Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 42

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ auf mehrere Hände voll nicht, wenn ich Gewißheit über das Schicksal des Jungen erlangen kann."

      "Gut, wollen's versuchen. Will mit dem Richter sprechen und mit den Schuften. Werden sehen."

      Damit schloß die Unterredung. Der Versuch, den Taylor noch am Abend machte, Ben und Jim zum Sprechen zu bringen, mißlang; beide behaupteten keck, nichts von alledem, was ihnen zur Last gelegt werde, zu wissen, obgleich der Richter der Ansicht war, daß er in ihnen zwei höchst gefährliche Prairieräuber vor sich habe. Auch das Anbieten von Geld hatte auf die Schurken keinen Eindruck gemacht.

      Niedergeschlagen suchte Mr. Brown sein Lager. Er sowohl als der Cowboy konnten nicht schlafen; Wild, der gewohnt war, die Nacht unter freiem Himmel zuzubringen, erhob sich, um an die Luft zu gehen, und Brown schloß sich ihm an.

      Ein natürliches Gefühl trieb sie an, nach dem Blockhause zu schlendern, welches die Gefangenen barg.

      Die Nacht war dunkel, und ein feiner Regen fiel hernieder.

      Aus einigen Wirtshäusern drang noch Lärm; auch bei Taylor saßen noch einige Gäste, sonst schien alles in Garfield zu schlafen.

      Als sie sich, langsam in der Dunkelheit hinschreitend, dem Gefängnisse näherten, berührte Pferdewiehern ihr Ohr. Beide standen und lauschten. Dann schlich Wild, mit der Geräuschlosigkeit des Fuchses, sich im Schatten der nächsten Hütten haltend, vor und sein an die Dunkelheit gewöhntes Auge gewahrte bald drei gesattelte Rosse, welche von einem Manne gehalten wurden. Brown war langsam nachgeschlichen und stand neben dem Cowboy. Nach wenigen Sekunden huschten zwei dunkle Gestalten vom Gefängnisse herbei, die von einer gedämpften Stimme mit den Worten begrüßt wurden: "Kommt ihr endlich? 's ist Zeit."

      "Bei Gott", flüsterte Brown dem Cowboy ins Ohr, "das ist Mr. Osborne."

      "Ließ uns nicht früher los, Sir, aber hier sind wir", entgegnete der eine der Kommenden.

      "Waffen, Rationen sind auf den Pferden, hier sind für jeden hundert Dollar, und nun bringt rasch dreißig Meilen zwischen euch und den Galgen."

      "Danken euch, Mr. Osborne, war Zeit."

      Als sie im Begriff waren, sich auf die Pferde zu schwingen, trat Brown, der sich nicht länger zurückzuhalten vermochte, vor und sagte: "Wünsche euch guten Abend, Mr. Osborne, seid ja in guter Gesellschaft hier, wie ich sehe."

      Osborne stieß, so jäh überrascht, als er die Stimme Browns erkannte, einen grauenvollen Fluch aus, und machte eine Bewegung auf den alten Mann zu.

      "Wer sich rührt, dem fährt eine Kugel durch den Kopf", rief Wild und ließ den Hahn seiner Büchse, die er nach alter Gewohnheit mitgenommen hatte, knacken, "hat der Sheriff ein Wort mit euch zu sprechen."

      "Kommt mit, Sir", flüsterte eine Stimme, und zwei Reiter verschwanden eilig im Dunkel. Des Cowboys Büchse krachte, aber die Kugel erreichte kein Ziel.

      Der Knall einer Pistole ließ sich hören, sie sahen das aufflackernde Feuer, und die Kugel sauste an ihnen vorbei. Beide sprangen zur Seite, da jagte auch der dritte Reiter schon davon, den andern nach.

      "Reitet nur, James Osborne", rief Brown mit starker Stimme ihm nach, "der Rächer holt euch ein."

      "Zurück, zu Taylor", sagte Wild, "zu Pferde und ihnen nach."

      Sie gingen zurück. Von verschiedenen Seiten eilten Männer herbei, welche die Schüsse aufgescheucht hatten. Auch der Richter kam.

      Als er erfuhr, daß die Gefangenen entwischt seien, sagte er: "Hoffe, Gentlemen, sind einige unter euch, die dem Gesetze Achtung verschaffen und die Entflohenen verfolgen werden."

