Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Название: Lederstrumpf

Автор: Джеймс Фенимор Купер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783962813444

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СКАЧАТЬ Ehre des Stammes gerettet zu sehen. Die Stimmen der Mädchen, sanft und melodisch wie die Natur sie geschaffen, hörte man mit den Drohungen der Männer sich mischen; und die der Sumach widerfahrenen Unbilden nahmen plötzlich den Charakter von kränkenden Leiden an, die jedes huronische Weib betroffen. Diesem sich erhebenden Tumult nachgebend, zogen sich die Männer ein Wenig zurück, den Weibern bedeutend, dass sie den Gefangenen eine Weile in ihren Händen ließen; denn es war bei solcher Gelegenheit ein gewöhnlicher Kunstgriff, dass die Weiber durch ihre Verhöhnungen und Schmähungen das Opfer in einen Zustand von Wut zu versetzen suchten, und es dann plötzlich den Männern überlieferten, in einem Gemütszustand, der wenig günstig war, den Qualen körperlicher Peinigung Widerstand zu leisten. Auch war diese Gesellschaft nicht ohne die geeigneten Werkzeuge, einen solchen Zweck zu erreichen. Sumach hatte einen großen Ruf als Keiferin und Schreierin; und ein paar alte Weiber, wie die Bärin, waren mit der Truppe ausgezogen, höchst wahrscheinlich als Wächterinnen des Anstands und der moralischen Disciplin; denn dergleichen kommt im wilden so gut wie im zivilisierten Leben vor. Es ist unnötig alles zu wiederholen, was Wildheit und Unwissenheit zu diesem Behuf zu ersinnen vermochten; der einzige Unterschied zwischen diesem Ausbruch weiblichen Zorns und einer ähnlichen Szene unter uns bestand mir in den Redefiguren und den Prädikaten; – die huronischen Weiber benannten ihren Gefangenen mit den Namen der niedrigsten und verachtetsten Tiere, die ihnen bekannt waren.

      Aber Wildtöters Geist war zu sehr beschäftigt, als dass er hätte durch das Schimpfen erbitterter Hexen sollen gestört werden; und da ihre Wut notwendig mit seiner Gleichgültigkeit stieg, so wie seine Gleichgültigkeit mit ihrer Wut, wurden die Furien bald durch das Übermaß unfähig, weiter fort zu machen. Die Krieger, als sie bemerkten, dass dieser Versuch gänzlich fehlgeschlagen, traten ins Mittel und machten der Szene ein Ende; und dies umso mehr, da man jetzt ernstlich Vorbereitungen machte zu dem Anfang der wirklichen Martern, derjenigen, welche die Seelenstärke des Dulders auf die Probe heftiger, körperlicher Schmerzen stellen sollten. Eine plötzliche, unvorhergesehene Meldung jedoch, die einer der ausgestellten Kundschafter, ein Knabe von zehn oder zwölf Jahren, brachte, hemmte für einen Augenblick das ganze Beginnen. Da diese Unterbrechung in engem Zusammenhang mit dem dénouement unserer Geschichte steht, wollen wir sie in einem besondern Capitel berichten.

      Dreißigstes Kapitel.

      So meinst Du – wie wohl jeder meint

      Das Gleiche, weil’s dem Aug’ so scheint;

      Doch andre Ernte sank,

      Als die des Bauers Sichel fällt,

      Vor härtrer Hand auf diesem Feld,

      Durch Speer und Klingen blank.

      Scott.

      Es ging über Wildtöters Vermögen, zu erfahren, was den plötzlichen Stillstand in den Bewegungen seiner Feinde veranlasst hatte, bis die Sache sich im ordentlichen Verlauf der Ereignisse offenbarte. Er bemerkte, dass große Unruhe besonders unter den Weibern herrschte, während die Krieger in einer Art würdevoller Erwartung auf ihre Waffen gelehnt blieben. Es war klar, dass kein Allarm entstanden, obwohl nicht eben so augenfällig war, dass ein erwünschtes Ereignis die Verzögerung herbeiführte. Rivenoak war sichtlich von allem unterrichtet, und durch eine Bewegung seines Arms schien er dem Kreise zu bedeuten, er solle unaufgelöst bleiben, und Jedes solle den Ausgang der Sache in der Stellung abwarten, in der es sich gerade befinde. Es bedurfte nur ein paar Minuten, um die Erklärung dieser sonderbaren und geheimvollen Pause zu bringen, welche bald dadurch ihr Ende erreichte, dass Judith hinter der Linie von Huronen erschien, und sofort in den Kreis eingelassen wurde.

