Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740918071

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СКАЧАТЬ habe keine Lust mehr«, sagte sie nach einer Weile. »Außerdem habe ich von dieser Hetzjagd Hunger bekommen.«

      So kehrten sie wieder zum Wagen zurück, und Markhoff meinte:

      »Wir gehen in irgendein Lokal zum Essen. Dort werde ich bei mir zu Hause anrufen, ob sich inzwischen etwas ereignet hat.«

      Eva nickte stumm. Sie vermochte vor Zorn kein Wort hervorzubringen.

      Vor dem Hotel »Zum Löwen« stiegen sie aus.

      Das Lokal war gut besetzt. Leise Musik drang aus dem Lautsprecher, vermischte sich mit gedämpftem Stimmengewirr.

      Evas gute Laune kehrte rasch wieder. Während Markhoff die Telefonzelle aufsuchte, holte sie Spiegel und Puderdose aus der Handtasche und machte sich etwas zurecht.

      Fred kam bald zurück.

      »Gerda sagte, es sei schon ein paarmal wegen des Kindes angerufen worden. Verflixt noch mal, mein ehemaliger Schwiegervater scheint sich eingemischt zu haben! Jetzt wird es wirklich brenzlig. Wenn man bloß wüßte, wo Ursula steckt, dann…«

      »Wir bringen eine Sondermeldung«, ließ eine Stimme aus dem Lautsprecher Markhoff verstummen. »Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich um die heutige Mittagsstunde in Hellerau. Ein unbekanntes Mädchen lief in ein Auto und mußte schwer verletzt in das Krankenhaus von Hellerau gebracht werden. Das Kind hat graue, dunkelbewimperte Augen und braune Haare und war bekleidet mit weißem handgesticktem Hänger, weißen Strümpfen und ebensolchen Schuhen. Das Kind trug keine Kopfbedeckung. Sachdienliche Meldungen erbeten an das Polizeirevier sechs oder an die Geschäftsstelle des Krankenhauses in Hellerau.«

      Sekundenlang herrschte Stille in dem weiten, eleganten Raum, dann setzte die Musik wieder ein.

      Eva Wunderlich war unter der Schminke erblaßt.

      »Ursula!« sagte sie rauh, und Markhoff nickte.

      »Kein Zweifel, es ist Ursula. Du lieber Himmel, jetzt ist für mich ziemlich alles verloren!« würgte er mühsam hervor.

      »Unsinn!« raunte sie ihm zu. »Du mußt nur eine glaubwürdige Ausrede finden, weshalb dir das Kind davongelaufen ist. Man wird doch eher dir als einem Kind glauben.«

      Schweigend, ohne rechten Appetit, nahmen sie ihre Mahlzeit ein und brachen dann hastig auf.

      »So eine sinnlose Hetzerei!« murrte Eva. »Du kannst unmöglich von mir verlangen, daß ich mit in das Krankenhaus fahre. Ich kann so etwas nicht sehen. Bringe mich erst heim!«

      Obgleich es Markhoff keine Ruhe ließ, fügte er sich. Es war ihm sowieso nicht angenehm, in Evas Gesellschaft das Krankenhaus und sein Kind aufzusuchen.

      Er zweifelte keinen Augenblick, daß es sich bei dem verletzten Mädchen um Ursula handelte. Er machte sich ernste Sorgen um ihr Leben. Zuviel stand für ihn auf dem Spiel. Ursula durfte nicht sterben, auf keinen Fall!

      Mit grimmigem Gesicht lenkte er den Wagen der nahen Stadt zu. Der Abschied von Eva war nur kurz. In der nächsten Fernsprechzelle rief er in seiner Wohnung an, bekam jedoch keine Antwort.

      »Himmeldonnerwetter, ist denn heute alles verhext?« murmelte er.

      Ärgerlich hängte er den Hörer ein, bestieg seinen Wagen und raste den Weg zurück, zum Krankenhaus.

      Flüchtig kam ihm der Gedanke, Brigitte zu verständigen. Das Gewissen schlug ihm gewaltig. Aber zuvor mußte er sich Gewißheit über Ursulas Zustand verschaffen, mußte im Krankenhaus mit einer glaubwürdigen Ausrede aufwarten, erst dann durfte Brigitte von dem Unglück erfahren.

