Gesetz und Frau. Уилки Коллинз
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Название: Gesetz und Frau

Автор: Уилки Коллинз

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ bestellte mir den Hotelwagen.

      Mein Herz war schwer an jenem Morgen.

      Als Eustace bereits die Thür geöffnet hatte, um zu gehen, kehrte er noch einmal zurück und küßte mich. Der kleine Beweis von Zärtlichkeit ließ eine Thräne in mein Auge treten. Der Eingebung des Augenblicks folgend, schlang ich den Arm um seinen Nacken und zog ihn näher an mich.

      »Schenke mir Dein Vertrauen, Eustace,« sagte ich.

      »Ich weiß, daß Du mich liebst, zeige mir auch, daß Du mir vertraust.« Er seufzte bitterlich und entzog sich meiner Umarmung; nicht zornig, sondern sorgenvoll.

      »Ich dachte, wir wären übereingekommen, Valeria, den Gegenstand nicht mehr zu berühren,« sagte er. »Weshalb neue Wolken zwischen uns herauf beschwören?«

      Er verließ schnell das Zimmer, und ich ließ den Wagen verfahren, um meinen Gedanken eine andere Richtung zu geben.«

      Nachdem ich meine Einkäufe gemacht, fuhr ich nach Benjamins Villa in einer der Nebenstraßen von St. Johns Wood.

      Nach dem ersten Erstaunen, mich so unerwartet zu sehen, bemerkte er mein blasses, angegriffenes Antlitz. Wir setzten uns an den Kamin der kleinen Bibliothek und dort erzählte ich dem alten Freunde auf das Genaueste meinen Kummer und dessen Ursachen.

      Er drückte in warmer Theilnahme meine Hand und dankte Gott, daß mein Vater nicht gehört, was seine Ohren jetzt vernommen.

      »Macallan?« sagte er dann leise vor sich hin. »Macallan? Wo habe ich denn den Namen schon gehört?«

      Dann gab er das vergebliche Forschen auf und fragte, was er für mich thun könne. Ich bat ihn zunächst, mir den schrecklichen Zweifel aufklären zu helfen, ob ich rechtmäßig verheirathet sei oder nicht. Er war sofort zu meinem Dienst bereit.

      »Ihr Wagen steht vor der Thür, liebes Kind,« sagte er. »Lassen Sie uns sogleich zu meinem Notar fahren.«

      Wir fuhren nach Lincoln's Inn Fields.

      Benjamin trug dem Notar die Frage vor, als die Sache meiner Freundin, für die ich mich interessirte. Die Antwort erfolgte unverzüglich. Ich hatte im guten Glauben, daß der angegebene Name der richtige sei, meinen Mann geheirathet, und die Zeugen hattest in demselben Glauben gehandelt. Unter diesen Umständen war meine Ehe eine zweifellos gültige. Macallan oder Woodville, ich war seine Frau.

      Diese entschiedene Antwort hob eine Centnerlast von meiner Seele. Ich nahm die Einladung meines alten Freundes an, zu seiner frühen Stunde bei ihm zu speisen. Unterwegs theilte ich ihm meinen Entschluß mit, entdecken zu wollen, weshalb Eustace mich nicht unter seinem wahren Namen geheirathet.

      Benjamin schüttelte den Kopf und gab mir seltsamer Weise, fast Wort für Wort, denselben Rath, den ich bereits von meiner Schwiegermutter empfangen: »Lassen Sie die Dinge gehen, wie sie sind. Im Interesse Ihres Seelenfriedens und Ihrer Ruhe begnügen Sie Sich mit der Liebe Ihres Gatten. Sie wissen jetzt, daß Sie sein rechtmäßiges Weib sind, und daß er Sie liebt. Ist das genug?«

      Ich hatte nur eine Antwort hierauf: daß das Leben unter solchen Umständen mir geradezu unerträglich sei. Nichts konnte in dieser Beziehung meinen Entschluß ändern. Es handelte sich nur darum, ob Benjamin, auch wenn ich gegen seine Ansicht handelte, mir Rath und Hilfe gewähren wolle.

      »Sagen Sie, was Sie von mir begehren,« war Alles, was er darauf erwiderte.

      Wir fuhren gerade durch eine Straße in der Gegend von Portman Square. Ich wollte eben wieder zu reden beginnen, als die Worte auf meinen Lippen erstarben. Ich sah meinen Gatten.