      Wenn Wildtöter erstaunt war über diese unerwartete Ankunft, da er wohl wusste, dass das gescheute und geistesgegenwärtige Mädchen keineswegs Ansprüche hatte auf die Befreiung von den Leiden und Folgen der Gefangenschaft, die man ihrer schwachsinnigen Schwester so gerne bewilligte, so war er nicht minder betroffen über den Aufzug, worin sie erschien. Ihr ganzer gewöhnlicher Waldanzug, so sauber und passend dieser in der Regel war, war vertauscht worden mit dem schon erwähnten Brokatkleid, das schon einmal an ihrer Person eine so große und zauberhafte Wirkung hervorgebracht hatte. Dies war noch nicht alles. Gewohnt die Lady’s der Garnison in der förmlichen Galatracht des Tages zu sehen, und vertraut mit den feinern, genauern Zierlichkeiten in diesen Dingen, hatte das Mädchen ihren Anzug dergestalt zu vervollständigen gewusst, dass kein auffallender Mangel im Detail sichtbar wurde, und nicht einmal ein Mangel an Übereinstimmung hervortrat, der einer in die Geheimnisse der Toilette Eingeweihten hätte auffallen müssen. Kopf, Füße, Arme, Hände, Büste und Faltenwurf – Alles war in Harmonie, – was man damals am weiblichen Anzug reizend und harmonisch fand; und das Vorhaben, auf das sie ausging, nemlich den ungelehrten, sinnlichen Wilden zu imponieren, indem sie sie glauben machte, ihr Besuch sei eine Frau von hohem Stand und Bedeutung, hätte ihr gar leicht gelingen können bei Solchen, die vermöge ihrer Lebensgewohnheiten zwischen den Personen derlei Unterschiede zu machen gelernt hatten. Neben ihrer seltenen, natürlichen Schönheit besaß Judith eine ausgezeichnete Grazie in ihrem Wesen, und ihre Mutter hatte ihr genug von ihrer Haltung und ihrem Anstand beigebracht, um aus ihrem Benehmen jeden anstößigen oder auffallenden Zug von Gemeinheit zu verbannen; sodass, die Wahrheit zu gestehen, der prächtige Anzug beinahe in jedem anderen Falle übler an seinem Platze gewesen wäre. In einer Hauptstadt hätten ihn Tausend tragen können, ehe sich eine gefunden, die den lebhaften Farben, dem schimmernden Atlass, und den reichen Spitzen mehr Ehre gebracht hätten, als das schöne Wesen, deren Person er jetzt schmücken half.

      Die Wirkung einer solchen Erscheinung war nicht übel berechnet. Im Augenblick, wo Judith sich innerhalb des Kreises befand, ward sie einigermaßen für die furchtbare persönliche Gefahr, der sie sich aussetzte, entschädigt durch den unzweideutigen Eindruck von Überraschung und Bewunderung, den ihre Erscheinung hervorbrachte. Die grimmigen alten Krieger ließen ihren Lieblingsruf: ›Hugh!‹ hören. Die jüngern Männer waren noch stärker hingenommen, und selbst die Weiber blieben nicht zurück, ihr Wohlgefallen durch offene Äußerungen kund zu geben. Nur selten hatten diese rohen Kinder des Waldes andere weiße Frauen, als von der niedrigsten Klasse, gesehen, und was Kleider betrifft, so hatte ihr Auge noch nie so viel Glanz und Schimmer erblickt. Die lustigsten Uniformen von Franzosen und Engländern erschienen matt, verglichen mit dem schillernden Brokat; und während die seltne körperliche Schönheit der Trägerin die Wirkungen der Farben noch erhöhte, verfehlte der Anzug nicht, diese Schönheit noch hervorzuheben in einer Art, welche selbst die Hoffnungen des Mädchens übertraf. Wildtöter selbst war ganz verblüfft, und dies ebenso sehr über das glänzende Bild, welches das Mädchen darbot, als über die Gleichgültigkeit gegen die Folgen, womit sie der Gefahr des gethanen Schrittes trotzte. Unter solchen Umständen warteten alle ab, bis der Besuch seine Absicht erklären würde, die den Meisten der Zuschauer ebenso unbegreiflich schien, wie dessen Erscheinung.

      Welcher von diesen Kriegern ist der vornehmste Häuptling? fragte Judith den Wildtöter, sobald sie merkte, dass man von ihr die Eröffnung der Unterredung erwartete, mein Auftrag ist zu wichtig, um an einen von niedrigerem Rang bestellt zu werden. Zuerst erklärt den Huronen, was ich sage; dann gebt mir Antwort auf die Frage, die ich getan.

      Wildtöter gehorchte ruhig, und seine Zuhörer horchten begierig auf die Dollmetschung der ersten Worte aus dem Mund einer so außerordentlichen Erscheinung. Das Verlangen schien vollkommen im Charakter einer Person, die selbst allem Anschein nach einem hohen Stand angehörte. Rivenoak erteilte eine geeignete Antwort, indem er sich seinem schönen Besuch in einer Art vorstellte, die keinen Zweifel übrig ließ, dass er zu all der Achtung berechtigt sei, die er in Anspruch nahm.

      Ich kann das glauben, Hurone, begann Judith wieder, und spielte ihre angenommene Rolle mit einer Festigkeit und Würde, die ihrem Nachahmungstalent Ehre machte, denn sie war bemüht, ihrem Benehmen die herablassende Artigkeit zu verleihen, die sie einmal bei der Gattin eines Generals bei einer ähnlichen, obwohl friedlicheren Szene beobachtet СКАЧАТЬ