      Seine Hände zitterten so heftig, daß er kaum das Steuer halten konnte.

      Mit zusammengekniffenen Lippen fuhr er durch die Straßen.

      *

      Gerda, Markhoffs Hausmädchen, hängte kopfschüttelnd den Hörer ein.

      Schön war das auf keinen Fall, mit dem Kind so lange fortzubleiben und die Mutter so schrecklich zu ängstigen. Immer wieder hatte Ursula gefragt: »Nur für eine Stunde?« Und nun kam Markhoff nicht zurück. Nicht einmal angerufen hatte er.

      Sie machte sich wieder ans Aufräumen der Wohnung, war aber mit den Gedanken nur bei dem Kind und dessen Mutter.

      Weshalb Markhoff wohl die schöne Frau so leichten Herzens aufgegeben hatte? Na ja, man konnte es sich denken. Er nahm es mit der Treue nicht genau. Wie viele Frauen waren hier schon aus und ein gegangen?

      Im Nebenzimmer spielte das Radio in voller Lautstärke. Schnell lief sie hin, um es abzustellen. Da brach plötzlich die Musik ab, und statt dessen ließ sich eine Männerstimme vernehmen, die sie an ihren Platz fesselte.

      Wort für Wort vernahm sie die gleiche Meldung, die auch Fred Markhoff gehört hatte.

      Gerda fühlte eine Schwäche über sich kommen, die sie zwang, sich schnell hinzusetzen.

      Sie verglich die eben gehörte Beschreibung im Geiste mit Ursula und war überzeugt, daß nur sie es sein konnte. Sicher war die Kleine dem Vater davongelaufen, und dabei war das Unglück geschehen.

      Was war da zu tun? Völlig ratlos sah Gerda sich jetzt um. Sollte sie warten, bis der Vater der jungen Frau wieder anrief? Nein! Es war schon besser, sie lief schnell selbst zu Frau Markhoffs Wohnung. Wer weiß, ob man dort die Radiomeldung gehört hatte.

      Ohne lange zu zögern, schlüpfte Gerda in den Mantel und eilte aus der Wohnung. Nur das Mitleid mit der jungen Mutter, die vor Sorge sicher nicht ein noch aus wußte, trieb sie zu diesem schnellen Entschluß.

      Auf ihr Läuten an Brigittes Wohnung öffnete ihr Philipp Freier. Als er sie erblickte, ahnte er sofort, daß Markhoffs Hausmädchen vor ihm stand.

      »Wo ist Ursula?« fragte er besorgt.

      »Darf ich eintreten?« flüsterte sie, ängstlich nach der halbgeöffneten Wohnzimmertür schauend. »Ich… komme wegen des Kindes.«

      Freier forderte sie auf, näherzutreten, ging auf Zehenspitzen zur Tür und schloß sie. Dann wandte er sich an das zitternde Mädchen.

      »Was bringen Sie mir für Nachricht? Ist Herr Markhoff mit dem Kind zurückgekommen?« forschte er.

      Gerda schluckte.

      »Das – Kind – haben Sie die Radiomeldung nicht gehört?« fragte sie atemlos, und als er verneinte, raunte sie ihm leise zu: »Ich habe eine Mitteilung gehört, wonach ein Kind in Hellerau in ein Auto gelaufen ist – die Beschreibung paßt genau auf Ursula. Markhoff hat nämlich vor ungefähr einer Stunde bei mir angefragt, ob Ursula sich etwa bei mir gemeldet hätte. Demnach ist das Kind nicht mehr bei seinem Vater. Das verunglückte Mädchen ist sicher die kleine Ursula. Die Angehörigen werden gebeten, sich schnellstens bei dem Krankenhaus Hellerau oder im Polizeirevier sechs in Hellerau zu melden.«

      »Ursula verunglückt – liegt im Krankenhaus!« wiederholte Freier unbeherrscht.

      Das Mädchen machte ihm ein Zeichen, leise zu sein, aber es war schon zu spät.

      Brigitte Markhoff stand im Türrahmen. Ihr Gesicht СКАЧАТЬ