Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740922870

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СКАЧАТЬ die Wechselsprechanlage nach hinten. »Sie werden in jedem Fall einige Fragen beantworten müssen.«

      Der Mann langte nach dem linken Griff und wollte die Wagentür aufstoßen. Da das hochbeinige Monstrum relativ langsam fuhr, hatte er wohl‘ die Absicht, sich auf die Fahrbahn fallen zu lassen.

      Die hinteren Wagentüren waren natürlich zentral verriegelt worden. Der Mann rüttelte wütend an der Klinke, gab dann die Versuche auf und hielt plötzlich einen Schuh in der rechten Hand. Damit wollte er die Trennscheibe einschlagen.

      »Sie werden sich Ihre Fußbekleidung ruinieren«, meinte Parker gemessen. »Gehen Sie davon aus, daß es sich um eine Scheibe aus Panzerglas handelt. Rechnen Sie aber auch zusätzlich damit, daß es möglicherweise gleich zu einem schweren Verkehrsunfall kommt. Mylady setzt zumindest auf einen schweren Lastwagen, der nur darauf wartet, dieses Fahrzeug hier rammen zu können.«

      »Sie werden danach nicht gut aussehen, junger Mann«, schaltete die ältere Dame sich ein.

      »Stopp, fahren Sie zurück«, erwiderte der Mitfahrer umgehend. Er hatte sich bereits entschieden. »Halten Sie doch schon! Fahren Sie zurück! Nehmen Sie die Straße in Richtung Stepney, aber schnell.«

      »Gibt es einen stichhaltigen Grund für diese Empfehlung?« wollte Josuah Parker wissen.

      »Zwei Laster«, lautete die nervöse Antwort, »stehen drüben in den Seitenstraßen.«

      *

      Chief-Superintendent McWarden leitete im Yard ein Sonderdezernat, das sich mit dem organisierten Verbrechen befaßte. Er war dem Innenministerium direkt unterstellt, ein sehr fähiger Kriminalist und zugleich ein Freund des Hauses Simpson.

      McWarden war untersetzt, füllig und hatte das Gesicht einer stets gereizten Bulldogge. Seine leicht hervorstehenden Basedowaugen unterstrichen diesen Eindruck noch besonders. Er mochte an die fünfundfünfzig sein und suchte und fand immer wieder Rat bei Butler Parker, wenn er mit seinen Ermittlungen nicht weiterkam.

      Darüber hinaus schätzte er Lady Simpson, die auf alle Konventionen pfiff und vor allen Dingen die finanziellen Mittel besaß, die seine Dienststelle nicht zur Verfügung hatte. Agatha Simpson konnte sich Dinge leisten, von denen er nur träumte. McWarden war an dienstliche Weisungen gebunden, an die er sich strikt halten mußte. Dadurch waren ihm oft die Hände gebunden.

      An diesem frühen Nachmittag hatte er sich in Shepherd’s Market eingefunden und war zu seiner Überraschung von Mylady zu einer Tasse Tee eingeladen worden. Er kannte schließlich ihre ausgeprägte Sparsamkeit.

      »Wir haben diesen Burschen schnell identifizieren können, Mylady«, sagte er. »Er ist ein langgesuchter Killer, dem wir jetzt den Prozeß machen.«

      »Diese Person, Sir, deren Name wohl unwichtig ist, lehnt es sicher ab, den Namen des Auftraggebers zu nennen.«

      »Stimmt haargenau, Mister Parker«, antwortete der Chief-Superintendent. »Aus solchen Typen ist grundsätzlich nichts herauszuholen. Aber ich kann wohl davon ausgehen, daß Sie mir einen Tip geben können, oder? Es ist ja klar, daß er Mylady und Sie niederschießen wollte.«

      »Mylady erfreut sich in der Unterwelt besonderer Aufmerksamkeit, Sir.«

      »Es geht demnach nicht um einen aktuellen Fall?« Er blickte Agatha Simpson betont an.

      »Geht es um einen aktuellen Fall, Mister Parker?« fragte die Hausherrin umgehend in Richtung Parker.

