Butler Parker 183 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 183 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740960988

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СКАЧАТЬ Josuah Parker in seiner höflichen Art weiter, »dem Gewicht nach dürfte der reine Materialwert nicht gerade erheblich zu nennen sein.«

      *

      Der Butler hob den Deckel vollends an und legte ihn zur Seite. Dann trat er notgedrungen einen halben Schritt zurück, denn Lady Agatha schob ihre Fülle nachdrücklich vor. Sie beugte sich über das Päckchen und zog dann die Luft scharf ein.

      »Ich ahnte es«, sagte sie schließlich, »irgendwie habe ich das gespürt, Mr. Parker.«

      »Mylady sind beeindruckt?« erkundigte sich Parker.

      »Beeindruckt und empört«, erwiderte sie, »das sind doch Kunstschätze, nicht wahr, Mr. Parker?«

      »Eindeutig, Mylady«, bestätigte Josuah Parker, »diese Gegenstände aus Goldblech dürften meiner bescheidenen Ansicht nach aus einem Museum stammen.«

      »Sehen Sie sich das an, Mr. Parker!« Die ältere Dame nahm einen der Gegenstände aus dem Päckchen und hielt ihn hoch. Es handelte sich um den Teil eines Brustschmuckes, dessen Gold-Granulation beeindruckend war. Winzig kleine Perlen aus Gold waren auf dem Untergrund aus dünnem Goldblech aufgeklebt oder aufgelötet. Über dem durchlaufenden Brandmuster war eine Reihe mythologischer Figuren zu erkennen, die bis in das winzigste Detail durchgearbeitet waren.

      »Falls es gestattet ist, Mylady, möchte meine Wenigkeit in Bewunderung verharren«, sagte Josuah Parker.

      »Natürlich gestatte ich es«, gab Agatha Simpson zurück, »es handelt sich eindeutig um einen Schmuck aus der Inka-Zeit.«

      »Nicht unmittelbar, Mylady«, korrigierte Josuah Parker in seiner höflichen Art, »es dürfte sich um einen etruskischen Brustschmuck handeln.«

      »Das sehen Sie völlig falsch, Mr. Parker«, widersprach die Detektivin, »Natürlich handelt es sich um Schmuck aus der Inka-Zeit, aber das können Sie schließlich nicht wissen.«

      »Wie Mylady zu meinen belieben.« Parker, der sich seiner Sache völlig sicher war, verlor nichts von seiner Gemessenheit und Höflichkeit. Lady Simpson vermochte einfach nicht, ihn zu erschüttern.

      »Ein Lorbeerkranz«, sagte sie inzwischen und zog einen Haar-Reif aus dem Päckchen. Die Blätter waren auch hier bis ins letzte Detail nachgebildet worden.

      »Und dazu noch zwei Armreifen mit granulierten Goldperlen«, zählte der Butler weiter auf, »und dies hier dürfte die Nachbildung einer Leber sein, wenn meine Wenigkeit nicht sehr irrt.«

      »Machen Sie sich doch nicht lächerlich, Mr. Parker.« Sie nahm den Gegenstand, den Parker hochhielt, in die eigene Hand und wog ihn. »Massives Gold, Mr. Parker. Wie kommen Sie darauf, daß dies eine Leber sein soll?«

      »Meine Wenigkeit sah solch ein Modell in Bronze in einer Ausstellung in London«, antwortete der Butler.

      »Unsinn, Mr. Parker, das ist ein Wetzstein«, behauptete die ältere Dame unwirsch, »ich kenne mich in solchen Dingen aus. Aber wie auch immer, ich denke, ich habe hier einen recht kostbaren Fund gemacht, wie?«

      »Mylady wurden mit diesem Fund förmlich bombardiert«, entgegnete der Butler, »darf man auch noch auf die übrigen Schmuckstücke aus Goldblech verweisen?«

      Er hob nacheinander weitere Gegenstände aus dem Päckchen, nämlich eine Kette mit einem kleinen Brustschild, dann weitere Armreifen, Schnallen und Armspangen.

      »Wieviel mag das alles wert sein?« wollte Agatha Simpson wissen, als Parker sich daran machte, die Schmuckgegenstände in das Päckchen zurückzulegen.

