Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 46

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ Pfeil; die Büchse ließ er zurück.

      Zu Paul sagte er: "Sattle den Blitz und führ ihn hierher. Wenn du siehst, daß der Indianer davonjagt, reite im vollen Laufe auf mich zu und bringe mir das Pferd; haben müssen wir ihn, oder wir sind verraten."

      Paul gehorchte sofort, und Puck ging an den Rand des Gehölzes, warf sich dort nieder und kroch hinaus, lief dann mit großer Schnelligkeit, gedeckt durch eine leichte Erdwelle vor dem Auge des noch entfernten Indianers, nach der Stelle zu, wo der Fremde ihre Spur treffen mußte, und entschwand den Blicken der aufgeregt Nachschauenden. Paul war auf dem gesattelten Blitz erschienen.

      Jetzt wurde den mit gespannter Aufmerksamkeit auf die Prairie Hinausschauenden der Indianer sichtbar. Sorglos, wie es schien, sprengte er in leichtem Galopp dahin. Von Puck war nichts zu gewahren.

      Je mehr sich der Indianer der Stelle näherte, wo Puck liegen mußte, desto größer wurde die Aufregung der Zuschauer.

      Der Wilde hielt sein Roß an und schaute zur Erde nieder, er war an der Stelle angelangt, wo sein Weg die Spur der Flüchtlinge kreuzte. Obgleich es zu weit für einen Schuß war, hob der Trapper unwillkürlich seine Büchse.

      Aller Augen waren mit fieberhafter Spannung auf den roten Krieger gerichtet.

      Jetzt - jählings verschwand der Mann vom Pferde im Grase; nur das Pferd allein war noch sichtbar.

      "Er hat ihn", jubelte der Trapper - "der Goldjunge! Hinaus, Paul, hilf ihm, aber halte die Büchse bereit."

      Und hinaus jagte der Jüngling auf dem Blitz.

      "By Jove!" sagte Walker, "ist der Bursche ein Prairiekrieger."

      "'s ist ein Mann, der kleine Gentleman", lachte Bill Stone, "kenne ihn, 's ist ein richtiger Medizinmann."

      In wenigen Minuten hatte Paul, die gespannte Büchse in der Hand die Stelle erreicht, wo der Indianer verschwunden war.

      "Puck!" rief er.

      "Hier, Junge", hallte es zurück, und der Zwerg erhob sich aus dem Grase. "Komm."

      Paul ritt hin und sah vor sich auf dem Boden den mit dem Lasso fest umschnürten Indianer.

      "Ihn fangen", lachte der Zwerg, "er dumm; junger Krieger, denken nicht, daß der Medizinmann in der Steppe."

      Mit einer bewundernswerten Geschicklichkeit hatte sich Puck im Grase verborgen, gerade da, wo sie nach dem Gehölz umgebogen waren. Als der Indianer, wie er vorausgesehen, der neuen Richtung nachschaute und ihm, haltend, den Rücken kehrte, flog sein unfehlbarer Lasso aus und brachte den Wilden zu Boden. Ehe der, so jählings überrascht und unsanft die Erde berührend, auch nur ein Glied rühren konnte, lag Puck auf ihm und schnürte ihm Arme und Beine mit dem Lasso zusammen.

      Stumm und verstört lag der noch junge Wilde vor Paul da, und mit unverkennbarer Angst weilten seine dunklen Augen auf Puck.

      "Steig ab, Paul, und setze dich zu ihm mit der Büchse, wir müssen das Pferd haben, das darf nicht in der Steppe bleiben."

      Paul sprang vom Rücken seines Tieres, und Puck schwang sich hinauf.

      Des Indianers Pferd hatte sich nicht weit entfernt, und als Puck, den Lasso schwingend, darauf zuritt, blieb es dieser ihm bekannten und gefürchteten Bewegung gegenüber stehen, so daß er es am Zügel ergreifen und rasch zu dem Gefangenen zurückbringen konnte.

