Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740922870

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СКАЧАТЬ und kleinen Lagerhallen an den Kais der ausgedehnten Hafenanlagen waren jahrelang gemieden worden, doch nun blühte Wapping neu auf. Es herrschte ein wahrer Bauboom.

      Artie Bellows Firma bestand aus einem Großraum-Büro und einigen abgetrennten Arbeitsräumen. Der Statiker, der laut Webster für die Mafia tätig war, empfing seine Besucher privat und gab sich überaus höflich. Er bot sofort Erfrischungen an, und Lady Simpson konnte wieder mal nicht widerstehen. Sie verlangte einen französischen Cognac, den Artie Bellow umgehend reichte.

      »Kann Lady Simpson davon ausgehen, Mister Bellow, daß dieser Besuch bereits angekündigt wurde?« fragte Parker.

      »Angekündigt? Wer sollte das getan haben?« Artie Bellow blickte den Butler erstaunt an und schüttelte den Kopf.

      »Es könnte sich um den Besitzer einer doppelläufigen Schrotflinte gehandelt haben, deren Ladung für einen gewissen Mister Stew Webster gedacht war.«

      »Ich verstehe kein Wort«, erwiderte Bellow und runzelte die Stirn. »Das heißt, einen Webster kenne ich. Ist das nicht ein freier Journalist, der sich auf Enthüllungen spezialisiert hat?«

      »Er muß Sie in jüngster Vergangenheit einige Male kontaktiert haben, Mister Bellow.«

      »Richtig«, bestätigte der Statiker. »Er ist da Leuten auf der Spur, die sich die Nullen nennen, was immer man sich darunter auch vorstellen mag.«

      »Diese Nullen, Mister Bellow, sollen Leistungsverzeichnisse für ausgeschriebene Bauvorhaben fälschen«, präzisierte der Butler.

      »Davon hat er geredet«, bestätigte Artie Bellow erneut. »Offen gesagt, es handelte sich um ungereimtes Zeug und wilde Vermutungen.«

      »Sie können sich demnach solche Manipulationen überhaupt nicht vorstellen, Mister Bellow?«

      »Möglich ist schließlich alles«, erwiderte der Statiker und grinste. »Aber ich wundere mich, wieso er ausgerechnet von mir Details zu diesen Ausschreibungen erwartet. Sie müssen wissen, daß ich damit überhaupt nichts zu tun habe. Mein Büro reicht keine Angebote ein, ich werde von den Firmen beauftragt, die von den Behörden einen Zuschlag bekommen haben.«

      »Sie sind also ein reines Unschuldslamm, wie?« schaltete die ältere Dame sich ein und lächelte hintergründig.

      »Nur, was die Ausschreibungen betrifft, Mylady«, gab Bellow lächelnd zurück. »Ansonsten lege ich für mich keine Hand ins Feuer, wenn Sie verstehen, was ich meine.«

      »Man hält Sie für den Kopf einer Gang«, fügte die Detektivin hinzu. »Sie sollen sogar für die Mafia arbeiten. Ihr Cognac ist übrigens recht passabel, junger Mann.«

      »Hat dieser Webster behauptet, ich würde für die Mafia arbeiten?«

      Artie Bellow stand auf und füllte Myladys Cognacschwenker.

      »Dies stammt aus anderen Quellen, Mister Bellow«, schwindelte der Butler. »Sie haben beruflich mit einem gewissen Mister Ray Stifton zu tun, nicht wahr?«

      »Sehr oft sogar«, bestätigte Bellow. »Seine Behörde prüft schließlich die statischen Unterlagen, die die Firmen einreichen und die ich erstellt habe. Es gibt sogar enge Kontakte mit Stiftons Büro. Will man ihm auch etwas anhängen?«

      »Es soll Beweise dafür geben, daß in dem überregionalen Planungsbüro des Mister Stifton Angebotsfälschungen vorgenommen wurden, Mister Bellow.«

      »Und weshalb geht man dann nicht zur Polizei und erhebt Anzeige?« fragte Bellow.