      Er trat aus einem Hause; seine Blicke waren zu Boden gerichtet, er schenkte dem vorüberfahrenden Wagen keine Aufmerksamkeit. Ich bemerkte, daß die Nummer des Hauses 16 sei. An der nächsten Ecke las ich auch den Namen der Straße. Es war Vivian Place.

      »Wissen Sie vielleicht zufällig, wer Vivian Place Nr. 16 wohnt?« fragte ich meinen Begleiter.

      »Nein,« entgegnete er erstaunt.

      »Weshalb die Frage?«

      »Ich sah Eustace eben das Haus verlassen.«

      »Und was ist daran Wunderbares?«

      »Alles, was mein Mann thut, erregt mein Mißtrauen, Benjamin.«

      Benjamin hob seine welken Hände wie zum Gebet und ließ sie dann wieder still in den Schooß sinken.

      »Ich wiederhole Ihnen,« fuhr ich fort, »ich kann mit diesem Zweifel gegen den Mann meiner Liebe das Leben nicht länger ertragen. Setzen Sie Sich in meine Lage, was würden Sie thun?«

      »Ich würde versuchen, einen intimen Freund Ihres Gatten aufzufinden,« sagte er, »nur ihm einige discrete Fragen vorzulegen.«

      Sofort fiel mir der Major Fitz-David ein.

      Was konnte es mir schaden, wenn ich den Versuch machte?

      Ich wollte mich sofort um seine Adresse bemühen und fragte Benjamin, ob er einen Wohnungsanzeiger zu Hause habe.

      Er verneinte, fügte aber hinzu, daß er sofort darnach schicken wolle.

      Wir kehrten nach der Villa zurück, und als wir bei Tische saßen, langte auch das Buch an.

      Indem ich unter 'F' nach des Majors Namen suchte, wurde ich durch eine neue Entdeckung stutzig gemacht. »Sehen Sie hier,« sagte ich zu Benjamin; »welch’ seltsames Zusammentreffen.«

      Major Fitz-David’s Adresse war Nr. 16, Vivian Place. Dasselbe Haus, aus dem ich meinen Gatten hatte kommen sehen, als wir vorüber fuhren.

       Siebentes Capitel.

      Auf dem Wege zum Major

      »Ja,« sagte Benjamin, »das ist allerdings ein seltsames Zusammentreffen Aber ich sehe durchaus nichts Verdächtiges darin, wenn Ihr Gemahl während seiner Anwesenheit in London einen seiner Freunde besucht, und es ist ebenso natürlich, daß wir auf unserm Rückwege vom Notar Vivian Place passieren mußten.«

      »Das mag ja sein. Mir sagt aber eine unabweisliche innere Stimme, daß der Besuch beim Major kein zufälliger, sondern ernstlich vorgenommener, war.«

      »Lassen wir uns nicht bei unserem Diner stören,« sagte Benjamin.

      »Hier ist eine Schnitte Hammelbraten. Darf ich sie Ihnen auf den Teller legen? Oder sehen Sie etwas Verdächtiges darin? Bitte, zeigen Sie mir, daß Sie kein Mißtrauen in den Hammelbraten haben. Und der Wein ist auch ganz offen und ehrlich. Ihr Wohlsein, mein Kind!«

      Ich nahm den Humor des alten Mannes an, so gut ich konnte, und wir aßen und tranken und sprachen von vergangenen Zeiten. Für eine kleine Weile fühlte ich mich beinahe glücklich in der Gesellschaft meines väterlichen Freundes, »Weshalb war ich nicht ebenfalls alt? Weshalb hatte ich nicht die Liebe hinter mir, mit ihrem gewissen Elend, ihren vorübergehenden Wonnen und grausamen Verlusten? Die letzten Herbstblumen am Fenster erglänzten matt im herbstlichen Sonnenlicht. Benjamins kleiner Hund verzehrte mit vollkommener Seelenruhe sein Diner unter dem Ofen. Der Papagei im Nebenhanse ließ seine mistönende Stimme erschallen. Ich setze keinen Zweifel darin, daß es ein großes Vorrecht ist, ein menschliches Wesen zu sein. Aber wären wir nicht vielleicht glücklicher als Pflanze oder als Thier? Das kurze Wohlbehagen ging schnell vorüber, und meine früheren Beängstigungen kehrten zurück. СКАЧАТЬ