Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman
Автор: Karin Bucha
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Karin Bucha Staffel
isbn: 9783740911492
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»Jetzt ist er verrückt geworden, der Herr Generaldirektor.«
Peter Bendler winkt übermütig zurück.
»Rede keinen Unsinn, du alte Unke, nur glücklich bin ich, ganz unvernünftig glücklich.«
»Mutti!« Monika jagt hinter dem Paar her. »Und was wird aus unserer Geburtstagsfeier?«
Auch hier gibt Peter wieder die Antwort. Patricia ist vor Glück verstummt und läßt gern über sich bestimmen.
»Den feiert mal schön ohne uns. Wiedersehen. Wir telegrafieren, wann wir wiederkommen. Jetzt gehen wir auf die Hochzeitsreise.«
*
Wieder sitzt Patricia in einem schweren Wagen, und wieder lehnt sie das dunkle Haupt an die Schulter eines Mannes.
»Bist du glücklich, Pat?« fragt Peter leise und preßt sie fest an seine Seite.
»Sehr, Peter. Ach, warum haben wir nicht schon viel früher eine gemeinsame Reise unternommen.«
»Das wird alles anders«, verspricht er ihr. »Von nun an widme ich mich meiner wunderschönen Patricia, wie es sich für einen unbeschreiblich glücklichen Ehemann gehört.«
»Ach, Peter!« Patricia schmiegt sich innig an ihn und bleibt stumm bis zum Flughafen.
Der silberglänzende Vogel erhebt sich in die Luft. Er trägt ein glückliches Paar an Bord, das jetzt erst eine richtige Ehe beginnt.
*
»Und was machen wir nun?« fragt Monika und blickt von Reserl auf Klaus-Dieter. Sie schmunzeln beide.
»Dein Vater ist ein Pfundskerl«, sagt er lobend.
»Endlich hat er bemerkt, daß er eine junge schöne Frau hat«, läßt Reserl sich vernehmen. »Wir werden ohne deine Mutti feiern. Und wie wir feiern werden«, verspricht sie und eilt in die Küche.
Lange bleibt es still zwischen dem jungen Paar… Monika wagt kaum, auf Klaus-Dieter zu blicken, der belustigt auf sie niederlächelt.
»Nun bist du ihn los, deinen Faschingsprinzen«, sagt er herzlos.
»Ach du«, droht sie und weint wieder in ihr Taschentuch. »Wenn du nur so viel von dem Mann an dir hättest.« Sie mißt mit Daumen und Zeigefinger. Er bleibt aber ganz ungerührt.
»Vielleicht darf ich mich als Ersatz zur Verfügung stellen, Monika?«
»Du?« Unsicher blickt sie zu ihm auf. »Was soll denn das nun wieder bedeuten?«
»Ich mache dir in aller Form einen Heiratsantrag. Merkst du das nicht?«
Sein Lächeln vertieft sich.
»Da mußt du doch erst Vati fragen«, gibt sie kleinlaut zurück. Er reißt sie förmlich aus dem Sessel und preßt seinen Mund auf ihre Lippen. Als er sie freigibt, sind sie beide außer Atem.
»So macht man das. Das Jawort hole ich mir hinterher. Oder liebst du mich nicht?«
»Doch – sehr!« Sie blitzt ihn aus verdunkelten Äugen an. »Endlich hast du dich einmal als Mann gezeigt. Immer hast du alles getan, was ich wollte.«
Er zieht sie noch fester an sich und flüstert ihr ins Ohr:
»Du wirst zwar wütend sein, aber das werde ich in Zukunft auch tun, weil ich dich über alles liebe. Und wenn du versuchst, aus der Reihe zu tanzen, dann lege ich dich übers Knie. Verstanden?«
»Oh, Klaus-Dieter!« Sie fällt ihm um den Hals und küßt ihn stürmisch.
Reserl bekommt bald einen Herzschlag, als sie das junge engumschlungene Paar bemerkt.
»Wird nun geküßt oder Geburtstag gefeiert?« fragt sie trocken.
»Wir feiern gar keinen Geburtstag«, lacht Klaus-Dieter ihr zu.
»Was? Wo ich mir so viel Mühe gemacht habe und die gnädige Frau auch!«
Reserl fühlt sich plötzlich von zwei Armen umschlungen und auf beide Wangen geküßt.
»Wir feiern Verlobung, Reserl, und du kannst mit all den guten Dingen angetanzt kommen.«
»Verlobung?« Reserl kneift die Augen zu. »Ich werde verrückt. Und das alles hinter dem Rücken der Herrschaften?«
»Du bist Muttis Vertretung, Reserl«, schmeichelt Monika. »Oder magst du ihn nicht leiden, meinen Klaus-Dieter?«
Reserl seufzt tief auf. Es könnte einen Stein erweichen.
»Daß ihr einmal ein Paar werdet, damit habe ich gerechnet. Aber ein solches Tempo vorzulegen!« Kopfschüttelnd wackelt sie hinaus.
Klaus-Dieter und Monika halten sich an den Händen, und Monika schüttelt ebenfalls den Kopf. »Sie hat kein Wort gesagt, ob sie dich mag.«
Er lacht vergnügt und küßt sie.
»Hauptsache, du magst mich.«
»Und wie!«
»Mutti, wenn ich groß bin, nicht wahr, dann arbeite ich für dich?«
Die bleiche, traurige Frau legt dem plappernden Kind erschrocken den Zeigefinger auf den Mund.
»Pssst, Liebling! Du sollst beten – und dann endlich schlafen!«
Frau Irene gleitet von ihrem Stuhl herab auf die Knie, legt ihre Hände um die gefalteten des Kindes. Mit weher, leiser Stimme spricht sie mit ihm das Nachtgebet: »Lieber Gott, mach mich fromm –«
Die Augen des Kindes schließen sich, ein glückliches Lächeln umspielt den roten Kindermund, während die Dämmerung sich in dem kälter werdenden Zimmer ausbreitet.
Regungslos, weitab mit ihren Gedanken, sitzt Frau Irene auf dem Stuhl neben dem Bettchen der Kleinen, den Kopf weit zurückgelehnt.
Friedrich kann sie unmöglich verlassen haben, schon um des Kindes willen nicht.
Wie ist das nur gewesen?
Eine Meinungsverschiedenheit hatte es zwischen ihnen gegeben. An sich eine Geringfügigkeit. Aber gereizt, wie sie beide in der letzten Zeit sehr häufig waren, hatte es zuletzt eine heftige Szene gegeben, und er war schließlich mit der Drohung gegangen: »Ich habe es satt, mir deine ewigen Nörgeleien anzuhören, satt bis obenhin habe ich das!«
Was hatte sie denn Schlimmes getan? Hatte sie ihn nicht nur liebevoll darauf aufmerksam gemacht, daß sie sparsamer wirtschaften müßten?
Es ist heute der vierte Tag, daß er sich zu Hause nicht mehr hat sehen lassen. Gott im Himmel – wenn er nun überhaupt nicht СКАЧАТЬ