Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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      »Wahre Liebe zweifelt nicht!« wirft Magda schroff und bitter ein.

      Sie spürt die Veränderung, die mit ihm vorgeht, spürt den Aufruhr, der in seinem Herzen wüten mag, und Liebe und Mitleid lassen sie für kurze Augenblicke das eigene Herzeleid vergessen.

      Mit leiser Stimme erzählt sie von den Nöten Jürgen Bertholds, und wie sie über den sich überstürzenden Ereignissen sei-nerzeit ihn dann vergessen hat. Als sie ihm, Hanno, hinterher alles gestehen wollte, verschloß ihr sein ihr unverständliches Benehmen vollends den Mund.

      Mit keinem Laut unterbricht Hanno sie. Die Arme auf die Knie gestemmt und den Kopf in die Hände gelegt, folgt er gespannt ihren Ausführungen. Nur ab und zu ringt sich ein Stöhnen aus seiner Brust.

      Als Magda mit ihrer Erzählung zu Ende gekommen ist, als sie blaß und gequält, aber dennoch so gefaßt und ruhig, wie seit langer Zeit nicht mehr, neben ihm ausharrt, überkommt ihn noch einmal die Erinnerung an die köstliche Zeit ihrer jungen Liebe.

      Bild um Bild rollt sich vor seinen Augen ab, und der Gedanke, daß das nun nicht mehr sein soll, daß eine andere den Platz, der einzig und allein Magda gebührt, eimnimmt, schüttelt ihn wie ein böses Fieber.

      »Wirst du nun verstehen, daß ich fort muß?«

      Ihre Stimme, jetzt wieder weich und sanft wie früher, reißt ihn jäh aus seinen Träumen.

      »Nein!« Fest legt er den Arm um sie, ihr ängstliches Fortstreben nicht beachtend. »Du sollst durch mich nicht die Heimat verlieren. Oder willst du, daß ich nie mehr froh werde im Leben?« –

      Er seufzt tief auf. Unsägliche Qualen brennen in seiner Brust.

      Ihre Blicke begegnen sich, ruhen tief und fest ineinander, und sie beide wissen, daß sie stark sein und an dieser unglücklichen Liebe nicht zugrunde gehen werden.

      »Ich bleibe!« sagt sie einfach. »Ich bleibe, weil ich weiß, daß mir deine Liebe einmal gehörte, ganz und gar gehörte, und weil ich mich auf dich verlassen kann. Damit machst du mir meinen Entschluß leicht.«

      »Ich werde dich immer lieb haben, Magda!« Seine Stimme hat den gewohnten Klang, und seine Worte sind wie ein Schwur.

      »Nein, Hanno! Du hast Aline Berthold dein Wort gegeben. Sie hat Anspruch auf deine Liebe. Wir werden das Leben meistern. Vor deiner Liebe müßte ich fliehen, – aber deinen Schutz suche ich gern.«

      »Magda!« Tief und qualvoll stöhnt er auf.

      »Wollen wir es so halten, Hanno? – Dann verspnch mir, das Gewesene zu vergessen«, bittet sie, ein weiches Lächeln um den jungen Mund, das aus dem Herzen kommt, weil ihr jetzt nach der Aussprache mit Hanno frei und leicht zumute ist.

      »Jetzt soll ich das noch vergessen können, Magda? Das ist zuviel verlangt.«

      Sie nimmt seine Hände in die ihren. Jetzt ist sie die Stärkste. Der Klang ihrer Stimme ist beschwörend:

      »Du mußt, Hanno! Du bist ein Mann! Du darfst dich von mir nicht beschämen lassen. Ich verzichte gern auf mein Glück, weil ich mir sage, nicht alle können in der Sonne wandeln. Ist es nicht Glück genug, daß ich die Liebe überhaupt kennenlernen durfte? – Von der Erinnerung an sie werde ich zehren; sie macht es mir leicht, der Zukunft mit Ruhe ins Auge zu schauen.

