Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman - Karin Bucha страница 49

Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

isbn:

СКАЧАТЬ und überlegter ist er geworden. Er handelt mehr nach dem Verstand als seinem Impulse folgend, und er fühlt sich wohl dabei.

      Frau Christines Sorge um ihren Jungen mindert sich. Er hat sich wiedergefunden. Gottlob!

      Sie ahnt ganz richtig, daß Magda diese Wandlung in ihm bewirkt hat.

      Als er eines Tages zu ihr sagt:

      »Magda bleibt bei uns, Mutter, und ich bin sehr glücklich darüber«, da wird es ihr zur Gewißheit.

      Bei passender Gelegenheit ruft sie Magda zu sich, sieht ihr dankbar in die Augen und sagt:

      »Ich danke dir, mein Kind, du hast viel Unruhe von mir genommen. Nun will auch ich mit aller Kraft an ein neues Glück auf dem Birkenhof glauben.«

      In Magdas Augen liegt ein so starkes Leuchten, daß es Frau Christine eigenartig warm ums Herz wird. Voll mütterlicher Liebe flüstert sie dicht an des jungen Mädchens Ohr:

      »Und du selbst, Magda? Hast auch du überwunden?«

      »Ich?« Magda muß ihre Gedanken von weit her holen. »Ich bin’s zufrieden, so, wie die Dinge jetzt liegen. Zwischen Hanno und mir ist alles geklärt. Er wird mit Aline glücklich werden. Sie ist jung, schön und gesund. Sie wird ihm Kinder schenken, Kinderlachen wird wieder auf dem Birkenhof ertönen, und in seinen Kindern wird Hanno sich wiederfinden. Es wird werden wie früher – viel Glück, viel Freude. Das Alte, Gewesene wird dabei von selbst in Vergessenheit geraten.«

      Frau Christine schaut voll Bewunderung auf das junge Mädchen herab, das ohne jede Bitterkeit von Hannos Zukunft spricht.

      »Und von dir selber sprichst du nicht, Kind«, sagt sie nach einer Weile ernsten Nachdenkens. Etwas von der schon einmal durchlebten Angst beschleicht sie. »Du hast es dir doch nicht etwa anders überlegt?«

      »Nein, Tante – ich bleibe bei euch und habe den guten Willen, dem jungen Paar eine aufrichtige Freundin zu werden.«

      Frau Christines Augen feuchten sich bei so viel rückhaltloser Offenheit und Treue. Gerührt zieht sie Magda an sich und küßt sie.

      »Dafür will ich dich segnen, mein Kind! Das soll dir der liebe Gott vergelten!«

      *

      Aline kommt in der folgenden Zeit aus dem Verwundern nicht heraus.

      Hanno beschäftigt sich jetzt ziemlich eingehend mit ihr, und er entdeckt dabei Eigenschaften an seiner Braut, die sie lieber vor ihm verborgen hätte. Dies erklärt sich daraus, daß er heimlich Vergleiche zwischen ihr und Magda zieht, die allerdings meistens zum Nachteil Alines ausfallen.

      Vor allem mißfällt ihm ihre grenzenlose Schwatzhaftigkeit. Immer weiß sie etwas Neues, Aufregendes zu berichten, und stets will sie es ganz genau wissen. Das stößt ihn ab, und er macht kein Hehl aus seiner Meinung, wie verhaßt ihm jeder Klatsch ist.

      »Neugierde – schön, wenn sie harmlos bleibt, will ich sie gelten lassen. Aber Boshaftigkeit und Klatschsucht dulde ich bei meiner zukünftigen Frau nicht. Richte dich danach, Aline!« verweist er sie ruhig aber bestimmt.

      Erschrocken starrt sie in sein energisches Antlitz. Was fällt ihm ein, sie mit einem Male dauernd zu maßregeln, ihr Umgangsformen beibringen zu wollen?

      »Aber, es ist doch wahr, was die Flickhanne erzählt«, erwidert sie im Ton eines verzogenen Kindes.

