Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 22

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

isbn:

СКАЧАТЬ Schrei Pucks, der Schimmel wandte sich, ein furchtbarer Ruck, hoch stieg Pucks Pferd auf - aber das Roß des Indianers stürzte jäh nieder, den Reiter unter sich begrabend. Beide waren eine Strecke weit geschleift, ehe Puck hielt und zur Büchse griff.

      Die zwei Reiter, welche Cayugas vor sich hatte, bogen gleichzeitig mit dem Sturze ihres Gefährten nach rechts und links aus, wandten sich, und ihre Lanzen richteten sich auf den einherstürmenden jungen Häuptling. Cayugas aber, gewandt wie der Panther und seines Pferdes Herr, als ob es ein Teil seines eigenen Leibes wäre, riß seinen Gaul rechts herum, wodurch er dem einen der Verfolger in die Flanke kam, und obgleich dieser, es jetzt gewahrend, seinem Pferde die Sporen gab und es wieder nach vorn trieb, so war es doch zu spät; der Cheyenne trieb sein Tier zu einer Eile, daß es wie der gehetzte Hirsch über den Boden flog, und die mitleidslose Lanze bohrte sich in des Indianers Rücken. Blutüberströmt sank er vom Pferde.

      Auch der andre der beiden Kiowas hatte sich, als er sah, daß sein und seiner Kameraden Manöver vergeblich war, zur Flucht gewandt, doch der kaltblütige Puck hob die todbringende Büchse, und ihre Kugel holte den Mann ein. Er neigte sich, durchs Haupt getroffen, auf den Hals seines Pferdes und stürzte dann schwerfällig herab von dem Tier, welches die Flucht fortsetzte, an dem im Steigbügel haftenden Fuße fortgeschleift.

      Cayugas, Puck, die beiden Cheyennes hielten und überschauten das Schlachtfeld, während Paul noch in einiger Entfernung heranjagte.

      Während sie noch nach dem Rosse, das seinen Reiter schleifte und dem von der Lanze Cayugas getroffenen Feinde sahen, machte sie ein lauter Schrei in ihrem Rücken aufschauen.

      Sie erblickten Paul im Kampfe mit dem Indianer, dessen Pferd durch Pucks Lasso zu Falle gebracht war.

      Pauls Thunder war mit einem Vorderhufe in ein Loch geraten, wie es die Prairiehunde auswühlen, und hatte stolpernd seinen Reiter abgesetzt. Glücklicherweise kam der Jüngling auf die Füße.

      Der Kiowa hatte sich eben unter seinem Pferde hervorgearbeitet und war in wildester Wut, das blitzende Messer in der Hand, auf Paul zugestürzt.

      Rechtzeitig gewahrte ihn dieser, zog, da seine Büchse nicht geladen war, das breite Messer und erwartete festen Fußes den grimmigen Gegner. Der Jüngling war gewandt, stark und entschlossen, sein Leben teuer zu verkaufen.

      Der Wilde, zum äußersten Zorne gereizt durch die blutige Niederlage der Seinen, durch die Schmerzen, welche ihm der Sturz verursachte, kam zornfunkelnden Auges heran, aber mit einem blitzschnellen Griff der linken Hand faßte Paul sein rechtes Handgelenk und stieß ihm gleichzeitig mit aller Kraft sein Messer in den Leib, ehe er nur seine Rechte aus Pauls Griff befreien konnte.

      Mit einem dumpfen Stöhnen, das ein Blick unauslöschlichen Hasses begleitete, sank der Indianer auf die Kniee, während das warme Blut seine Brust überströmte.

      Im selben Augenblick waren auch Puck und Cayugas an Pauls Seite, die Lanze des Indianers bereitete dem Kiowa ein schnelles Ende, während der Zwerg besorgt fragte: "Bist du verwundet?"

      "Nein", sagte der Jüngling, der mit bleichem Angesicht auf den sterbenden Mann blickte, den sein Messer getroffen hatte. Er hatte Menschenblut vergossen, und seine Seele erschauerte vor der raschen That.

      "Was fehlt der Jungen Tanne?"

      "Da - da -", entgegnete bebenden Tones Paul, "ich - habe ihn getötet."

      Ruhig entgegnete der Zwerg: "Und wäre es dir lieber, du lägest an seiner Stelle und dein Skalp zierte seinen Gürtel?"

      "Ja", sagte erleichtert aufatmend der Jüngling, "er strebte nach meinem Herzblut - ich habe nur mein Leben verteidigt, ich konnte nicht anders."

