Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ auch noch von Cayugas zu hören bekommen, Oheim, wird schon in der Prairie erscheinen."

      "Sitzen wir auf flinken Rossen, Junge, die Büchsen in der Hand, mag der ganze Stamm der Kiowas hinter uns herstürmen, wir wollen ihnen die Zähne zeigen."

      Er erhob sich und ging, von Puck geführt, in die nebenan liegende Höhle, wo die beiden Pferde standen, und liebkoste die Tiere.

      Der Zwerg hatte, für alles sorgend, trockenes Gras in der Höhle aufgehäuft, und alle suchten nach ereignisreichem Tage den Schlaf, Stone erst, nachdem er sämtliche Büchsen in brauchbaren Stand versetzt hatte.

       Inhaltsverzeichnis

      In den Teilen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, welche sich der Zivilisation erst erschließen, geht man sehr freigebig mit der Bezeichnung Stadt um.

      Hunderte von "Städten" stehen in wohl ausgearbeiteten Plänen, mit imponierenden Straßenfluchten, Kirchen, Schulen, Universitäten u.s.w. auf dem Papiere, und die paar ärmlichen Hütten, welche in Wirklichkeit bestehen, bilden nur eine erheiternde Persiflage auf die glänzenden Entwürfe.

      Diese Städte entstehen, man giebt ihnen irgendeinen wohlklingenden Namen, und die meisten verschwinden eben so rasch, wie sie aufgekeimt sind. Wenigen ist ein weiteres Emporwachsen und eine längere Dauer vergönnt.

      Die wildeste Spekulation macht sich hierbei geltend, und der Auswurf unter den Bewohnern der Union giebt so lange den Ton in jenen an der Grenze der Wildnis gelegenen Distrikten an, bis die nachfolgende bessere Bevölkerung mit nachsichtsloser Strenge dem Gesetze zur Geltung verhilft, und es oftmals selbst ausübend in die Hand nimmt.

      Wie in den älteren Staaten der "Richter Lynch" den Verbrechern zu Leibe ging, wenn dem Staatsgesetze die Macht dazu fehlte, so in jenen, in die Prairie vorgeschobenen Gemeinwesen die Vigilanzkomitees, welche mit eiserner Faust den anständigen Leuten Ruhe vor Dieben und Mördern schafften.

      In beiden Fällen übten die Bürger das Richteramt aus.

      Wie die Lynchjustiz in den weiter östlich gelegenen Staaten, so war die des Vigilanzkomitees in den westlichen von der Verbrecherwelt gefürchtet.

      Das Städtchen Garfield, am Ufer des Kansas gelegen, rings von der Prairie umgeben, existierte erst seit wenigen Monaten. In den Zeitungen angepriesen als die Stadt der Zukunft, deren rasches Emporblühen zur Handelsmetropole des Westens nur die Frage einer kurzen Zeit sei, und die bereits jetzt glänzende Straßen, Kirchen, Verwaltungsgebäude, gastliche Hotels, ein Opernhaus ec. besitze, zeigte sie in Wirklichkeit nur ein wirr durcheinanderstehendes Konglomerat von Holzhäusern, Bretterhütten und Zelten.

      Dennoch zählte das Städtchen fünf- bis sechshundert Einwohner, und es waren bereits bemerkenswerte Versuche gemacht, den fruchtbaren Steppenboden zu bebauen.

      Das ließ darauf schließen, daß ein Teil der Bewohner seßhaft war, während der wahrscheinlich größere Teil, bestehend aus Handelsleuten und Spekulanten aller Art, gewiß jederzeit bereit war, Garfield den Rücken zu kehren, sobald sich erwies, daß es keine Zukunft habe, um ein andres keimendes Stadtwesen, welches einen Schritt weiter in die Wüste hineingedrängt war, mit ihrer Gegenwart zu beglücken.

      Ein lebhafter und für die weißen Händler recht vorteilhafter Handel wurde mit den benachbarten Indianerstämmen getrieben, welche ihre erbeuteten Büffelfelle, die von ihnen erzogenen oder erjagten Pferde hier gegen Stoffe, Waffen, Rum und nichtigen Tand, wie Glasperlen u.s.w., umtauschten. Die Cheyennes, Kiowas und Arrapohoes wurden in Garfield häufig gesehen.

      An einem ziemlich umfangreichen Bretterverschlage, der mit geteerter Leinwand bedacht war, stand mit großen Buchstaben "Union Hotel" angeschrieben, und der wüste Lärm, der aus seinem Innern herausdrang, ließ auf lebhaften Besuch dieses unbedingt ersten Gasthofes von Garfield schließen. Einige gesattelte Pferde waren in seiner Nähe angebunden.

