Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 14

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ Blick auf Paul, in welchem deutlich zu lesen stand: Das kannst du fragen? "Sieh, Paul", sagte er dann, "du hast Vater und Mutter gehabt und ein Haus, in dem du wohntest. Ich weiß nichts von allem. Seitdem ich denken kann, sah ich den guten Alten vor mir, der mich liebte und pflegte wie ein Panther sein Junges. Ich habe nur die Prairie als Mutter und den Grauen Bären als Vater. Ich weiß nicht genau, was ihr klugen Menschen aus den Ansiedlungen unter Liebe versteht, aber wenn du damit meinst, daß ich mir Hände, Füße, den Kopf abschlagen, das Herz aus der Brust reißen ließe, wenn ich dem Oheim Leid ersparen kann, so habe ich ihn lieb."

      Es lag eine solche Innigkeit in dem Tone, als der Zwerg langsam so sprach, daß Paul wohl fühlte, wie tief aus dem Herzen die Worte kamen, mit welcher Hingebung Puck seinem väterlichen Freunde ergeben war.

      "Du bist ein guter Mensch, Puck, und hast ein dankbares Herz."

      Beide schwiegen hierauf und setzten dann ihre Pferde in Galopp.

      Nachdem sie eine große Strecke zurückgelegt hatten, sagte Puck: "Dort ist der Verdigris", und deutete auf eine kaum wahrnehmbare dunkle Linie, welche die Schlucht andeutete, durch welche der Fluß seine Wasser sandte. "Wir wollen absteigen und zum Ufer schleichen, vielleicht, daß wir den Panther zu Gesicht bekommen."

      Sie sprangen aus den Sätteln, ließen die gehorsamen Pferde stehen und gingen vorsichtig, die Büchsen in den Händen, nach dem Ufer des Flusses.

      In seiner Nähe angekommen, krochen sie durch das Gras, bis sie über den Schluchtrand in das ziemlich tiefe, felsige Bett hinabzuschauen vermochten. Der Verdigris hatte sich hier vor Jahrtausenden seinen Weg durch den steinigen Untergrund der Prairie gebrochen, er lag so tief, daß er nicht eher wahrzunehmen war, bis man am Rande der Schlucht stand, obgleich das Rauschen seiner Fluten sich weithin vernehmbar machte. Die fast ebene Bodengestaltung ließ auch die Schlucht selbst erst in der Nähe erkennen.

      Zwischen seltsam gezackten Felsenufern floß das klare Wasser rasch dahin, um sich in einigen Meilen Entfernung mit den gelben, sandigen Fluten des Arkansas zu mischen.

      Das an die endlose Ebene gewöhnte Auge wurde durch den Blick in dieses Felsenthal und auf die schäumenden Wellen, die in einer Tiefe von etwa achtzig Fuß dahinrauschten, jäh überrascht. Paul hatte einen lauten Ausruf des Erstaunens nicht unterdrücken können, als Puck ihn vor einigen Wochen, ohne ihn vorbereitet zu haben, über den Schluchtrand schauen ließ.

      Wild zerklüftete Felsen und Höhlen zeigten sich stromauf und stromab; zwerghafte Büsche säumten die Ufer, und brausend, oft hoch aufschäumend, wälzte sich die helle, grünlich schimmernde Flut zu Thal.

      Sie ließen die forschenden Blicke umherschweifen, aber nichts entdeckte das Auge, was auf die Anwesenheit eines Panthers schließen ließ.

      Leise sagte Puck: " Er hat sein Lager in einer der Höhlen drüben, der Felsen hinterläßt nur keine Spur, sonst hätte ich es schon ermittelt."

      Sie schritten scharf auslugend das Ufer entlang, als Puck von einer Erdwelle aus, jenseits des Stromes und einige Meilen stromab, drei weidende Büffel gewahrte.

      "Ha, Paul, sieh, dort sind Felle für den alten Mann. Jetzt hinüber, wir wollen sie beschleichen."

      Sie lockten die Pferde herbei und eilten dann in einiger Entfernung vom Ufer in einer leichten Einsenkung des Bodens den Strom entlang, bis sie ungefähr die Büffel sich gegenüber haben mußten.

      Dann nahmen sie die Wolfsfelle, Bogen und Pfeile und kletterten vorsichtig die Felsen hinab zum Wasser. Sie stiegen hinein, es strömte ziemlich heftig und sie wurden an einigen Stellen von der Flut mit fortgerissen, doch kamen sie glücklich hinüber. Der Anstieg war schwierig, doch Puck entwickelte, indem er Paul unterstützte, eine Behendigkeit und eine Kraft, die beide bald nach oben gelangen ließ.