      »Der Wert ist kaum abzuschätzen, Mylady«, beantwortete Parker die Frage, »es dürfte sich um viele Millionen Pfund handeln.«

      »Dann wird der Finderlohn entsprechend sein«, freute sich die ältere Dame.

      Weil sie mehr als nur vermögend war, besaß sie einen sehr ausgeprägten Sinn für Geld. Sie konnte sparsam sein, bis zum Geiz, sie konnte ihr Geld aber auch mit vollen Händen ausgeben, wenn es ihrer Ansicht nach angebracht war. Für ihr Hobby als Kriminalistin scheute sie keine Ausgabe.

      »Ohne mich wäre dieses Goldblech unwiederbringlich verloren«, redete sie weiter, »ich werde meinen Finderlohn entsprechend hoch ansetzen.«

      »Dazu werden Mylady sich mit dem Besitzer des Goldschmucks in Verbindung setzen müssen«, antwortete der Butler.

      »Das werde ich Ihnen überlassen, Mr. Parker«, gab sie zurück, »diese unwichtigen Details interessieren mich nicht.«

      »Wären Mylady damit einverstanden, einen Blick in das Haus zu werfen?«

      »Was soll ich denn dort?« fragte sie ungeduldig.

      »Möglicherweise ergibt sich eine Begegnung mit den Hausbewohnern, Mylady.«

      »Nun gut.« Sie nickte flüchtig. »Ich werde Ihnen diesen Gefallen tun, Mr. Parker, obwohl ich bereits schon jetzt weiß, daß das reine Zeitverschwendung sein wird.«

      *

      Es war natürlich keine Zeitverschwendung.

      Der Durchzug hatte die Nebelschwaden aus dem Patent-Kugelschreiber längst vertrieben, und Josuah Parker nahm eine Besichtigung des Gasthofes vor. In einem der kleinen, niedrigen Kellerräume entdeckte er dann eine Frau und einen Mann, die man gefesselt und geknebelt hatte. Nachdem der Butler die beiden Personen befreit hatte, führte er sie in den Schankraum, wo Lady Agatha ihren Kreislauf mit einem Sherry stärkte, den sie in der Bar gefunden hatte. Sie runzelte die Stirn, als sie die beiden Betreiber der Gastwirtschaft sah. .

      »Ich will alles wissen«, schickte sie voraus, »und wagen Sie es nicht, mich belügen zu wollen.«

      Der Mann, der etwa fünfzig Jahre zählte, machte einen völlig irritierten Eindruck. Seine Frau, die schätzungsweise fünf Jahre jünger war, erholte sich erstaunlich schnell. Sie war mittelgroß, korpulent und schien wesentlich energischer zu sein als ihr Mann.

      »Dieser Kerl zog plötzlich einen Revolver«, sagte sie ohne jede Einleitung, »und dann mußten wir ’runter in den Keller. Und da hat er meinen Mann einfach niedergeschlagen. Danach hat er uns gefesselt und uns die Heftpflaster auf den Mund geklebt.«

      »Mylady wünschen zu erfahren, wann dies alles geschah«, ließ Josuah Parker sich vernehmen.

      »Vor einer Stunde etwa«, lautete die Antwort des Mannes, der wesentlich kleiner und schmaler war als seine Frau, »und diesen Mann hatten wir vorher noch nie gesehen.«

      »Ich schon«, widersprach die mittelgroße, korpulente Frau energisch, »dieser Kerl war schon zweimal hier bei uns im Gasthof.«

      »Können Sie sich eventuell an einen genauen Zeitpunkt erinnern?« wollte der Butler wissen. Seine Herrin hielt sich zurück und kostete inzwischen einen Portwein, den sie im Barregal entdeckt hatte. Sie nickte jedoch beifällig, als Parker seine Frage stellte.

      »Das war gestern und vorgestern«, beantwortete die Frau die Frage des Butlers, »er war aber immer nur kurz hier. Jetzt weiß ich natürlich, warum er sich hier umgesehen hat.«

      »Nämlich?« schaltete Agatha Simpson sich nun ein. Sie sah die korpulente Frau scharf an.

      »Er СКАЧАТЬ