Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 43

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ sah nach den Pferden und fütterte sie, dann frühstückten die vier Höhlengenossen in gehobener Stimmung, da sie der so drohenden Gefahr des vergangenen Tages glücklich entronnen waren, unbesorgt um die nächste Zukunft.

      Auf des Trappers Rat ward dann beschlossen, sich nach vier Seiten hin am Rande des Gehölzes zu verteilen und für alle Fälle einen wachsamen Ausguck auf die Steppe zu halten. Er selbst wies den drei andern ihre Plätze an, verabredete Warnungszeichen mit ihnen und nahm selbst einen Wachposten ein.

      Der Tag, sonnenhell und heiter, nach dem nächtlichen Gewittersturme, verlief ruhig. Mehrmals wurden zwar Kiowas in der Steppe erblickt, einige, die sich auf das Lager zu bewegten, andre, die von diesem herkamen, doch niemand nahte sich dem Gehölze, welches die Flüchtigen barg, und kein Zeichen deutete darauf hin, daß man es beargwohne.

      Über die Art, wie die Flucht des Trappers ausgeführt worden war, mußten die Indianer gänzlich im unklaren sein. Der Trapper ging mehrmals zu den andern und ließ sich von ihren Wahrnehmungen Bericht erstatten. Doch niemand hatte Auffälliges bemerkt.

      Die Nacht brach herein, und alle vier sammelten sich in der Höhle.

      "Wäre es nicht doch besser, Puck", sagte sorgenvoll der Trapper, "wir nähmen unsre Pferde, Paul setze sich zu mir, Stone ritte mit dir, suchten den Arkansas zu gewinnen, kreuzten ihn entweder oder bauten uns ein Floß, um auf dem Strome hinabzugehen?"

      "Die Kiowas, Oheim, sind in starker Zahl in der Steppe und weit umher zerstreut, es ist undenkbar, daß sie uns nicht morgen erschauen sollten, oder unsre Spuren kreuzen und ihnen folgen. Sobald wir erreicht werden, sind wir verloren, denn zwei Reiter auf einem Pferderücken kommen nicht weit. Es bleibt nichts übrig, als uns alle beritten zu machen, darum will ich gehen, Pferde zu holen. Dann, hoffe ich, legen wir in der Nacht eine Strecke zurück, die uns aus dem Bereiche der Feinde bringt. Mit einzelnen, die uns noch aufstoßen, sprechen wir durch die Büchsen."

      "Ganz gut, Puck, aber ich fürchte Gefahr für dich, wenn du dich jetzt unter die Roten schleichst."

      "Gefahr, Oheim? Kennst du Puck so wenig? Ich beschleiche den Panther im Grase und sollte Gefahr von den Kiowas fürchten?"

      "Und ich gehe mit ihm, Oheim", sagte entschlossen Paul, "und teile seine Gefahr."

      Puck lächelte ihm zu.

      "Du hast zu wenig Erfahrung, Kind."

      "Paul sehr klug", sagte der Zwerg, "und gewandt gleich der Schlange. Müssen zwei gehen, zwei die Pferde reiten."

      "Dann will ich mit dir gehen, Puck."

      "Du bist zu groß, Oheim, und nicht mehr jung genug, um im Grase zu kriechen, und auch zu schwer für ein Indianerpferd. Laß Puck und Paul gehen, Puck ist vorsichtig."

      "Sehe, es muß gewagt werden", sagte ernst der Trapper, "nun, dann geht, Kinder, und Gott schütze euch."

      "Würde gern mit dem kleinen Herrn gehen", äußerte Stone, "verstehe mich aber nur wenig auf die Schliche der Rothäute, und mit meiner Reitkunst ist es auch nicht weit her. Wurde mit einem Maultier schon fertig, aber einen bockbeinigen Prairiemustang zu bändigen, das ist doch eine andre Sache."

      "Dank euch, Sir", sagte der Trapper, "meint es gut, Sir, aber muß es denn sein, so ist es besser, die jungen Leute gehen, sind gewandt wie Katzen und gloriose Reiter."

      Puck nahm seinen Lasso und statt der Büchse Bogen und Pfeil, die er mitgeführt hatte; auf seinen Rat ließ auch Paul die Büchse als unnütz und nur hinderlich zurück.

      Dann gingen die beiden jungen Leute. Der Trapper und Bill Stone begleiteten sie bis zum Rande des Gehölzes.

      "Hier warten wir dein, Puck", sagte Grizzly, "melde dich durch den Eulenruf an, wenn du zurückkommst, und ist Gefahr hinter dir, laß den Schrei des Adlers hören."