      "Habt euch nicht getäuscht, Richter", sagte ein baumlanger Arkansasmann, "soll geschehen. Holla, Boys, zu Pferde, giebt eine lustige Jagd, wollen dem Gesetz Achtung verschaffen."

      Er eilte mit andern davon, um die Pferde zu holen.

      "Kommt vorher zu Taylor", rief ihnen der Richter nach und ging mit Wild und Brown zum Gefängnis, wo es sich herausstellte, daß auch der Konstabel, welcher das Gefängnis bewachte entflohen war, und suchte dann das Unionhotel auf.

      Der Wirt vernahm mit Erstaunen die Anwesenheit Osbornes und die mit dessen Hilfe, sicher durch Bestechung des Gefängnisbeamten, ermöglichte Flucht der Gauner.

      Der Cowboy sattelte eilig sein und Mr. Browns Pferd. Da trabten schon von verschiedenen Seiten die jungen Männer heran, die sich bereit erklärt hatten, die Flüchtigen zu verfolgen.

      "Sind zunächst nach Norden geritten, die Burschen", nahm der Richter das Wort, "wie Mr. Wild sagte, ist die Steppe aber groß, können leicht einen Haken schlagen, ist notwendig, euch zu teilen, Gentlemen."

      "Habt recht, Richter", sagte Wild. "Ich will nach Norden gehen und bin dankbar, wenn sich zwei der Gentlemen mir anschließen."

      "Komm, Jack", sagte der lange Arkansasmann zu einem der Umstehenden, "gehen wir mit ihm nach Norden."

      "Ist recht, meine Jungen", nahm der Richter das Wort, "geht ihr nach Norden und ihr andern teilt euch nach Ost und West. Glaube nicht, daß die Flüchtigen in der Nacht den Fluß zu kreuzen wagen. Wenn ihr den Konstabel seht, bringt ihn auch mit. Hat die Schufte entwischen lassen. Wollen auch mit ihm ein Wörtchen reden."

      Die Verfolger teilten sich und galoppierten in die Nacht hinaus. Brown schloß sich trotz Taylors Abmahnen dem Cowboy an.

      "Glaube, Taylor", sagte der Richter ernst zu dem Wirt, als sie davon waren, "hatten einen guten Fang gemacht, zweifle nicht, daß wir den berüchtigten Prairieräuber, den langen Ben, und den scheußlichen Mordgesellen, den Bloom, bei uns hatten. Und Mr. Osborne? Nun, hoffe, unsre Jungens treffen auf ihre Fährte. Wollen hier schon Ordnung schaffen, Taylor, so daß anständige Menschen frei atmen können. Gute Nacht, Sir!"

       Inhaltsverzeichnis

      Schon war die Sonne über dem Horizont erschienen, als Puck und der Trapper erwachten. Beide verließen alsbald die Höhle und schritten vorsichtig, die Büchsen in den Händen, hinaus nach dem Rande des Gehölzes, um von dort aus einen Blick in die Prairie zu werfen. Die Sonne strahlte vom heiteren Himmel hernieder, und nur das niedergebeugte Gras zeugte von den Regengüssen der vergangenen Nacht. Die scharfen und geübten Augen der beiden Männer überflogen die Steppe nach dem Ohsonta und den Felsen hin, doch einsam lag die Fläche vor ihnen da, als ob sie nie ein Menschenfuß betreten hätte. Sie gingen dann nach der andern Seite, doch auch hier gewahrte der Blick nichts, was auf die Anwesenheit der Kiowas schließen ließ.

      Zurück zur Höhle schreitend, trafen sie dort Stone und Paul bereits munter und ersteren beschäftigt, das Feuer anzufachen. Dies verbot aber sofort der Trapper.

      "Geht nicht, Sir, Feuer anzuzünden. Feuer giebt Rauch, den wir in der Höhle nicht zurückhalten können, und die Kiowas haben gute Augen. Werden sich wohl an diesem gesegneten Morgen scharf umsehen, wo der Grizzly und sein Medizinmann geblieben sind."

      "Nun, wenn ihr meint, alter Steppenbär, wollen wir das Frühstück kalt verzehren; wäre nicht das erste Mal, daß meines Vaters Sohn ohne heißen Thee das Tagewerk begann. Wie steht's denn draußen?"

      "Nichts zu sehen, weit und breit. СКАЧАТЬ