      Ein vorsichtiger Blick über den Rand zeigte ihnen die drei Büffel in etwa tausend Schritt Entfernung. Das Gras stand hier hoch und gestattete ihnen, unbemerkt auf die Prairie zu klettern.

      Der Wind war so günstig, daß sie sich direkt an das Wild anpirschen konnten.

      Sie zogen die Wolfsfelle über Kopf und Rücken und bewegten sich in gebückter Stellung, oftmals auf Händen und Füßen kriechend, auf die Büffel zu, welche ruhig weideten. Als sie bis auf hundert Schritt herangekommen waren, hob das größte der Tiere einmal die Nase und sicherte, graste aber gleich darauf ruhig fort.

      "Ich nehme den Büffel dort, nimm du das Tier zu seiner Rechten und sende den Pfeil hinter dem Schulterblatt hinein."

      Langsam bewegten sich beide weiter durch das Gras und so vorsichtig, daß nur die Wolfsfelle an dessen Oberfläche auftauchten. Paul war auf zwanzig Schritte an sein ausersehenes Opfer herangekommen, mußte aber einen Bogen machen, um ihm in die Flanke zu kommen. Das Tier war arglos. Endlich stand es ihm schußgerecht, er zog mit aller Kraft den auf der Sehne ruhenden Pfeil an und ließ ihn entschwirren, er saß dicht hinter dem Schulterblatt.

      Das gewaltige Tier zuckte in jähem Schmerz zusammen, die unter dem Stirnhaar funkelnden Augen schienen einen Augenblick den unsichtbaren Gegner zu suchen, dann stürzte es mit zornigem Brummen schwerfällig davon.

      Paul blickte dem fliehenden Tiere nach und gewahrte dabei, wie der Büffel, welchen sich Puck ausersehen hatte, hoch anstieg und dann zusammenbrach.

      Im selben Augenblick erschien auch Pucks Haupt über dem Grase.

      Der von Paul angeschossene Büffel, dies gewahrend, stürzte mit wütendem Anlauf auf Puck zu, der aber augenblicklich im Grase verschwand. Der Büffel trabte weiter. Ein ihm von dem Zwerg nachgesandter Pfeil hemmte seinen Lauf, doch nur für einen Augenblick, dann wandte sich das Tier und rannte mit beschleunigter Eile hinweg.

      Mit Erstaunen sah Paul, wie sich Puck plötzlich mit der Behendigkeit eines Affen auf den Rücken des an ihm vorbeieilenden Büffels schwang, sich mit der einen Hand an dessen zottigem Fell hielt, während die andre das breite Messer wiederholt tief in dessen Nacken stieß.

      Noch einige wilde Sprünge des vor Schmerz und Wut rasenden Tieres, dann brach es, einen Blutstrom aus Mund und Nase ergießend, tot unter dem unheimlichen Reiter zusammen. Puck verließ den zottigen Rücken mit gewaltigem Abschwung und erschien bald darauf bei Paul, der dem Thun des verwegenen Zwergs in steigender Verwunderung zugeschaut hatte.

      "Wie kannst du dich in solche Gefahr begeben, Puck?"

      Der Zwerg lachte.

      "Keine Gefahr. Oft geritten auf Büffel, Büffel dumm."

      Der von dem Kleinen mit einem Pfeilschusse erlegte Büffelstier lag unweit, er hatte den Todesboten im Herzen sitzen und war sofort nach dem Schusse zusammengebrochen. Das dritte Tier hatte das Weite gesucht.

      Beide freuten sich der Beute, und Puck schickte sich sofort an, dem erlegten Wilde die Häute abzuziehen, wozu aber ebensoviel Kraft als Geschicklichkeit gehörte, und Paul half ihm dabei.

      "So", meinte Puck, als die nicht mühelose Arbeit vollbracht war, "zwei schöne Felle, alter Mann sich freuen. Jetzt wollen frühstücken, Büffelhöcker gut. Können unten in der Schlucht Feuer anzünden, ohne daß die Prairie in Brand gerät."

      Während Puck einen der Höcker ausschnitt, der in der That einen überaus trefflichen Braten giebt, fragte Paul: "Aber wie bringen wir die schweren Häute nach dem Shanty? Unsern Rossen dürften sie mit den Reitern zu schwer werden."

      Auf ihren bisherigen Jagden war immer eines der großen СКАЧАТЬ