Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 17

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ bejahte.

      "Meine Finger wollen die Feder nicht führen." Er holte geschäftig aus einem Winkel der Hütte einige Bogen Papier und eine Bleifeder.

      "Das hat der alte Mann mitgebracht von den Ansiedlungen, er wollte mich zu einem Gelehrten machen. Nimm und zeichne. Zuerst malst du einen Bären, kannst du das?"

      "Nun soweit, daß man erkennt, was es sein soll, ja."

      "Gut, male einen Bären, über den die Hunde von hinten herfallen, und einen von diesen malst du eine Krähenfeder über das Ohr."

      "Wozu soll das?"

      "Zeichne nur."

      Paul that es, und der Zwerg war mit seiner Kunstleistung, die sich wenig über das erhob, was Knaben, die etwas Zeichnen gelernt haben, leisten können, durchaus zufrieden.

      "Nun zeichne dich und mich zu Pferde, wie wir den Spuren der Kiowas folgen."

      Paul stutzte vor dieser Aufgabe, versuchte aber sie zu lösen, und brachte richtig zwei Pferde und auf ihnen zwei Reiter fertig, denen er einige Fußtapfen vorzeichnete.

      Auch hiermit war Puck zufrieden.

      "So", sagte er, "das nageln wir an die Wand des Shanty, und wenn Cayugas kommt, weiß er alles."

      Jetzt begriff Paul den Zweck der Zeichnungen, und nagelte sie selbst an die Außenseite des Shanty.

      Puck, der jetzt eine Ruhe zeigte, die nur durch ein gelegentliches Aufflackern seines Auges unterbrochen wurde, pfiff den Pferden des Trappers, welche unweit weideten, hieß Paul sie anpflocken, und begab sich zu seiner Erdhütte.

      Paul folgte seinem Auftrag, band die Pferde an, und ging Puck nach, um ihm zu sagen, die Pferde seien da.

      Zu seiner Überraschung erblickte er ihn vor einer Aushöhlung im Boden, welche sauber mit Büffelhäuten ausgelegt, eine Fülle von Dingen enthielt, welche in der Prairie wertvoll waren.

      "Das ist unser Versteck, und das soll selbst die feinste Indianernase nicht finden."

      Er hatte bereits eine schöne neue Doppelbüchse und ein großes Pulverhorn hervorgenommen, daneben einige bunte Tücher und Glasperlen, auch Thee und Kaffee.

      "Hier ist genug, um einen ganzen Stamm zufrieden zu stellen, so habgierig die Schufte auch sind."

      Er deckte das alles mit den Büffelhäuten zu, füllte die sorgfältig auf eine Haut gelegte Erde darauf und stampfte den Boden fest. Dann deckte er noch eine Wolfshaut darüber, und richtete sein Lager, das er beiseite geschoben hatte, wieder über der Öffnung her, so daß nichts zu gewahren war.

      "Sie fürchten des Grauen Bären Doppelbüchse und glauben sich nun in ihrem Besitze unbesiegbar, aber wir haben noch eine, und der Medizinmann kann schießen. Pulver ist hier und Blei für mehrere Jahre. Fülle das Horn und den Kugelbeutel, ich muß jetzt, ehe es dunkel wird, die Spur suchen."

      Dann begab er sich zu dem Shanty, wo die Pferde harrten.

      "Auf dieser Seite des Flusses sind sie nicht heraufgegangen, denn wir hätten sie sehen müssen; auch können sie nicht über den Verdigris mit den Pferden. Meilenweit den Arkansas stromauf zu rudern, ist auch nicht dieser Halunken Sache, welche nur im Sattel zu Hause sind, sie müssen also das jenseitige Ufer angenommen haben, um entweder stromauf zu gehen, bis sie ihn bequem oberhalb des Verdigris kreuzen können, oder sie sind durch die Wüste, jenseits, nach dem Canadian-River, gegangen. Das will ich noch vor Sonnenuntergang erfahren."

      Er nahte sich dem Renner, welcher bei Jagdausflügen des Trappers große Gestalt trug, und schwang sich auf dessen nackten Rücken.

      "Willst du zu Pferde den Fluß überschreiten?"