      Eine wild und rauh genug aussehende Gesellschaft hatte sich in diesem "Hotel" eingefunden, welches ein Mann aus Kentucky, namens Taylor, seit einigen Monaten errichtet hatte, der dabei ein gutes Geschäft machte.

      In allen möglichen Trachten saß die ziemlich zahlreiche Gesellschaft umher, vom Jagdhemd dem blauen aus friesartigem Stoffe gefertigten Fracke des Hinterwäldlers, der kurzen Jacke, dem breitrandigen Hute der Cowboys, des Ochsentreibers, dem leichten Sommeranzuge der Städter, bis zum dunklen Rocke des Mannes aus den Neuenglandstaaten. Landleute, Jäger, Kaufleute, Schiffer waren hier vertreten, und dazwischen fand sich abenteuerndes Gesindel aller Art. Bewaffnet waren alle, einige mit Büchsen, andre mit Pistolen, und das lange Messer fehlte wohl keinem.

      An einem Tische saßen zwei Gesellen, von denen der eine, lang und hager, durch eine große Narbe im raubvogelähnlich geformten Gesicht auffiel, während der neben ihm sitzende sich wesentlich nur durch den gemeinen Ausdruck des breit angelegten Antlitzes auszeichnete.

      Der Tracht nach schienen es Cowboys zu sein. Unfern von ihnen saß einsam ein Mann in gleicher Tracht, dessen von Sonne und Wind gebräuntem Antlitz, dessen sehniger, magerer Gestalt man es ansah, daß er sein Leben in der Wildnis zugebracht hatte. Ein Zug ruhiger Entschlossenheit in seinem Gesicht, aus dem zwei graue Augen jetzt nachdenklich vor sich hinblickten, war geeignet, Raufbolde, wie sie die Gesellschaft aufwies, in achtungsvoller Entfernung von ihm zu halten. Der Mann saß schweigend da und trank seinen Thee, ohne der andern um ihn her zu achten.

      Die zwei Cowboys in seiner Nähe unterhielten sich halblaut miteinander.

      In die ruhigen Züge des allein Sitzenden kam Bewegung, als von einem seiner Nachbarn der Name Osborne genannt wurde.

      Er stützte das Gesicht hierauf in die hohle Hand und horchte dann, während es schien, er bekümmere sich um nichts, aufmerksam nach ihnen hin.

      "Sage dir, Jim", äußerte der Lange, "ist ein Schuft, der Osborne, will ehrliche Leute um den sauer verdienten Lohn betrügen, kenne ihn von früher her. Wollte, hätte mich auf die Sache gar nicht eingelassen, ist mir mitunter gar nicht wohl zu Mute, wenn ich an den Jungen denke."

      "Glaube nicht", entgegnete Bill, "daß der Osborne uns betrügen will, wird's nicht wagen. Muß hier irgend etwas vorgefallen sein, daß unser Freund, Richter Johnson, nicht mehr in Garfield anwesend ist. Hätten schon vor vierzehn Tagen hier sein sollen, um das Geld zu erheben. Vermute, hat der Johnson das mitgenommen. Muß hier nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Sind überhaupt hier viel fremde Gesichter, seitdem ich zuletzt hier war. Scheue mich, nach Johnson zu fragen, wenn's nicht bei einem alten Freunde geschehen kann, kalkuliere", fuhr er noch leiser fort, "ist mit dem verd- Vigilanzkomitee in Konflikt gekommen, und ich möchte nicht dessen Aufmerksamkeit auch auf mich lenken."

      Sie flüsterten jetzt, und der Cowboy neben ihnen konnte nichts mehr verstehen.

      Ein fast weißhaariger Mann, in der Tracht des wohlhabenden Landmannes jener westlichen Gegenden, trat ein und schaute sich um. Als er den Wirt erblickte, einen Mann von untersetzter Gestalt, dessen breite Schultern und gewaltige Arme ungewöhnliche Kraft verrieten, ging er auf ihn zu und fragte: "Ihr seid John Taylor?"

      "Ist so, Mann", entgegnete der Wirt und schaute aufmerksam in das Gesicht dessen, der ihn angeredet hatte.

      "Habe da ein paar Zeilen von einem eurer Freunde, Sir, werden euch sagen, wer ich bin und welch Geschäft mich herführt."

      Der Wirt nahm den ihm gereichten СКАЧАТЬ