      "Sie strebten alle nach unserm Leben, und es wird ihnen nur zu teil, was sie uns zufügen wollten. Laß die Weichherzigkeit in den Ansiedlungen, wir kämpfen jetzt hier Mann gegen Mann, Leben um Leben; das ist Gebrauch der Prairie."

      Mit großer Kaltblütigkeit schaute der Indianer, auch selbst Puck auf das Schlachtfeld und die Opfer des Kampfes.

      Der Häuptling gab seinen Leuten Befehle, worauf der eine dahin eilte, wo der Kiowa gestürzt war, dessen Pferd Pauls Kugel getroffen hatte, während der andre sich kaltblütig daran machte, den Toten die Kopfhäute abzuziehen, ein Vorgang, dem Paul mit tiefem Widerwillen beiwohnte.

      Aus einiger Entfernung dröhnte ein Schuß. Der Kiowa, der mit gebrochenem Bein neben seinem toten Rosse lag, hatte seine Büchse auf den heranreitenden Cheyennekrieger abgefeuert. Er wußte, daß er keine Gnade zu erwarten hatte, und wollte nicht sterben, ohne einen seiner Feinde mitzunehmen ins Jenseits. Die Lanze des Cheyenne, den die Kugel des verwundeten Mannes nicht getroffen hatte, sandte ihn rasch ins Totenreich, und sein Skalp gesellte sich den andern blutigen Siegeszeichen bei.

      Mit leichter Mühe wurden die Pferde der Kiowas eingefangen, und Cayugas sandte einen seiner Krieger mit diesen und den erbeuteten Waffen an seinen Vater, damit das Haupt der Cheyennes erfahre, was hier geschehen war.

      Hierauf ritten sie langsam, Paul auf seinem glücklicherweise nicht lahmenden Tier, der Stelle zu, an welcher der Cheyenne im Versteck gelegen hatte, stiegen dort ab und ließen sich im Grase nieder, während Cayugas zurückgebliebener Krieger auf einer Anschwellung des Bodens Wache hielt.

      Nach einer Weile sagte der Cheyennehäuptling: "Das Beil ist ausgegraben zwischen den Kiowas und meinem Volke; es waren die Kiowas, welche es thaten."

      "Du hast dich nur gewehrt, Cayugas, und wie ein tapferer Krieger gewehrt."

      "Der Medizinmann hat Cayugas zum Siege verholfen, er wird es nicht vergessen."

      "Aber sage mir, was konnte der Angriff auf dich für einen Zweck haben, Cayugas, noch habt ihr doch Frieden mit den Kiowas?"

      "Sie hassen uns tödlich und wünschen gewiß, uns zu überfallen. Diese Kiowas wußten, daß ich den Grauen Bären als Gefangenen gesehen hatte, der ein Freund der Cheyennes ist. Sie wollten verhüten, daß die Botschaft an mein Volk gelange, um nicht vorzeitig den geplanten Angriff zu verraten."

      "Du wirst recht haben, Häuptling."

      "Was wird der Medizinmann jetzt beginnen?"

      "Er wird der Spur seines Vaters zum Ohsonta folgen."

      "Gut. Der Medizinmann ist tapfer, aber er muß klüger sein. Er kennt die Prairie, er darf sein Gesicht nicht offen zeigen, wenn er den Feind beschleicht, der Kiowa ist schlau."

      "Du sagst wahr, und ich werde vorsichtiger sein. Was wirst du thun?"

      "Ich muß hier bleiben und die Augen offen halten, der Kiowa könnte kommen, um über die Cheyennes herzufallen, ehe sie bereit sind, sie zu empfangen. Der Medizinmann würde gut thun, bei mir zu bleiben."

      "Nein, nein, ich muß meinem Vater folgen, es mag kommen, was da will, ich gehöre zum Grauen Bären wie der Schatten zum Baume."

      "Das junge Bleichgesicht wird ein großer Steppenkrieger werden, aber er ist nicht gewohnt, um die Wigwams der Kiowa zu schleichen."

      "Du sagst wahr, und es macht mir Sorge; am liebsten schickte ich ihn nach den Ansiedlungen."

      "Wenn du mich nicht zurückweisen willst, Puck, so folge ich dir", sagte Paul bestimmt, "ich stehe hier wie dort in Gottes Hand."

      "Wir beide, Paul; du sollst bei mir bleiben." Der junge Cheyenne СКАЧАТЬ