      »Aha, daher hast du deine Weisheit! – Dann bist du allerdings gut unterrichtet über deine Mitmenschen.« Sein Ton ist nicht mehr so streng wie vorhin.

      Er lächelt sogar nachsichtig.

      Gleichwohl glaubt Aline, daß er nur spottet, und das reizt sie zum Widerspruch.

      »Oh, die Flickhanne kommt viel herum, ich weiß noch mehr Interessantes durch sie.«

      »So?« Er lacht belustigt auf, an eine Bösartigkeit will er nicht glauben.

      Sie schlägt die Augen nieder, um dadurch zu verbergen, wie sehr es sie wurmt, daß er sie vor Hannos Mutter und Magda wie ein ungezogenes Kind behandelt.

      »Bist du nicht ein bißchen neugierig, was die Flickhanne mir sonst noch berichtet hat?« sagt sie leise, nur ihm verständlich.

      Hanno nimmt einen langen Zug aus seiner Pfeife.

      »Durchaus nicht!« Jetzt ist er wieder ernst.

      »Ich würde dir raten, nicht alles gedankenlos nachzuschwatzen, was dir dieses Weibsbild ins Ohr bläst. Sie ist als Schandmaul zur Genüge bekannt, dreht den Leuten das Wort im Munde herum, und was dann wieder herauskommt, sind faustdicke Lügen.«

      »Das glaube ich nicht. Man erzählt sich zum Beispiel hn ganzen Orte von deiner Liebschaft mit – Magda!« Alines sonst so sanfte Stimme klingt grell und spitz.

      Wie ein Faustschlag trifft Hanno dieses Wort. Er preßt die Lippen fest zusammen und schweigt. Seine Augen suchen die Magdas, aber diese hält die ihren gesenkt.

      Vielleicht hat sie es nicht gehört. Nichts wäre ihm in diesem Augenblick lieber als das.

      Nur Frau Christine ist bleich geworden. Jedes der zwischen den Brautleuten gewechselten Worte hat sie vernommen.

      Sie wirft Hanno, auf dessen Stirn die Zornesadern schwellen, einen flehenden Blick zu, den er verstehend auffängt.

      »Bitte, Mutter, laß mich mit Aline einige Minuten allein. Es tut not, daß ich hier gleich einmal richtig aufräume und reinen Tisch mache«, sagt er mit finster zusammengezogenen Brauen.

      Erstaunt blickt Magda die Tante an, als diese sie auffordert, mitzukommen. Sie war tatsächlich so tief in Gedanken versunken, daß sie nicht die geringste Ahnung von dem erneut heraufziehenden Gewitter hat.

      »Warum wollt ihr denn gehen?«

      Fast ärgerlich hält Aline die zukünftige Schwiegermutter zurück. Sie hat Angst vor dem Hanno, so, wie sie ihn jetzt vor sich stehen sieht.

      »Es ist besser, wenn ihr allein seid bei dem, was Hanno dir zu sagen hat«, erklärt Frau Christine nicht ohne Vorwurf.

      Einige Sekunden lang durchmißt Hanno den stillgewordenen Raum mit langen Schritten. Dann bleibt er dicht vor Aline stehen.

      »Mutter hat recht. Es tut not, daß ich dir alles erzähle, daß ich dir reinen Wein einschenke.«

      Er läßt eine kurze Pause eintreten, in der nur Alines ängstliche Atemzüge zu hören sind.

      Sie hält den Kopf gesenkt. Ihre Hände fahren flatternd über die Seide ihres Kleides.

      »Ich will nichts hören!« sagt sie unwillig.

      »Ich will aber sprechen! Nun erst recht!«

      Sein Ton ist scharf und duldet keine Widerrede; unwillkürlich verstummt sie.

      »Die Flickhanne hat – die Wahrheit gesprochen.«

      »Hanno!?« Aline versteht es meisterhaft, die Überraschte zu spielen. СКАЧАТЬ