Liebesdramen. Александр Дюма
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Название: Liebesdramen

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      »Ich nehme die tausendundachtzig Franken an, Chevalier; aber den Degenstoß werde ich Ihnen hoffentlich geben.«

      Der Marquis von Escoman und Guiscard entfernten sich.

      Der Chevalier von Montglas trat nun auf Fontanieu zu und reichte ihm die Hand.

      »Wir sind jetzt allein,« sagte er; »bitten Sie um Verzeihung.«

      »Um Verzeihung!« erwiederte der junge Mann entrüstet; »ich soll Sie um Verzeihung bitten? Nein, nein!«

      »Armer Teufel!« sagte der Chevalier von Montglas, den Kopf schüttelnd; »es gibt wirklich keinen rechten Mann mehr. Sie haben sich als echter französischer Cavalier benommen, Sie haben sich zu der Ritterlichkeit Ihrer Ahnen erhoben, und nun verhunzen Sie Ihre schöne That dadurch, daß Sie einen armen Teufel, der Ihr Geld angenommen hat und den Degen nicht gegen Sie ziehen kann, zwingen wollen, sich zu entschuldigen und Ihnen Worte zu sagen, die in Ihrem Munde sehr passend, in dem meinigen aber lächerlich sein würden. Pfui! die Revolution hat auch ihn verdorben!«

      »Sie haben mich nicht verstanden, Herr Chevalier,« sagte Fontanieu; »ich bin Ihr Gläubiger geworden, aber es war keineswegs meine Absicht, die erbärmliche Summe Geldes als ein Hindernis zum Ausfechten unserer Ehrensache zu betrachten.«

      »Ich habe das Geld angenommen,« entgegnete der Chevalier, »weil ich Sie nicht mehr als Gegner betrachten wollte. Vormals hätten wir, ungeachtet dieses mir erwiesenen Dienstes, unsere gegenseitige Stellung bewahren können, aber die Zeiten haben sich geändert; jetzt würde man sagen, ich hätte Ihnen nach dem Leben getrachtet, um unsere Rechnung auszugleichen. Fallen Sie daher nicht aus Ihrer Rolle, junger Mann. Es ist ja keine Schande, sich vor einem grauen Haupte zu beugen. Und ich habe graue Haare, ich muß es mir zuweilen selbst gestehen.«

      Bis dahin war Louis von Fontanieu unschlüssig geblieben, da er nicht wußte, was er von dem Chevalier denken sollte. In der eleganten Welt erfährt man die Lächerlichkeiten und schwachen Seiten derer, die ihr angehören, zugleich mit ihren Namen. Der Chevalier von Montglas war bisher für den Neuangekommenen nur ein alter Wüstling gewesen, der wegen seiner Prahlereien verhöhnt, wegen seiner Laster fast verachtet wurde. Fontanieu hatte Mitleid mit der traurigen Lage des armen Teufels und zürnte denen, die über seine Noth und seine Leidenschaften spotteten. Seine offene, entschlossene Sprache, sein ehrliches Gesicht verwandelte dieses Mitleid in Theilnahme. Fontanieu ergriff die Hand, die ihm der Chevalier darbot, und drückte ihm sein Bedauern aus, daß er nicht so achtungsvoll gesprochen, wie es das Alter des Mannes erforderte.

      »Gut, gut,« erwiederte der Chevalier; »ich habe nicht das Recht, es allzu genau zu nehmen. Morgen wird‘s besser sein, und in einigen Tagen sind wir vielleicht Freunde. Inzwischen verfügen Sie über mich, junger Mann; reden Sie, wenn ich Ihnen in etwas dienen kann. Ich kann nicht vergessen, daß ich zu unserm Wortwechsel Anlaß gab, ich möchte daher gern mein Unrecht wieder gut machen.«

      »Ich danke Ihnen tausendmal, Herr Chevalier, und um Ihnen zu beweisen, wie hoch ich Ihr Wohlwollen schätze, ersuche ich Sie mir zu erklären, warum der Marquis von Escoman so erbittert gegen mich ist. Diese Feindseligkeit scheint mir durch politische Gründe nicht gerechtfertigt.«

      Der Chevalier lächelte.

      »Kennen Sie seine Maitresse?« fragte er.

