Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Название: Lederstrumpf

Автор: Джеймс Фенимор Купер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783962813444

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СКАЧАТЬ kleine Macht eine starke Bande angreifen würde, und jeder erwartete, ein außerordentlicher Vorschlag werde auf einen so entschiedenen Schritt folgen. Der Fremde schien geneigt, ihrer Erwartung zu entsprechen. Er schickte sich an zu reden.

      Huronen, sagte er, diese Erde ist sehr groß, die großen Seen sind auch geräumig; jenseits derselben ist Platz für die Irokesen, diesseits ist Platz für die Delawaren. Ich bin Chingachgook, der Sohn des Unkas; der Vetter Tamenunds. Diese ist meine Verlobte; das Bleichgesicht ist mein Freund. Mein Herz war schwer, als ich ihn vermisste; ich folgte ihm in Euer Lager, zu sehen, dass ihm kein Leid geschehe. Alle Delawarenmädchen warten auf Wah! sie wundern sich, dass sie so lange ausbleibt. Kommt, lasst uns Lebewohl sagen, und unserer Wege gehen.

      Huronen, das ist Euer Todfeind, die große Schlange von denen, die Ihr hasst! schrie Briartorn. Wenn er entkommt, werden die Fußtapfen Eurer Moccasins blutig sein von hier bis nach den Canada’s. Ich bin ganz Hurone!

      Wie er die letzten Worte sprach, schleuderte der Verräter sein Messer nach der nackten Brust des Delawaren. Eine rasche Bewegung Hists, die in der Nähe stand, mit dem Arm, lenkte den Wurf ab, und die gefährliche Waffe fuhr mit der Spitze in eine Fichte. Im nächsten Augenblick zuckte eine gleiche Waffe aus der Hand der Schlange, und zitterte im Herzen des Überläufers. Kaum eine Minute war verflossen von dem Augenblick an, wo Chingachgook in den Kreis gesprungen war, bis zu dem, wo Briartorn tot wie ein Klotz auf dem Platze niederstürzte. Die Schnelligkeit der Ereignisse hatte die Huronen nicht zur Tat kommen lassen, aber diese Katastrophe erlaubte keinen längern Verzug. Ein allgemeiner Aufschrei folgte, und die ganze Bande war in Bewegung. In diesem Augenblick ward ein in den Wäldern nicht gewöhnlicher Ton vernommen, und alle Huronen, Männer und Weiber, standen horchend stille; mit angestrengtem Ohr und erwartungsvollen Gesichtern. Der Ton war regelmäßig und dumpf, wie wenn mit Klöppeln auf den Boden gestampft würde. Jetzt zeigten sich Gegenstände zwischen den Bäumen im Hintergrund, und man sah eine Schar Truppen im Taktschritt anrücken. Sie zogen zum Angriff fertig daher, und der Scharlach der königlichen Uniformen glänzte durch das hellgrüne Laub des Waldes.

      Die jetzt folgende Szene ist nicht leicht zu schildern. Wilde Verwirrung, Verzweiflung und wahnsinnige Anstrengungen waren dabei so durcheinander gemengt, dass alle Einheit und Klarheit des Handelns vernichtet wurde. Ein allgemeiner, gellender Ruf entfuhr den eingeschlossenen Huronen, darauf folgte das herzhafte freudige Jauchzen der Engländer. Doch ward noch keine Muskete oder Büchse abgefeuert, obgleich der stetige, taktmäßige Schritt fortwährend vernommen wurde, und man die Bajonette glänzen sah vor einer Linie, die etwa sechzig Mann zählte. Die Huronen wurden in entsetzlich ungünstiger Stellung überfallen. Auf drei Seiten war Wasser, während auf der vierten ihre furchtbaren, wohlgeübten Feinde ihnen die Flucht abschnitten. Jeder Krieger rannte nach seinen Waffen, und dann suchten alle auf dem Vorsprung Befindlichen, Männer, Weiber und Kinder hastig einen Versteck. In dieser Szene der Verwirrung und des Entsetzens jedoch ging Nichts über die Kaltblütigkeit und kluge Besonnenheit Wildtöters. Seine erste Sorge war, Judith und Hist hinter Bäume zu bringen, und er sah sich nach Hetty um; aber sie war von einem Schwarm Huronen-Weiber mit fort gerissen worden. Nach diesem warf er sich auf eine Flanke der zurückziehenden Huronen, welche nach dem südlichen Rande des Vorsprungs sich wandten, in der Hoffnung, durch das Wasser zu entkommen. Wildtöter wartete seine Gelegenheit ab, und als er zwei seiner bisherigen Peiniger in Schussweite vor sich fand, brach seine Büchse zuerst die Stille der schrecklichen Szene. Die Kugel streckte beide auf Einmal nieder. Dies veranlasste ein allgemeines Feuern der Huronen, und man hörte die Büchse und das Kriegsgeschrei der Schlange in dem Getümmel. Noch aber erwiderten die disciplinierten Truppen mit keiner Salve, und man vernahm nur das Jauchzen und die Büchse Hurry’s, der neben ihnen herzog, und das kurze, rasche Befehlshaberwort, und die schweren, drohenden Taktschritte. Bald jedoch folgten die Verwünschungen und das Kreischen und Stöhnen, welche gewöhnlich die Anwendung des Bajonetts begleiten. Diese schreckliche, tödliche Waffe schwelgte jetzt in Rache. Die nun folgende Szene war eine von denjenigen, die so häufig auch in unsern Zeiten vorkommen, wo weder Alter noch Geschlecht ein Ausnahme von dem Schicksal eines barbarischen wilden Kriegsgebrauchs begründet.

