Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 25

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ Gesellschaft keine Gefahr lief, jedenfalls im Lager der Kiowas nützlicher für den Zweck der Befreiung des alten Trappers sein konnte als in der Prairie, so wurde beschlossen, daß beide, Stone und Paul, alsbald den Weitermarsch nach Norden antreten sollten, während Puck ihnen mit all der Vorsicht, welche Bodengestaltung und der gefährliche, schlaue Feind nötig machten, folgen würde.

      Der Zwerg, welcher nach dem so blutigen Zusammentreffen mit den Kiowas die Ruhe zurückgewonnen, welche ihm der jähe Schmerz um den Verlust des väterlichen Freundes geraubt hatte, schärfte dem Jüngling Vorsicht ein und sagte ihm, wie er sich zu verhalten habe, um bei den Indianern keinen Verdacht zu erwecken, verabredete auch einige Erkennungs- und Verständigungszeichen mit ihm und Stone, welche den sie umgebenden Naturlauten entlehnt waren.

      Da mit Sicherheit anzunehmen war, daß Puck und Paul von den Kiowas, die das Shanty am Arkansas umschlichen und den Trapper davongeführt hatten, gesehen worden waren, den Indianern also die Anwesenheit eines zweiten Weißen in des Grauen Bären Gesellschaft bekannt war, so dachte man darauf, das Äußere Pauls, den die Wilden nur aus weiterer Entfernung erblickt haben konnten, etwas zu verändern. Glücklich traf es sich, daß der Kentuckyer ihm aus seinem Felleisen ein rotes wollenes Hemd leihen konnte, das Paul sofort mit seinem Jagdhemde, welches er Pucks Kunstfertigkeit verdankte, vertauschte. Sein Haupt deckte er mit der Tuchmütze, die ihm Stone reichte.

      Eine lederne Tasche, welche einiges dem Büchsenmacher nötiges Werkzeug barg, um seine Schultern gehängt, gab ihm ein geschäftsmäßiges Aussehen.

      Auf dem Saumtier des Kentuckyers wurde für ihn Platz geschafft, Pferd und Büchse ließ er zurück, nahm herzlichen Abschied von Puck, schüttelte dem Cheyenne die Hand und ritt mit dem Büchsenschmied dann nach Norden davon, während die andern, ihnen nachschauend, zurückblieben.

      Die gute Laune verließ Bill Stone auch jetzt nicht; er plauderte und sang dazwischen seine lustigen Lieder, während der Jüngling an seiner Seite ernst und gedankenvoll dahinritt.

      Das blutige Zusammentreffen mit den Kiowas, die rücksichtslose Grausamkeit der Wüstenkrieger, das alles hatte die Wirkung auf seine junge Seele nicht verfehlt und stimmte ihn ernst.

      Doch der Entschluß, was in seinen Kräften stand, zur Befreiung des Mannes, der ihm das Leben gerettet hatte, beizutragen, ward durch solche Eindrücke und die Furcht vor Gefahren nicht erschüttert, er war entschlossen, seine Pflicht zu thun.

      Der Mann neben ihm machte durchaus den Eindruck eines ehrlichen, offenen Gesellen, aber dennoch war die Lage, die ihn in seiner Gesellschaft dem Unbekannten entgegenführte, befremdend.

      Er war deshalb schweigsamer, als dem redseligen Kentuckyer lieb war.

      Ohne daß dieser unmittelbare Fragen an ihn richtete, war es doch erkennbar, daß es ihn drängte, zu erfahren, wie sein junger Begleiter in die Wildnis gekommen war.

      Paul teilte ihm darauf mit, wer er sei, und wie es sich zugetragen, daß er in der Prairie weile.

      "Segne meine Seele, Junge", sage der Kentuckyer, der nicht ohne Staunen dem Bericht gelauscht hatte, "sind dieselben Burschen gewesen, die mir ans Leben wollten. Sehe den Kerl mit der Narbe und den andern Halunken noch vor mir, vergißt sich so etwas nicht. Sind Wüstenräuber, schlimmer als hungrige Panther. Kurioses Ding das, daß man euch davongeführt - hm - sehr kurios." Nach einer Weile fuhr er fort: "Also seid ein Muttersöhnchen aus den Staaten? Muß euch fremd vorkommen hier in der blutigen Einöde."

      "Ich habe mich wohlgefühlt bei dem alten Manne, der mich gerettet hat."

