PANDORA (Shadow Warriors). Stephen England
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Читать онлайн книгу PANDORA (Shadow Warriors) - Stephen England страница 11

Название: PANDORA (Shadow Warriors)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958353671

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СКАЧАТЬ New Yorker, der flach ausgestreckt auf dem heißen Wüstensand lag, die vollständig ausgeklappte Schulterstütze der AK-47 fest gegen seine Schultern gepresst. Flüchtig blickte er den Lauf entlang, dann leerte er den Rest seines Magazins in die siebzig Yards entfernte Zielsilhouette. »Wie ist das, Chef?«

      Harry nickte finster. Die Brust der Papierzielscheibe war bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt. »Gute Arbeit. Davood?«

      Der Iraner hatte sich nicht bewegt, sondern Harry stattdessen verwirrt angestarrt. »Ich sagte, versuchen Sie es noch einmal.«

      Davood deutete den Schießstand hinab, auf seine letzte Trefferserie. »Ich hab mein Bestes gegeben. Und ich würde gern sehen, ob Sie es besser machen können.«

      Mit zwei schnellen Schritten war Harry bei ihm und riss ihm das Sturmgewehr aus den Händen. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, die Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. »Tun Sie das nie wieder«, flüsterte ihm Harry zu, seine Stimme kaum mehr als ein Zischen. »Niemals. Wenn so etwas im Einsatz passiert, werden Menschen ihr Leben verlieren, wegen Ihrer Dummheit.«

      Er wich von dem iranischen Agenten zurück, ließ wie beiläufig das halb leere Magazin aus der AK schnappen und hieb mit einer geübten Handbewegung ein neues hinein. »Neue Ziele!«, befahl der mit ruhiger Stimme, als wäre nichts vorgefallen.

      Der Air-Force-Pilot, der ihnen bei den Schussübungen assistierte, lief eilig nach vorn und tauschte die Zielscheiben aus. Harry wartete, bis der Mann sich wieder in Sicherheit gebracht hatte, dann ließ er sich auf seines seiner Knie fallen und legte mit einem lauten Tschak den Sicherheitshebel des Gewehrs um.

      Harry zog vorsichtig den Abzug zurück, zielte auf den Kopf der Silhouette und hielt das Gewehr dabei mit eisernem Griff fest, während die Mündung der Kalaschnikow Schuss für Schuss heißes Blei ausspuckte. Kontrolliert und tödlich.

      Das Bananenmagazin war bereits zur Hälfte leergeschossen, als er sich wieder erhob. In der Stirn der Silhouette prangte nur ein einziges gezacktes Loch, kaum größer als ein Silberdollar.

      Er drehte sich wieder zu Davood und warf ihm die AK zu. »Sie sind dran«, sagte Harry schließlich und kehrte ihm den Rücken zu.

      Davood warf noch einmal einen langen Blick den Schießstand hinab auf die verstümmelte Silhouette und nickte mechanisch. Dann ließ er sich wieder auf den Bauch fallen, bereit für den nächsten Versuch. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.

      

       Das Basislager, 16:08 Uhr Ortszeit

      »Das ist unser aktueller Stand, Major.« Dr. Mahmood Ansari warf einen letzten Blick in den Korridor des Anhängers, dann wandte er sich dem Mann neben ihm zu.

      »Sind Sie sicher?«, fragte Hossein, der seinen Ohren noch immer nicht traute. »Aber die Archäologen – ich meine, sie …« Er geriet ins Stocken.

      »Deshalb halte ich sie isoliert«, erklärte der Wissenschaftler. »Elf starben, vier überlebten. Ich muss wissen, wieso

      »Teheran wird das Potenzial dahinter interessieren. Was soll ich ihnen erzählen?«

      Dr. Ansari sah ihn an, bemerkte das Schimmern in den Augen des Majors, verstand die Tragweite seiner Frage – und begann innerlich zu zittern.

      »Geben Sie mir Zeit, darüber nachzudenken.«

      Farshid nickte. »Vierundzwanzig Stunden, Doktor. Dann brauche ich Antworten.«

      Major Hossein trat aus dem mobilen Labor und seine Hände hörten nicht auf zu zittern. Diese Macht. Die Möglichkeiten.