      "Richte den Gefangenen auf, Paul."

      Dieser that so; Puck ergriff den Gebundenen und zog ihn mit unwiderstehlicher Kraft quer vor sich auf den Sattel.

      "Besteige sein Pferd, und dann rasch zurück zum Oheim; es ist nicht gut, lange in der Steppe zu weilen."

      Beide sprengten dann auf das Gehölz zu, wo Puck inmitten der staunenden Männer seinen Gefangenen vom Pferde gleiten ließ.

      "Hallo, kleiner Herr", sagte Bill Stone, war ein gewaltig Ding, das ihr vollbracht habt, ist ein Fakt."

      "Hätte ich es nicht mit Augen gesehen, nimmer würde ich es geglaubt haben", versetzte Walker mit ganz unverhohlener Bewunderung.

      Der Alte nickte und reichte dem Zwerge die Hand. "Gut gemacht, Puck."

      Da strahlten dessen Augen freudig auf.

      "Nun wollen wir doch sehen, wen wir da haben", und die Augen richteten sich auf den Gefangenen, dessen Blicke von einem der Anwesenden zum andern wanderten. Der Indianer war ein Jüngling von vielleicht zwanzig Jahren, gekleidet nach der Weise seiner Stammesverwandten. Doch trug er die Skalplocke, zum Zeichen, daß er auf dem Kriegspfade sei.

      "Was denkt ihr, Walker, welchem Stamm der Mann angehört?"

      "Möchte meinen, 's wär ein Kaw, Grizzly", entgegnete dieser, der den Gefangenen aufmerksam betrachtet hatte.

      "Sagt die Wahrheit, ist's nicht so, Puck?"

      "Ist ein Kaw auf dem Kriegspfade."

      "Nun, mein Junge, wo kommst du denn her?" redete ihn der Trapper in der Mundart der Cheyennes an.

      Der Indianer gab keine Antwort, seine Blicke waren mit dem Ausdruck der Furcht auf Puck geheftet.

      "O, der Kawkrieger will nicht antworten", fuhr der Alte fort. "Gut. Puck, häng ihn auf!" Eines der grimmigsten Gesichter schneidend, nahte sich ihm der Zwerg und griff nach seinem Nacken.

      Trotz seines Stoicismus zuckte der Indianer zusammen, wandte dann sein Auge auf den Trapper und sagte: "Schneeflocke will reden, nimm den Medizinmann fort."

      "Oho", lachte der Trapper, "Schneeflocke möchte nicht gern Skalp und Schädel auf einmal verlieren; nun gut, möge er mir meine Fragen beantworten. Also Schneeflocke, welchem Volke gehörst du an?"

      "Schneeflocke ist ein Kaw."

      "Gut, und was thust du mit der Kriegslocke in der Steppe, haben die Kaws den Tomahawk ausgegraben?"

      "Die Kaws haben Krieg."

      "Mit wem?"

      "Mit den Yengees."

      "Ach so, und ihr seid auf dem Wege, euch mit den Kiowas und Dakotas am Ohsonta zu vereinen?"

      Mit merkbarem Erstaunen sah der junge Krieger ihn an, ohne indessen zu antworten.

      "Gut, ich weiß das. habt ihr den Cheyennes auch den blutigen Pfeil geschickt?"

      "Die Cheyennes sind Hunde."

      "Natürlich, natürlich. Es geht nichts über landsmannschaftliche Gefühle. Wie groß ist die Zahl der Kawkrieger?"

      Der Indianer zögerte mit der Antwort.

      "Der Gefangene möge sprechen, und zwar die Wahrheit, der Medizinmann liest in seinem Herzen."

      "Dreihundert Krieger reiten in der Prairie."

      "Gut. Wo sind sie?"

      "Sie kommen von Süden her."

      "Hast СКАЧАТЬ