      Einunddreißigstes Kapitel.

      Die Blume, die heute lacht,

      Ist morgen verblüht;

      Was gern wir ewig gedacht,

      Lockt uns und flieht.

      Was ist die Lust der Welt?

      Ein Blitz der spottend erhellt

      Die Nacht, und glänzt, und fällt.

      Shelley.

      Das Bild, welches zunächst die von den unglücklichen Huronen zu ihrem letzten Lagerplatz gewählte Landspitze darbot, braucht kaum dem Auge des Lesers vorgeführt zu werden. Zum Glück für die Zarterfühlenden und Furchtsameren, hatten die Baumstämme, das Laub und der Pulverdampf Viel von dem, was vorging, verborgen, und bald darauf zog die Nacht ihren Schleier über den See und die ganze, dem Anschein nach grenzenlose Wildnis, die sich, kann man sagen, mit entfernten und unwesentlichen Unterbrechungen von den Ufern des Hudsons bis an die Küsten des stillen Oceans erstreckte. Unsere Aufgabe führt uns zu dem folgenden Tag, wo das Licht auf die Erde wiederkehrte, so sonnig und lächelnd, als wäre nichts Außerordentliches vorgefallen.

      Als am nächsten Morgen die Sonne sich erhob, waren alle Anzeichen von Feindseligkeit und Kriegslärm von dem Becken des Glimmerglas verschwunden. Das entsetzliche Ereignis des vorigen abends hatte keine Spuren auf dem friedlichen Wasserspiegel zurückgelassen, und die unermüdlichen Stunden verfolgten ihren Lauf in der harmlosen Ordnung, die ihnen von der mächtigen Hand, welche sie in Bewegung setzte, vorgezeichnet war. Die Vögel schwammen wieder auf dem Wasser, oder schwebten von ihren Schwingen getragen hoch über den Wipfeln der höchsten Fichten der Berge, lustig ihre Bahnen auf und nieder beschreibend, gehorsam den unwiderstehlichen Gesetzen ihrer Natur. Mit einem Wort, Nichts war verändert, als die Art und Weise des Treibens und Lebens, das in dem Castell und darum her herrschte. Hier war in der Tat ein Wechsel eingetreten, der dem mindest scharfen Auge auffallen musste. Eine Schildwache, in der Uniform eines königlichen leichten Infanterie-Regiments schritt mit gemessenen Schritten auf der Plattform hin und her, und einige zwanzig Mann von demselben Corps lungerten in dem Gebäude herum, oder saßen in der Arche. Ihre Waffen waren unter dem Auge ihres wachhaltenden Cameraden aufgestellt. Zwei Offiziere standen da und untersuchten die Küste mit dem ofterwähnten Schiffsglas. Ihre Blicke waren nach dem verhängnisvollen Landvorsprung gerichtet, wo man noch Scharlachröcke zwischen den Bäumen durchschlüpfen sah, und wo die Vergrößerungskraft des Instruments auch Spaten zeigte, womit gearbeitet und die traurige Pflicht der Beerdigung erfüllt wurde. Einige der Gemeinen trugen Zeichen an ihrem Leibe davon, dass ihre Feinde nicht ganz ohne Widerstand waren überwältigt worden; und der Jüngere von den zwei Offizieren auf der Plattform trug einen Arm in der Schlinge. Sein Genosse, der die Truppe kommandierte, war glücklicher gewesen. Er war es, der das Glas handhabte bei den Rekognoscirungen, welche beide anstellten.

      Ein Sergeant näherte sich, um einen Rapport zu machen. Er redete den Ältern der Offiziere als Capitain Warley an, während der andere als Mr. – gleichbedeutend mit Fähnrich – Tornton angesprochen wurde. Der Erstere war, wie der Leser sich erinnern wird, der Offizier, welcher bei dem Abschiedsgespräch zwischen Judith und Hurry mit so großer Lebhaftigkeit und Aufregung genannt worden war. Es war in der Tat das Individium, mit welchem die lästernde Nachrede der Garnisonen den Namen dieses schönen aber unvorsichtigen Mädchens am freisten und kecksten in Verbindung gebracht hatte. Er war ein Mann von harten Zügen und rotem Gesicht, und etwa von fünfunddreißig Jahren, aber von militärischer Haltung und Benehmen, und mit einem Anstrich von vornehmer Lebensart, welcher der Fantasie eines mit der Welt so unbekannten Mädchens, wie Judith war, wohl imponieren konnte.

      Craig überhäuft uns mit Segenswünschen, СКАЧАТЬ