      "Ja, komm mit, und sieh dir die Furt an, wir müssen beide den Arkansas hernach kreuzen. Nimm deine Büchse, und siehst du drüben etwas Verdächtiges, so feuere sofort darauf. Zwar ist es kaum anzunehmen, daß sie Späher zurückgelassen haben, aber Vorsicht ist geboten."

      Er schärfte Paul noch ein, Nahrungsmittel einzupacken, die Pferde bereit zu halten und ritt dann zum Strom hinab und hinein. Bald mußte das Tier, welches anfänglich Boden fand, schwimmen, kämpfte aber machtvoll und siegreich gegen die schlammige Flut. Eine breite Sandbank inmitten des Stromes erleichterte dessen Überschreiten, und bald erreichte Puck das jenseitige Ufer, wo Roß und Mann in den Büschen verschwanden.

      Paul hatte mit gespannter Büchse und bereit, zu feuern, den Ritt Pucks verfolgt und den Waldsaum drüben beobachtet, ohne etwas zu bemerken, was Besorgnis einflößen konnte, und begab sich jetzt zurück, um alles für den Ritt vorzubereiten.

      Dem einsam zurückbleibenden Jüngling war nicht leicht zu Sinne. Aus dem Vaterhause, dessen verzogener Liebling er war, in die Wildnis geschleudert, hatte er die Nachwirkung der ihn umgebenden Gefahren mit der Spannkraft der Jugend leicht überwunden und sich bald unter dem so wohlwollenden Schutze des Trappers wie in der Gesellschaft des seltsamen Zwerges wohl gefühlt. Die Reize der Wildnis, des ungebundenen Lebens übten ihre Wirkung, und täglich war er mit aufjubelnder Seele in die Prairie geritten, um zu jagen. Jetzt trat eine ernste Gefahr an ihn heran, der er bewußt und kaltblütig entgegengehen sollte. Der Mann, dem er die Rettung seines Lebens verdankte, war in die Hände grimmiger, wilder Feinde gefallen, und es galt, ihm Hilfe zu bringen. Nicht einen Augenblick war Paul unentschlossen, unter des klugen Zwerges Führung sein Bestes zur Rettung des Freundes zu tun, sich den Gefahren auszusetzen, welche sie erwarteten, und seine Büchse, wenn es sein mußte, auch auf Menschen abzufeuern. Mochte es kommen, wie es wollte, er stand in Gottes Hand, und Dankbarkeit und Ehrgefühl geboten ihm, Puck beizustehen.

      Die Sonne wollte eben hinter dem Horizont verschwinden, als der Zwerg auf seinem triefenden Rosse zurückkehrte.

      "Nun?" fragte begierig Paul.

      "Sie sind nach Norden und haben oberhalb des Verdigris den Arkansas auf ihren Pferden gekreuzt."

      "Und was thun wir?"

      "Ich reite ihnen nach. Du kannst, wenn du willst, hier bleiben, bis die Cheyennes kommen."

      "Nein, Puck", entgegnete warmherzig Paul, "ich reite mit dir."

      "Nun, so müssen wir uns auf den Weg machen."

      Er untersuchte jetzt die Pferde, welche sich bereits erholt hatten. Dann bestimmte er: "Du nimmst den Thunder, Paul, denn der alte Mann muß das Pferd haben, wenn er reiten soll, und ich behalte den Blitz. Brauchen wir noch ein Pferd, will ich es schon verschaffen." Hierauf sah er nach, ob alles, Zaum und Sattelzeug, Lasso, Waffen, Munition, Proviant, Decken, vorhanden und in Ordnung war, ergriff die Doppelbüchse und stieg dann mit einem inbrünstigen "Gott sei mit uns" zu Pferde.

      Glücklich gelangten beide trotz der Dunkelheit durch den strömenden Fluß und galoppierten an seinem Ufer hinauf bis oberhalb der Mündung des Verdigris.

      Hier wollten sie bis Tagesanbruch verweilen, sowohl, um den Pferden Rast zu gönnen, als auch, weil Puck Bedenken trug, mit Paul in der Nacht eine ihm unbekannte Stelle des Arkansas zu kreuzen. Sie richteten sich in den Ufergebüschen ein Nachtlager her, wickelten sich in ihre wollenen Decken und schliefen ein, nur bewacht von dem Auge Gottes.

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