Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 19

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

isbn:

СКАЧАТЬ Verrenkungen erlitten habe, die ihm das Reiten nicht länger gestattet hatten.

      Puck lachte.

      "Hattet ihr mehr als zwei Tote bei dem Kampfe mit dem Grauen Bären?"

      Erstaunt sah ihn der Mann an.

      "Zwei Tote", sagte er dann.

      "Ja, wen der Graue Bär an den Baum schleudert oder an der Kehle faßt und niederwirft, der ist tot genug."

      "Der Medizinmann weiß alles", erwiderte der verblüffte Wilde leise.

      "Gewiß weiß ich alles. Ein böser Geist hatte mein Auge für kurze Zeit geblendet, daß ich die Kiowas nicht zwischen den Felsen des Verdigris lagern und nicht den Arkansas hinabfahren sah. Jetzt sieht mein Auge wieder weit. Wo ist dein Pferd?"

      "Es ist mit den andern gelaufen."

      "Und Mana, der hier verwundet lag, verspürte Lust nach unsern Skalpen?"

      "Ich sah das Blaßgesicht und wurde zornig."

      "Kanntest du des Grauen Bären Medizinmann nicht?"

      "Ich kannte ihn nicht."

      "Nun gut, jetzt kennst du ihn. Geschieht dem Grauen Bären ein Leid, vertilge ich euern ganzen Stamm."

      Der Indianer zuckte zusammen.

      "Wann soll er gemartert werden?"

      "Sobald die Jäger aus dem Norden zurück sind."

      "Gut. Mana sagte die Wahrheit, er wird seinen Skalp behalten."

      Der Gefangene atmete erleichtert auf.

      Puck winkte Paul, der mit tiefer Anteilnahme dieser Unterredung gelauscht hatte, sich mit ihm zu entfernen.

      "Jetzt wissen wir also, wo wir den Oheim zu suchen haben. Der Weg ist weit, aber wir müssen ihn eilig zurücklegen."

      "Aber wie denkst du, Puck, ihm Hilfe zu leisten?"

      "Noch weiß ich es nicht, das wird Gott fügen."

      "Glaubst du, daß der Indianer die Wahrheit gesagt hat?"

      "Ich glaube es, auch kenne ich diesen Lagerplatz der Kiowas. Wesentlich ist es, daß wir für die Cheyennes Zeichen zurücklassen, die ihnen sagen, wo sie uns zu suchen haben."

      "Hoffst du, daß sie uns folgen?"

      "Ich hoffe es. Doch jetzt laß uns essen, wir müssen Kraft haben für einen langen Ritt, die Kiowas haben viel Vorsprung, obgleich der Oheim ihren Pferden viel zu schaffen machen wird", und leise lachte er in sich hinein.

      Puck rief den Thunder, und das Tier kam sofort zwischen den Büschen hervor.

      Sie entnahmen dem Beutel etwas Mundvorrat und gingen zu ihrem Gefangenen zurück.

      "Will der Kiowa essen?"

      Dieser bejahte.

      Puck band ihm die Füße und löste dann die Riemen, welche seine Arme fesselten. Er gab ihm Brot und Fleisch, und alle drei aßen, der Kiowa mit einem, nur durch die Furcht unmännlich zu erscheinen, gemäßigten Heißhunger.

      Puck steckte sein Messer nach beendetem Mahle ein und sagte: "Was beginnen wir nun mit dir, mein brauner Bursche? Den Skalp habe ich versprochen, dir zu lassen, töten will ich dich nicht, denn Blut will ich nur im äußersten Notfall vergießen, aber was beginne ich mit dir, damit du uns nicht schaden kannst?"

      Der Indianer hatte mit großer Aufmerksamkeit gelauscht und wohl begriffen, daß man ihn nicht töten wollte; ein freudiger Zug flog deshalb über sein dunkles Gesicht.

      "Mana wird dem Medizinmann nicht schaden, er kann nicht reiten, nur mit Mühe gehen, er ist lahm."

      "Nun gut; wenn wir fortgaloppieren, wollen wir deine Fesseln lösen."

      "Mana wird verhungern ohne Büchse."

      "Das würde mir sehr leid thun; aber die Büchse kann ich Mana nicht geben, er hat zuviel Verlangen nach Skalpen der Blaßgesichter. Aber drüben, jenseits des Verdigris, liegen zwei tote Büffel, dort wird der Kiowa Nahrung finden, bis er stark genug ist, zu seinen Freunden zu gehen. Der Kiowa hat doch gewiß seinen Lasso?"

      "Er ist mit dem Pferd davongelaufen."

      "Desto schlimmer. Das Messer und den Tomahawk wollen wir dir lassen, dann sieh zu, wie du mit der Steppe fertig wirst. Komm, Paul, wir wollen reiten."

      Er schnitt die Bande durch, welche des Indianers Füße fesselten, dann bestiegen beide die Pferde und ritten zur Prairie hinauf. In die Rinde eines der letzten Bäume schnitt Puck einen Pfeil, dessen Spitze nach Norden zeigte.

      "Warum das?"

      "Er wird Cayugas sagen, wo er uns zu suchen hat; er kennt den Lagerplatz am Ohsonta auch."

      "Aber der Kiowa wird das Zeichen vertilgen."

      "Ich denke nicht. Er wird glauben, es sei eine geheimnisvolle Medizin, wie sie alle Zaubermittel nennen, und es nicht berühren. Doch da ist die Spur breit vor uns, nun wollen wir wie hungrige Wölfe darauf einherjagen."

      Sie ließen die kleine Axt und das Messer des Kiowa hier zurück, und in raschem Galopp, ohne die Pferde anzutreiben, eilten sie die nach Norden führende breite Spur entlang, die einige zwanzig Rosse zurückgelassen hatten. Nach etwa drei Stunden fanden sie ein verendendes Pferd an ihrem Wege.

      Puck hielt und betrachtete das Tier, dem Sattel und Zaum genommen war.

      "Es ist zuschande geritten, der Graue Bär ist zu schwer für diese Rasse. Sie werden noch manches Pferd einbüßen, ehe sie nach dem Ohsonta kommen, wenn sie ihre Eile nicht mäßigen."

      Sie ließen das Tier liegen und ritten weiter.

      Nicht mehr als hundert Schritte mochten sie zurückgelegt haben, als plötzlich, wie der Erde entsteigend, ein indianischer Krieger sich vor ihnen erhob.

      Mit einer unheimlichen Schnelligkeit riß Puck die Büchse empor, welche er quer über den Sattel trug, ließ sie aber sofort wieder sinken.

      "Ah, es ist Cayugas!" Der junge hochgewachsene Cheyenne, der so unerwartet vor ihnen stand, nickte ihm freundlich zu.

      Als sie näher kamen, fanden sie, daß der Cheyennehäuptling samt seinem Rosse in einer Vertiefung gelegen hatte, wie sie die Büffel zahlreich durch Herumwälzen auf der Prairie erzeugen. Das gehorsame Pferd lag noch am Boden. Puck sprang ab und reichte dem Indianer die Hand, hastig dabei fragend: "Wie lange weilst du hier? Was führt dich hierher? Hast du ihn gesehen?"

      "Zuviel fragt der Medizinmann", entgegnete lächelnd der Indianer.

      "Oh, du hast mich verstanden, rede, rede."

      "Cayugas liegt seit drei Tagen im Grase der Prairie, um nach den Kiowas umzuschauen."

      "Und - und - der Alte?"

      "Ich sah den Grauen Bären, СКАЧАТЬ