      »Mylady dürften sich den Unmut einer sogenannten Bau-Mafia zugezogen haben«, antwortete Parker.

      »Bau-Mafia? Nie von gehört.« McWarden schüttelte langsam den Kopf. »Sie bieten mir eine falsche Spur an, wie?«

      »Es handelt sich um eine sogenannte Bau-Mafia«, wiederholte der Butler. »Es geht um Korruption und Angebotsabsprachen, um es pauschal mal so zu nennen.«

      »Ich bin ehrlich verblüfft«, bekannte der Chief-Superintendent. »So etwas ist auf meinem Schreibtisch bisher noch nie gelandet.«

      »Es geht um Ziffern, mein Bester«, schaltete die ältere Dame sich ein. »Es wundert mich übrigens überhaupt nicht, daß Sie wieder mal nicht Bescheid wissen.«

      »Es handelt sich um sogenannte Nullen, wie diese kriminelle Vereinigung genannt wird«, präzisierte der Butler. »Einzelheiten dazu später, falls es gewünscht wird.«

      »Handelt es sich um verbotene Preisabsprachen, Mister Parker?«

      »Auch dies, Sir«, redete der Butler weiter. »In diesem Zusammenhang wäre es von außerordentlichem Nutzen, könnte Mylady etwas über einen Mister Artie Bellow erfahren. Möglicherweise ist er Ihrer Behörde bereits bekannt.«

      »Artie Bellow?« McWarden ließ den Namen förmlich auf der Zunge zergehen. »Und ob dieser Name mir etwas sagt, Mister Parker! Bellow legt für die sattsam bekannte, reguläre Mafia gewaschene Gelder an. Sie wissen, was ich mit dem Ausdruck regulär meine, nicht wahr?«

      »Sie denken an die international agierende Mafia, Sir, der man bisher noch nicht beikommen konnte.«

      »Die genau meine ich. Bellow legt mit Sicherheit Drogengeld hier in London an. Aber zurück zu dieser Bau-Mafia! Lohnt es sich denn, mit Angebotsabsprachen zu arbeiten?«

      »Durchaus, Sir«, gab Parker zurück. »Es geht um Millionenbeträge innerhalb Londons.«

      »Es geht um meine Steuern«, entrüstete sich die ältere Dame. »Ich denke nicht daran, damit diese Bau-Mafia zu fördern, McWarden.«

      »Sie verfügen bereits über gewisse Erkenntnisse?« tippte der hohe Yard-Beamte an. Er blickte gespannt auf Lady Simpson.

      »Wenden Sie sich an Mister Parker«, sagte sie. »Um Details pflege ich mich nie zu kümmern.«

      »Spuren deuten darauf hin, Sir, daß Mister Bellow seine Hand im Spiel hat«, entgegnete Parker. »Er könnte gewisse Verbindungen zur überregionalen Bau- und Planungsbehörde der Stadt haben.«

      »Mit anderen Worten, Mister Parker, ich sollte ihn von meinen Leuten beschatten lassen, ja?« McWarden war hellhörig geworden.

      »In der Tat, Sir«, erwiderte der Butler. »Es würde durchaus nicht schaden, wenn Mister Bellow merkte, daß man ihn behördlicherseits beschattet.«

      »Und was bezwecken Sie damit?« McWarden wußte bereits die Antwort und lächelte wissend. »Bellow soll wohl die Überwacher abschütteln und sich sicher fühlen, ja?«

      »Eine Interpretation, Sir, die man nur als richtig bezeichnen kann.«

      »Bellow wird darüber hinaus aber auch noch von Ihren Bekannten observiert, oder?«

      »Wie könnte man auch nur andeutungsweise hoffen, Sir, Sie täuschen zu können?!«

      »Nun gut, ich werde Ihnen Schützenhilfe leisten«, meinte der Chief-Superintendent. »Ich werde meine Leute anweisen, sich ein wenig tolpatschig zu benehmen.«

      »Darauf brauchen sie nicht besonders hingewiesen zu werden, mein lieber McWarden«, stichelte Lady Agatha ironisch.

      »Passen Sie auf sich auf«, warnte der Chief-Superintendent, der die Anspielung СКАЧАТЬ