      "Gut, Oheim", entgegnete der Zwerg und schritt mit Paul in die Nacht hinein.

      Das Felsenlabyrinth, in welchem die Kiowas sich niedergelassen, war nur wenige Meilen von dem Gehölz entfernt, in welchem die Flüchtlinge Zuflucht gefunden hatten.

      Geräuschlos schritten Puck und Paul durch das hohe gras, mit scharfen Blicken die Nacht durchforschend, ob sie Gefahr berge.

      Der Zwerg hatte einen Pfeil bereit, um ihn, wenn es nötig sein sollte, sofort brauchen zu können.

      Er wußte von seinen nächtlichen Streifereien um das Lager der Feinde, daß ein Teil der Pferde in der Steppe gelassen wurde, angepflockt oder frei weidend. Er wußte auch, daß Wächter dabei waren, und der gestrige Kampf, wie die Kunde von den in der Prairie erschlagenen Kriegern konnte deren Wachsamkeit nur verschärft haben.

      Es hieß also den mit so geschärften Sinnen ausgerüsteten Indianern gegenüber mit der größten Vorsicht zu Werke zu gehen. Puck wählte für ihren Weg die tieferliegenden Stellen des leicht gewellten Bodens, und je mehr sie sich den Felsen näherten, umso vorsichtiger wurde der Gang. Gebückt, Schritt für Schritt, schlichen sie dahin, oftmals haltend und eifrig lauschend. Wolken waren am Himmel aufgezogen und verhüllten der Sterne Licht.

      Als sie auf der Höhe einer leichten Bodenerhebung angelangt waren, erblickten beide ein Feuer, um welches einige Kiowas lagerten.

      Nach kurzer Umschau begannen sie langsam vorwärts zu kriechen. Bald gewahrten sie in der Nähe des Feuers angepflockte Pferde, von denen mehrere zu Pucks Freude gesattelt und gezäumt waren. Langsam, langsam krochen sie näher. Sie hatten die Pferde, deren es wohl einige zwanzig sein mochten, zwischen sich und den Wächtern.

      Auf etwa fünfzig Schritt herangekommen, musterte Puck die Rosse, dann flüsterte er Paul ins Ohr: "Schleiche dich an den Braunen dort rechts, löse erst, wenn du mein Zischen hörst, den Lasso vom Pflock, dann aber hurtig in den Sattel und davon. Ich nehme den Fuchs dort drüben. Entdeckt man dich vorher, dann auf das nächste Pferd und in die Nacht hinein."

      Sie krochen jetzt zwischen die in mehr als zwei Lassolängen voneinander angepflockten Rosse. Die Wächter saßen schweigend an dem Feuer.

      Das erste Pferd, welchem Puck nahte, wich erschreckt vor ihm zurück, aber der Zwerg beruhigte es sofort durch einen Laut, mit welchem die Indianer ihre Tiere zu liebkosen pflegen. Einer von den Wächtern sah auf, als das Roß unruhig wurde, wendete sich aber dann wieder gleichgültig ab.

      Puck erhob sich etwas, als er in der Nähe des Tieres war, welches er sich ausersehen hatte, und sah nach dem Braunen hin, den Paul nehmen sollte. Der Jüngling war in dessen Nähe.

      Ganz unerwartet drang ein gellender Ruf, von dem Felseneingang her, in die Steppe hinaus. Er mußte den Wächtern gelten, denn diese sprangen auf und auf die Pferde zu. Jetzt that Eile not. Puck riß den Lasso, welcher den Fuchs festhielt, aus dem Boden und ließ, um Paul aufmerksam zu machen, daß der entscheidende Moment gekommen sei, ein leises Pfeifen hören. Zu seiner Freude gewahrte er ihn schon im Sattel, sich tief auf den Hals des Pferdes beugend. Er schwang sich sofort auf den Fuchs, sich ebenfalls tief nach vorn neigend. Das Licht, welches von dem Feuer in die Steppe hinausdrang, war zu schwach, als daß sie so gesehen werden konnten. Langsam ließ Puck sein Roß vorwärts gehen, sich fortwährend durch die andern Pferde vor den Blicken der nahenden Wächter deckend, und Paul ahmte ihm hierin nach. Bald aber waren sie beieinander und sprengten nun Galopp an. Die Wächter mußten wohl glauben, daß die Tiere sich losgerissen hatten und in Freiheitslust die Prairie suchten; sie lockten, pfiffen und liefen dann mit großer Geschwindigkeit den Davongaloppierenden nach. Puck wandte СКАЧАТЬ