      Willst du mir nunmehr versprechen, nur an deine Pflichten zu denken, die du mit dem Verlöbnis auf dich genommen hast?«

      Nie war Magda schöner als in diesem Augenblick, da sie ihm so lieb wie eine Mutter zuspricht und zu gleicher Zeit die Liebe in ihrem Herzen einsargt.

      Eine bezwingende Ruhe geht von ihr aus, die sich wohltuend auf Hannos aufgewühltes Gemüt legt.

      Er bettet sein heißes Gesicht in ihre kühlen Hände, die leicht zittern. Daran spürt er, daß es auch in ihr nicht so ruhig ist, wie sie sich den Anschein geben möchte.

      »Magda – du bist, wenn es gilt zu entsagen, größer als ich. Freimütig erkenne ich das an.« Er lächelt bitter. »Was soll ich anders tun, wenn ich nicht auch noch deine Achtung verlieren will!«

      Er bricht schnell ab, weil er glaubt, sich nicht länger beherrschen zu können. Unerträglich ist ihm der Gedanke, das junge, blühende Leben neben sich zu wissen und die Hände nicht danach ausstrecken zu dürfen.

      Er schnellt empor.

      Auch Magda erhebt sich. Zart und lieblich steht sie vor ihm, die Augen voll grenzenlosen Vertrauens zu ihm erhoben.

      »Oh, Hanno! Dann wirst auch du noch den Weg zum Glück finden, glaube nur fest daran!« sagt sie, unter seinem Blick immer verwirrter werdend.

      »Und du?« fragt er ernst zurück.

      »Ich?« Ihre Augen suchen den Boden. »Was liegt an mir?«

      Ein unnatürliches Lachen bricht über seine Lippen.

      »Ist es nicht ein Hohn, daß gerade ich, der ich dich unsäglich liebhabe, dir das größte Herzeleid zufügen muß?«

      Sie legt ihm schnell die Hand auf den Mund.

      »Bitte, nichts mehr davon! Ich habe dein Versprechen, darauf baue ich«, flüstert sie.

      Er starrt sie verwundert an und schüttelt den Kopf. Aber sie hat ja recht, tausendmal recht. Sein Weg ist ihm vorgezeichnet. Er muß ihn gehen.

      Er richtet sich straff auf.

      »Du sollst zufrieden mit mir sein, Magda. Kein Wort von Liebe wird mehr über meine Lippen kommen.«

      Sekundenlang schweigt er. Blick taucht in Blick.

      Da steigt noch einmal das Begehren in Hanno auf. Er zieht sie sanft an sich, beugt ihren Kopf weit zurück und legt seine Lippen in einem letzten, langen Kuß auf die ihren. Dann gibt er sie aufatmend frei.

      »Das war der Abschied, Magda. Verzeih mir. Es soll die letzte Erinnerung an unsere Liebe sein.«

      Noch einmal umfaßt er die schlanke Gestalt mit den Augen, als wollte er sich ihr Bild für alle Zeiten einprägen – dann reißt er sich los, stürzt davon und wird von der inzwischen eingebrochenen Dämmerung und dem leichten Nebel verschlungen.

      Bis jetzt hat Magda sich tapfer gehalten, aber nun ist auch sie am Ende ihrer Kraft. Sie taumelt zurück auf die Bank, schlägt die Hände vor das Antlitz und überläßt sich ganz ihrem Schmerz.

      Unaufhaltsam quellen Tränen unter ihren geschlossenen Lidern hervor.

      »So lieb hab’ ich dich, Hanno, so lieb, daß ich dich aufgeben und gleichzeitig lächeln konnte. Aber es ging nicht anders, er mußte sein, dieser Abschied, wenn wir nicht beide zugrunde gehen wollen.«

      So klagt das junge Menschenkind um sein verlorenes Glück und ist im Grunde seines Herzens doch irgendwie glücklich, glücklich darüber, daß es Hanno den Weg der Pflicht weisen durfte.

      *

      Alles Bittere hat die Unterredung in Hanno getötet, und eine wohltuende Ruhe hat sich ihm ins Herz gesenkt.

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