PANDORA (Shadow Warriors). Stephen England
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Читать онлайн книгу PANDORA (Shadow Warriors) - Stephen England страница 16

Название: PANDORA (Shadow Warriors)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958353671

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      »Wie lief es?«

      »Quasim ist tot, Yossi«, antwortete Laner. »Fahr los.«

      »Bist du sicher?«

      Verwirrt blickte Gideon seinen Kameraden an. »Ich hab ihm eine Kugel zwischen die Augen gejagt und sein Gehirn rausgeblasen, Yossi. Natürlich bin ich sicher.«

      »Gut.«

      

       Flughafen Q-West, Nord-Irak, 10:49 Ortszeit

      Es gab keine Fußabdrücke. Falls es irgendwelche Spuren in dem weichen Sand gegeben haben sollte, hatte sie der Nachtwind davongeweht. Nichts war zu finden. Er war an dieser Stelle gestürzt und hatte sich abgerollt, um dem zweiten Schlag des Angreifers zu entgehen. Eine vage Erinnerung war alles, was ihm geblieben war.

      Harry stand auf und sah sich aufmerksam um. In der Ferne hörte er, wie sich die Triebwerke eines Jets aufwärmten. Ihr schrilles Heulen hallte auf seltsam disharmonische Weise durch die Wüstenluft. Langsam schritt er durch den Sand, bis zu jener Stelle, an der er Davood angegriffen hatte. Irgendetwas stimmte nicht. Jemand hatte ihn verraten. Irgendjemand war nicht auf ihrer Seite. Und er wusste nicht, wer.

      Er hatte schon viele Male zuvor mit Tex, Thomas und Hamid zusammengearbeitet. Im Kampf waren sie ein eingeschworenes Team, dass die Handlungen der jeweils anderen stets vorausahnte und wie Zahnräder einer einzigen Maschine ineinandergriffen. Sie waren wie Brüder. Was letzte Nacht geschehen war, konnte unmöglich ihr Werk sein. Ihre Loyalität zueinander war über jeden Zweifel erhaben.

      Allerdings ließ sich das Gleiche auch über diesen alten FBI-Verräter Robert Hanssen sagen, erinnerte ihn eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf. Seine Freunde hatten seinerzeit nichts geahnt.

      Vielleicht hatte der Direktor aber recht gehabt. Vielleicht fiel sein erster Verdacht nur wegen dessen Herkunft auf Davood. Und er durfte es sich nicht erlauben, sein Urteil auf dieser Basis zu fällen. Andererseits war Kranemeyer nicht vor Ort und irgendetwas stank gewaltig an dieser Sache. Eigentlich alles.

      Eine Stimme hinter ihm riss ihn aus seinen Gedanken. Es war Davood. »Der Colonel schickt mich. Er lässt ausrichten, dass der Huey repariert ist.«

      Harry drehte sich zu ihm um. Nichts in seinem Blick verriet etwas von seinem Argwohn. »Danke. Sagen Sie ihm, ich bin gleich bei ihm.«

      

       Das Basislager, 13:21 Uhr Ortszeit

      Major Hossein sah auf die Uhr. Sie waren spät dran. Vielleicht gab es dafür eine logische Erklärung. Vielleicht hatte sich Teherans Geheimdienst geirrt.

      Vielleicht war die Kampftruppe zu früh eingetroffen. Oder vielleicht war der Konvoi abgefangen worden.

      Er rieb sich die schwitzigen Handflächen an seiner Hose ab und überprüfte zum zwanzigsten Mal in den letzten drei Stunden das Magazin seiner halbautomatischen Makarov. Sie war geladen. Eine ebenfalls geladene AK-47 lehnte neben der Tür des Anhängers, den er zu seinem Hauptquartier umfunktioniert hatte. Seine Männer waren zur Absicherung in einem Umkreis von drei Kilometern rund um die Laborwagen verteilt.

      Wieder einmal erwies es sich als richtig, diese Männer ausgewählt zu haben. Erfahrene Kämpfer, Veteranen aus Afghanistan und dem Irak, die dieses Land kannten. Sie nutzen jede Erhebung zu ihrem Vorteil, jede Felsspitze, hinter der sie versteckt das Feuer eröffnen konnten, ohne selbst gesehen zu werden.