      "Hm, ist ein braver Geselle, der Grizzly, ist ein Fakt, ein mächtig braver Geselle. Sollte mir leid thun, wenn die Roten ein Ende mit ihm machten. Bin bisher nur in Freundschaft mit ihnen zusammengetroffen, bin ein friedlicher Mann, und habe ein gutes Geschäft mit ihnen gemacht, aber will den Alten nicht sitzen lassen; hat mir wie euch das Leben gerettet. Vorsichtig müßt ihr sein, in Wort und Miene, ein Blick kann uns verraten, sind geriebene Hunde, die Roten. Am besten, laßt mich reden. Auch macht euch nichts draus, Junge, wenn ich euch einmal anfahre, seid mein Lehrling, wißt ihr."

      Unter Gesprächen solcher Art ritten sie durch die Steppe, bald im Schritt, bald im Galopp.

      Gelegentlich äußerte Stone: "Darf die Kerls an der Ohsontamündung nicht ohne weiteres aufsuchen, darf ja nicht wissen, daß sie dort lagern." Er sah nach dem Kompaß, den er mitführte: "In der Richtung sind wir, aber wir müssen thun, als ob wir keine Ahnung davon hätten, wo sie weilen, sind sehr schlau, die roten Gentlemen, besonders wenn Krieg ist. Verdammt sei die Rasse."

      Sie waren schon viele Meilen geritten, die Sonne neigte sich bereits stark, und Bill Stone sah sich nach einem Lagerplatz für die Nacht um.

      Paul, dessen Augen unaufhörlich die weite Ebene überflogen, machte seinen Gefährten auf zwei dunkle Punkte aufmerksam, welche im Grase einer etwa tausend Schritt entfernten Erdanschwellung sichtbar waren.

      "Sieh nicht weiter hin, Junge, deute nicht drauf, sage mir nur, in welcher Richtung du sie bemerkst", entgegnete der Büchsenmacher rasch.

      "Seht über den Kopf meines Maultieres hinweg, Sir, auf der Höhe dort, die sich gegen den Himmel abhebt, werdet ihr sie gewahren."

      Der Kentuckyer richtete den Blick in die angegebene Richtung.

      "Segne meine Seele, müßt bessere Augen haben als ich, sehe nichts, und mein Glas mag ich nicht brauchen. Laßt uns ruhig zureiten."

      Da erschienen auch schon zwei Reiter auf der Höhe, und zwei bewaffnete Indianer sprengten heran.

      Kaum gewahrte sie Stone, als er ihnen zuwinkte und zurief: "Hallo, Gentlemen, hierher, suche euch schon lange."

      In kurzer Zeit hielten die beiden Indianer, etwa zwanzig Schritt von Paul und dem Kentuckyer entfernt, ihre Pferde an.

      "Immer heran, Gentlemen, freue mich, euch zu sehen. Immer heran, daß ich euch die Hand schütteln kann; 's ist Bill Stone, der Büchsenschmied, der euch die Hand schütteln will", und streckte seine Rechte aus.

      Die Indianer kamen augenblicklich näher, wie es Paul schien, kannten sie seinen Begleiter und waren erfreut, ihn zu sehen.

      "Wenn ich mich nicht irre, habe ich Herren von dem gloriosen Volk der Kiowas vor mir."

      "Kennt der Mann, der die kranken Büchsen heilt, Sanhewas, die Eule der Kiowas, nicht mehr?" entgegnete ihm einer der Wilden, ein noch junger Mann; sein Gefährte war ein schon bejahrter, finster dreinblickender Krieger.

      "Segne meine Augen, Sir, jetzt erkenn' ich euer ehrliches Gesicht, freue mich, euch zu sehen."

      Er reichte dem Indianer die Hand, die dieser nahm und schüttelte.

      "Suche nach eurem Volk in der blutigen Prairie, ist ein Glück, daß ich euch gefunden habe, mir den Weg zu weisen."

      "Von wannen kommst du?"

      "Vom Verdigris, von da, wo er zwischen die Felsen tritt, bin ich nordwärts geritten."

      "Sahst du die Cheyennes?"

      "Well, Sir, sah sie, unweit des Flusses; blieb zwei Tage bei ihnen."

      "Wohin ritten sie?"

      "Ritten nach Osten, Sir, wollten den Büffel jagen."

      "War die Dunkle Wolke bei ihnen."

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