Название: Butler Parker 183 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740960988
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»Darf man daraus schlußfolgern, daß Sie am Gasthof geschossen haben?«
»Sie dürfen« bestätigte der Mann und lachte, »und ich wollt’ Sie un’ die Vogelscheuche treffen. Ihr Glück, daß da der verdammte Nebel war.«
»Hegen Sie auch weiterhin ähnliche Pläne?«
»Ich laß’ Sie laufen, Mann, Sie sin’ nicht wichtig genug«, erklärte der Gangster, »aber hängen Sie bloß nichts an die große Glocke, sonst sind Sie doch noch reif. Ich bin verdammt nachtragend.«
»Sie stehen in Konkurrenz zu jenen drei Personen, die sich eines dunkelgrünen Fords bedienen?«
»Hören Sie mal, Mann, wollen Sie mich ausnehmen?« erkundigte sich der Gangster. Seine Stimme klang plötzlich gereizt.
»Sie überschätzen meine bescheidenen Fähigkeiten«, schickte der Butler voraus, »aber die eben gestellte Frage drängt sich logischerweise geradezu auf.«
»Welche Frage?«
»Ob Sie mit den drei Personen Zusammenarbeiten, die nach dem Päckchen verlangten.«
»Das fehlte noch«, lautete die Antwort, die in heiseres Lachen überging, »aber jetzt keine weiteren Fragen, sonst werde ich sauer. Also, wo steckt das verdammte Päckchen? Ist es im Hotel?«
»In meinem Privatwagen, um der Wahrheit die Ehre zu geben.«
»Bestens«, meinte der Gangster, »dann geht das ja glatt über die Bühne. Und wo steckt die Kiste?«
»Auf dem Parkhof des Hotels«, erwiderte der Butler, »ich möchte Ihnen bereits an dieser Stelle versichern, daß meine Wenigkeit sich den Notwendigkeiten beugen wird.«
»Ich versteh’ zwar kein Wort, Mann, aber bestimmt haben Sie recht.« Der Gangster lachte erneut.
*
Später lachte er nicht mehr, doch dazu bedurfte es noch einiger Zeit.
Der Gangster blieb wachsam und räumte Parker nicht die Spur einer Chance ein, den Spieß umzudrehen. Gemeinsam erreichte man das Hotel, ging über die Einfahrt zum Parkplatz und blieb dann vor Parkers Wagen stehen.
»Mann, was für eine Kiste«, mokierte sich der Mann, »warum verschrotten Sie die nicht?«
»Aus einer gewissen Anhänglichkeit heraus«, antwortete der Butler, »vergessen Sie bitte nicht, daß Sie es mit einem alten, müden und relativ verbrauchten Mann zu tun haben, der nicht mehr umlernen möchte.«
»Ihr Bier, Mann.« Der Gangster baute sich neben Parker auf. »Rücken Sie jetzt das richtige Päckchen ’raus.«
»Es befindet sich unter dem Rücksitz«, schickte Parker voraus, »dazu wird man die Wagentür öffnen müssen.«
»Mann, dann machen Sie’s endlich!« Die Stimme des Gangsters wurde scharf. Er wähnte sich bereits am Ziel. Parker sperrte umständlich die rechte hintere Wagentür auf und deutete auf das Sitzpolster.
»Man müßte jetzt das Polster anheben.«
»Rücken Sie mal durch«, erwiderte der Gangster, der mißtrauisch geworden war, »weiß der Henker, was Sie da unter dem Sitz haben. Ich traue Ihnen nicht über den Weg.«
Parker rückte bis zur gegenüberliegenden Tür durch, bückte sich dann und befaßte sich mit dem Zugverschluß des Sitzpolsters. Er ließ sich Zeit und sorgte dafür, daß die spannungsvolle Neugier des Gangsters wuchs. Der Mann bedrohte den Butler mit der offen gezeigten Waffe, schob sich dann aber nahe an das Polster heran, um ebenfalls einen Blick unter den Sitz werfen zu können.
Als der Gangster schließlich die Position eingenommen hatte, die Parker für richtig hielt, schob der Butler seinen Oberkörper ein wenig zurück und hakte den Zugverschluß aus.
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