      Aus dem Funkgerät neben ihm knackte laut statisches Rauschen und er beugte sich hinüber und griff nach dem Mikrofon. »Konvoi an Basislager, wir sind noch drei Kilometer entfernt. Erbitten Anweisungen.«

      Gepriesen sei Allah!, dachte Hossein in einem seltenen Moment religiöser Dankbarkeit. Hastig sprach er in das Mikrofon und beorderte sie zu einer steinigen Felszunge, die er vor sieben Stunden ausgewählt hatte. Als er die Nachricht aus Teheran empfing.

      Fürwahr, gepriesen sei Allah. Nun dauerte es nur noch eine weitere halbe Stunde, bis die Raketenbatterie eintreffen und in Stellung gebracht sein würde. Dann wären sie bereit. Bereit für die Amerikaner.

      

       Hauptquartier der Sajeret Matkal, Israel, 11:58 Uhr Ortszeit

      Gideon Laner ließ heißes Wasser aus dem Hahn laufen, fing es mit den Händen auf und spritze es sich ins Gesicht. Es war erfrischend, sich nach den Strapazen der letzten zwei Monate, in denen er undercover im Einsatz gewesen war, wieder sauber zu fühlen. Er griff in den Schrank unter dem Waschbecken und holte einen Gillette-Rasierer heraus. Er hatte sich in dieser Zeit auch nicht rasiert. Aber er war erfolgreich gewesen – Ibrahim Quasim war tot. Nun würde der Sajeret Matkal, die israelische Spezialeinheit, darauf warten, mit wem die Hamas ihn ersetzen würden.

      Denn natürlich würde es einen Nachfolger geben, das stand fest, aber der neue Mann würde weitaus weniger erfahren sein als jener, dessen Leiche nun mit dem Rücken im Dreck einer Straße im Gazastreifen lag. Aber auch ihn würden sie töten.

      Gideon zog sein Shirt aus, dann betrachtete er sich im Spiegel. Ein müdes, erschöpftes Gesicht voller Sorgenfalten starrte ihm entgegen. Das Gesicht eines Mannes, der frühzeitig gealtert war. Er seufzte und griff nach dem Rasierer.

      In diesem Moment klopfte es an die Tür und er erschrak. »Einen Moment«, antwortete er und zog sich sein T-Shirt wieder über den Kopf.

      Dann öffnete er die Toilettentür. »Was ist los?«, wollte er wissen, verärgert über die Störung. Ein weiblicher Corporal aus der Kommunikation stand vor ihm.

      »Tut mir leid«, schob er entschuldigend nach, von seinem Gefühlsausbruch sichtlich beschämt.

      Sie schien es jedoch nicht bemerkt zu haben und reichte ihm ein Klemmbrett. »Das hier kam via Telegramm herein, Lieutenant. Sie müssten dafür unterschreiben.«

      Er nahm ihr das Klemmbrett ab und bemerkte das Wappen des Mossad auf dem Titelblatt. Was wollten die denn?

      

       CIA-Hauptquartier, Langley, Virginia, 08:03 Uhr Ortszeit

      »Das verstehe ich, Scott, wirklich. Aber sagen Sie Sorenson, dass ich die Satellitenüberwachung ASAP benötige – wie von Kranemeyer angefragt. Lassen Sie nicht locker. Auf Wiedersehen.« Director Lay legte auf und seufzte schwer. Die NRO hatte noch immer nicht die Echtzeit-Satellitenüberwachung wie angefordert bereitgestellt. Ihr regionaler KH-13 war offenbar mit der Überwachung eines langwierigen Aufstandes in Indonesien beschäftigt.

      Lay schlug mit der Faust auf den schweren Eichentisch. Zur Hölle mit Indonesien! Sein Team war nicht in diesem gottverlassenen Teil der Welt unterwegs, sondern würde in den Iran gehen. Und irgendwie hatte er ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache. Irgendetwas war da im Argen.

      Als er vor sechs Jahren zum DCIA ernannt worden war, trug ihm sein Vorgänger eine klare Aufgabe auf: Gestalte die Agency um. Und soweit es ihm möglich war, hatte er das auch getan. Dank erfolgreicher Lobbyarbeit auf dem Capitol Hill hatte er das Budget für Aufklärung und Spezialeinsätze um beinahe fünfzig Prozent aufstocken können, was ihn in die Lage versetzte, Operationen СКАЧАТЬ