      »Mister... Sie verzeihen, wenn meine Wenigkeit den Namen nicht nennen möchte, Mister X also, um es mal so zu umschreiben, fürchtet um sein Leben, nachdem er von Gangstern belästigt und auch seine Tochter erheblich behelligt worden ist.«

      »Ich weiß natürlich nicht, wovon Sie sprechen«, entgegnete Bellow. »Aber glauben Sie mir als Insider, daß in der gesamten Baubranche Futterneid herrscht. Und das ist aus meiner Sicht heraus sogar verständlich. Die Firmen, die keinen Auftrag erhalten, werden natürlich immer vermuten, man habe sie ausgetrickst. Es geht schließlich bei öffentlichen Bauvorhaben um immense Summen.«

      »Sie haben nichts dagegen, junger Mann, daß Sie auf meiner Liste der verdächtigen Personen bleiben, ja?« Lady Simpson lächelte freundlich.

      »Überhaupt nicht, Mylady«, meinte Bellow und lächelte ebenfalls. »Ich kann Sie schließlich nicht daran hindern, einer falschen Spur nachzugehen.«

      *

      »Ein sehr enttäuschender Besuch, Mister Parker«, sagte die ältere Dame verärgert. Man hatte sich von Artie Bellow verabschiedet und befand sich inzwischen wieder im Treppenhaus des ehemaligen Lagerhauses. »Er hat ja noch nicht mal versucht, mir richtig zu drohen.«

      »Mister Artie Bellow weiß inzwischen längst, wer Mylady sind«, gab der Butler zurück. »Ihm dürfte längst bekannt sein, daß man Mylady mit Drohungen keineswegs zu beeindrucken vermag.«

      »Und wo sind seine Schläger?« grollte sie enttäuscht. »Weit und breit war nichts zu sehen.«

      »Hier im Haus dürfte mit solchen Überraschungen kaum zu rechnen sein, Mylady«, entgegnete der Butler. »Eine echte Gefahr droht ab sofort auf den nahen Straßen.«

      »Genau darauf wollte ich hinweisen«, behauptete sie. »Ich rechne mit Scharfschützen, Mister Parker.«

      »Oder vielleicht auch mit Baufahrzeugen, die einen Unfall herbeiführen sollen.«

      »Das natürlich auch«, sagte die Detektivin. »Sie werden also sehr wachsam sein müssen, Mister Parker.«

      »Auch einen Überfall knapp vor dem Haus sollte man nicht ausschließen, Mylady.«

      »Oder bereits hier im Haus.« Sie deutete nach unten. Auf der Treppe waren Stimmen und schnelle Schritte zu vernehmen.

      Parker beugte sich ein wenig über das Eisengeländer und überprüfte die Situation. Er hatte einen günstigen Augenblick gewählt. Er entdeckte zwei Männer in weißen Overalls, die gerade einen Treppenabsatz erreicht hatten. Sie machten einen durchaus schlagkräftigen Eindruck.

      Wenig später kam man sich bereits entgegen.

      Die beiden Männer blickten neugierig zu Mylady und Parker hoch, wechselten einige Worte und lachten dann verstohlen. Agatha Simpson hatte ihren perlenbestickten Pompadour bereits in erste Schwingungen versetzt und wartete darauf, ihn einsetzen zu können. Auch Parker bereitete sich auf ein Scharmützel vor.

      Die beiden Männer kamen näher und gingen dann hintereinander, um Platz auf der Steintreppe zu schaffen. Lady Agatha ließ plötzlich ihren Pompadour kreisen und erregte damit natürlich Aufmerksamkeit.

      »Man wünscht einen freundlichen guten Morgen«, sagte Josuah Parker, als die Kontrahenten sich fast erreicht hatten.

      Lady Agatha wünschte den Entgegenkommenden überhaupt nichts. Sie gab die langen Lederschnüre frei, die den Pompadour mit ihrer Hand verbanden.

      Der neckisch aussehende Handbeutel schwang kraftvoll nach vorn und senkte sich zugleich. Er landete ungewöhnlich zielsicher auf der rechten Schulter des ersten Mannes, der völlig überrascht wurde.

      Der СКАЧАТЬ