach Süden hin immer seltener wurden. Auf dieses ritten sie zu.

      Das Wiehern eines Pferdes zur Linken ihres Weges machte sie plötzlich halten und zu den Waffen greifen. Gleich darauf erschien ein Pferd über dem Grase, dem die hochgewachsene Gestalt eines Mannes folgte.

      Trotz des Halblichts erkannten die Flüchtlinge sofort den Weißen in der so überraschend auftauchenden Gestalt.

      "Halloh, Fremder, was thut ihr hier?"

      "Könnte ich euch auch fragen", entgegnete der Mann trocken, "denke, die Prairie ist frei."

      "Halte die Büchse bereit, Puck", sagte der Trapper leise, "man kann nicht wissen, wen man vor sich hat, und ob er allein ist; ich will ihn näher besehen."

      Damit ritt er gemessen, die Büchse schußfertig, auf den Mann zu, der sein Herankommen, auf seine lange Rifle gelehnt, ruhig erwartete.

      Das Äußere des Fremden zeigte unverkennbar den Jäger des Westens. Der Mann war kräftig gebaut, und das gebräunte Gesicht, das ein kurz gehaltener dunkler Bart umgab, hatte etwas Zutrauen erweckendes.

      Sein Blick war nicht ohne einige Verwunderung auf das ungewöhnlich hohe Pferd und die herkulische Gestalt seines Reiters gerichtet.

      "Kalkuliere, Sir", sagte der Trapper, dem, als er herankam und den Mann näher ins Auge faßte, jede Besorgnis schwand, "kalkuliere, Sir, seid ein Westmann?"

      "Kalkuliert richtig, Grizzly", war die Antwort, und der Ton, in dem sie gegeben wurde, hatte etwas Achtungsvolles.

      "Kennt mich, Mann?"

      "Seh euch heut zum ersten Mal, aber weiß, daß nur einer in der Steppe auf solchem Pferde reitet. Erzählen die Jäger abends an den Feuern von euch und eurem Medizinmann. Seid bekannt in der Prairie, Grizzly."

      "Wundere mich, euch allein hier zu finden in der Öde, Mister -"

      "Sagt Sam Walker, Sir, werdet das richtige treffen."

      "O, Sir, freut mich, kenne euren Namen, freut mich, Sam Walker", und er reichte dem Jäger die Hand, die dieser ergriff und herzhaft schüttelte: "Seid allein?"

      "Bin allein auf dem Wege zum Canadian, wo ich meine Jagdgesellschaft treffen werde, wurde am Missouri aufgehalten, wollen am Canadian Büffel schießen, Sir."

      "Lenket den Kopf eures Pferdes zum Missouri zurück, Mann, ist der Teufel los in der Steppe."

      "Wie?" СКАЧАТЬ