      Er brauchte etwas, um seine Nerven zu beruhigen. Er griff in seine Tasche und zog die Hand einen Moment später mit einem Päckchen Zigaretten wieder heraus. Amerikanische Marlboros, die er auf dem Schwarzmarkt ergattert hatte. Sie waren teuer, aber nach seinen Jahren im Irak, wo alles, was aus Amerika kam, ohne Probleme besorgt werden konnte, hatte er seine Lust an heimischem Tabak verloren. War das dekadent? Vielleicht. Doch abgesehen von seiner Position innerhalb der Revolutionsgarde war er nicht religiös genug, um über seine Sünden zu brüten. Oder die Reue, die er hätte empfinden müssen.

      Er nahm einen tiefen Zug und seufzte, als sich das Nikotin in seinem Körper ausbreitete und ihm ein kurzes Glücksgefühl bescherte. Er hatte den Wissenschaftler gebeten, das Potenzial ihrer Entdeckung einzuschätzen, aber in Wahrheit benötigte er die Antwort gar nicht mehr. Er wusste es.

      Das iranische Atomprogramm kam seit Jahren nicht in Fahrt. Die Cyber-Sabotage der israelisch-amerikanischen STUXNET- und STARS-Viren war nur der Anfang gewesen. Wissenschaftler waren verschwunden und Bauteile wiesen Fehlfunktionen auf. Einmal wäre beinahe ein Reaktor überhitzt und konnte gerade noch in letzter Sekunde abgeschaltet werden, bevor sich der Süden des Iran in ein zweites Tschernobyl verwandelt hätte. All die Arbeit. Und nun lag ihm etwas zu Füßen, das auf heimtückische Weise sehr viel mächtiger sein konnte – und entdeckt wurde es ausgerechnet von einem Juden!

      Und er selbst konnte ein Teil davon werden, wenn er überlebte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, wenn er an Malik dachte. Erst gestern hatten sie ihn begraben.

      Farshid schloss die Augen und zwang sich, die Bilder des Todeskampfes seines Freundes loszuwerden, sie aus seinen Gedanken zu verbannen. Ihm würden weitere folgen, hunderte, vielleicht tausende. Es war ein Jammer, wenn man darüber nachdachte. Aber das war der Preis des Krieges.

      

       Flughafen Q-West, Nord-Irak, 18:21 Uhr Ortszeit

      »Also, Colonel, ist das die Route, die wir nehmen werden?«, fragte Harry, der mit der Spitze seines Kampfmessers eine Linie auf einer Karte nachzog.

      Luke Tancretti nickte. »Sie ist so kurz wie nur möglich, Tiefflug, die ganze Zeit über, zwischen den Berghängen hindurch.«

      »Wer wird unser Pilot sein, wenn ich das fragen darf?«

      Tancretti sah auf. »Ich.«

      »Mir war nicht bewusst, dass man einen Oberst wie Sie noch in Kampfeinsätze schickt«, äußerte Harry mit einem Blick auf sein Team.

      »Das tun sie«, erwiderte Luke, der sich einige Mühe gab, sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen. Seine Besucher trugen nun nicht länger die Uniformen der Air-Force; Uniformen, die ihnen ohnehin nicht gehörten und nur verschleiern sollten, wer sie in Wirklichkeit waren. Er hatte sich hart erarbeitet, diese Uniform tragen zu dürfen, sich den Adler auf seiner Schulter verdient. Und er mochte es nicht, wenn man ihn herausforderte. Die Fragen des Mannes prasselten wie Gewehrschüsse auf ihn ein, unvermittelt und bohrend.

      »Wer gehört zu Ihrer Crew?«

      »Der Pave Low benötigt eine sechsköpfige Mannschaft«, begann Tancretti. Das war die umgangssprachliche Bezeichnung für einen Sikorsky-HH-53 Transporthubschrauber. Vollgepackt mit Luftfahrtelektronik und Sensoren wurden diese besonders bei Nachtflügen eingesetzt. »Das wären dann Lieutenant Cooper, Sergeant Gonzales …«

      »Das genügt«, unterbrach ihn Harry. »Wir werden nicht den Pave Low nehmen.«

      »Was?« Luke traute seinen Ohren kaum. »Für diese Mission gibt es aber keine andere Möglichkeit!«

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