      »Nein, meines Wissens wenigstens nicht.«

      »Margarethe Gelis?«

      »Nicht einmal dem Namen nach.«

      »Das ist fatal.«

      »Warum denn?«

      »Es ist gut die Maitresse eines Freundes zu kennen, um so wichtiger ist es, die eines Gegners zu kennen.«

      »Wozu könnte mir das in dem vorliegenden Falle nützen?«

      »Warten Sie nur. Der Marquis von Escoman möchte Ihnen gern seinen Degen durch die Brust stoßen, weil Sie, ohne es zu wollen, seine Eigenliebe verletzt haben, weil die schöne Margarethe Gelis seit acht Tagen nicht müde geworden ist, Ihre Haltung zu loben; kurz, sie scheint ein Auge auf Sie zu haben.«

      Louis von Fontanieu war ganz bestürzt über diese Erklärung, die ihm die Vorgänge in einem ganz andern Lichte zeigte.

      »Erweisen Sie mir noch eine Gefälligkeit, Herr Chevalier,« sagte er nach kurzem Besinnen.

      »Ist diese Margarethe Gelis wirklich schön?«

      »Schön?« erwiederte Montglas. »Das kommt auf den Geschmack an. Es ist im Grunde gleichgültig; aber ich versichere, daß ich an Ihrer Stelle und in Ihrem Alter nicht mehr als vierundzwanzig Stunden gebraucht haben würde, um dem Marquis von Escoman einen ganz andern Aerger zu machen, als über die Einbildungen einer Närrin. Doch da erwacht der alte Adam wieder in mir, setzte er, wie mit sich selbst redend, hinzu; »ich hatte mir doch so eben fest vorgenommen, mit dem Satan nichts mehr zu thun zu haben.«

      Der Chevalier drehte sich mit einer aus dem achtzehnten Jahrhundert herübergebrachten Grazie auf dem Absatz und tänzelte, ein Schnippchen schlagend, zum Saale hinaus.

       Drittes Capitel.

      Der Vorabend eines Duells

      Louis von Fontanieu begab sich wieder in die Unterpräfectur. Da er nicht sehr schnell ging, so kam das Gerücht von dem Duell schon vor ihm dort an; in kleinen Städten ist der Vergleich mit einem Lauffeuer auf die Vervielfältigung zur Verbreitung einer Nachricht ganz buchstäblich anzuwenden.

      Herr von Mauroy erwartete seinen Vetter in dessen Zimmer. Er erbot sich in Begleitung eines Freundes die Secundanten des Marquis von Escoman zu besuchen und mit ihnen das Nöthige zu verabreden.

      Fontanieu wurde nun mit seinen Sorgen allein gelassen. Es fehlte ihm keineswegs an Muth, aber am Tage vor dein ersten Duell ist es einem jungen Manne nicht zu verargen, wenn er etwas aufgeregt ist und sich des Gedankens: heute roth und morgen vielleicht todt! nicht erwehren kann.

      Er ging zur Stadt hinaus, und ohne Zweck und Ziel in‘s Freie. Der Weg führte in einer Pappelallee am Ufer des Flusses hin. Fontanieu dachte an die Heimat und dies dort zurückgelassenen Lieben, zumal an seine Mutter, die natürlich keine Ahnung hatte von der Gefahr, in der sich ihr Sohn befand. Zuweilen war er ganz gedankenlos, sein Geist schwebte gewissermaßen zwischen Leben und Tod.

      Die Promenade war ganz menschenleer; es war freilich mehr ein Fahrweg als eine Promenade. Es fing an dunkel zu werden, und so wurde auch die Stimmung des jungen Mannes trüber. Plötzlich hörte er Hufschläge auf dem Straßenpflaster, und er sah sich nach dem Reiter um.

      Er erkannte sogleich Roß und Mann. Das Pferd war jene schöne Stute, welche der Marquis von Escoman vor einigen Stunden seinem Freunde Guiscard gezeigt hatte. – Der Reiter war der Marquis selbst.

      Der Anblick seines Gegners entlockte dem jungen – Manne einen tiefen Seufzer; sein Haß gegen den Marquis war ja nicht so groß, daß er kein anderes Gefühl hätte hegen können. Er wollte weiter gehen, als er bemerkte, daß der Marquis sein Pferd anhielt.

      Der Marquis war hinter einer Biegung der Straße bereits verschwunden, und Fontanieu hörte mehre Stimmen, unter denen er eine Frauenstimme zu unterscheiden glaubte.

      Wenn er weiter ging, mußte er wenige Schritte an dem Reiter vorübergehen, und dies wäre ihm gar nicht lieb gewesen; sein Stolz sträubte sich indeß gegen die Umkehr. Er nahm einen Ausweg: er ging an den Fluß hinunter und blieb dicht an der Böschung.

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