Liebesdramen. Александр Дюма
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Название: Liebesdramen

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      »Oho!« fuhr der Chevalier auf, als ob er eine Ohrfeige bekommen hätte, »wissen Sie wohl, mein Herr, daß Sie mir eine grobe Beleidigung gesagt haben?«

      »Nehmen Sie die Sache wie sie ist, ich sehe, daß Sie ein sehr richtiges Urtheil haben.«

      »Wenn das ist,« sagte der Chevalier, der ungeachtet der ernsten Wendung, welche das Gespräch genommen, in seinen Lieblingsfehler verfiel, »so muß ich Ihnen erzählen, daß mir einst ein Engländer, der Capitän Jarvis, viel weniger sagte als Sie mir so eben sagen, und daß ich gleichwohl in dem Duell, das ich mit ihm hatte, seinen ersten Stoß parirte, dann eine Finte machte und ihm meine Klinge bis an das Gefäß in den Leib stieß —«

      »Eitles Geschwätz!« fiel ihm der Secretär ins Wort. »Lächerliche Prahlerei!«

      Dieser neue Beweis einer offenbar epidemischen Zweifelsucht versetzte den Chevalier aus einem erkünstelten in einen wirklichen Zorn.

      »Und ich hoffe,« setzte er hinzu, »daß Sie mir Rede stehen werden.«

      »Ich bin bereit, mein Herr,« zuvor aber wünsche ich Genugthuung von den unverschämten Leuten, die ihre arglistigen Absichten hinter der Maske der Freundlichkeit versteckt und mich verlästert haben.«

      Der Marquis von Escoman war während des Wortwechsels näher getreten.

      »Darf ich fragen, worüber Sie sich beklagen,« sagte er kalt.

      Fontanieu wandte sich zu ihm.

      »Ich beklage mich,« erwiederte er, »über einige Personen, welche behauptet haben, man müsse mich aus den Salons weisen, in denen mir mein Name und meine Familienverhältnisse einen der ersten Plätze anweisen. Ich erkläre Jeden für einen erbärmlichen Wicht, der mich hinter meinem Rücken verleumdet und nicht den Muth hat mich offen anzugreifen.«

      »Niemand bestreitet das Alter Ihres Hauses,« sagte der Marquis mit spöttischem Lächeln, »Jedermann weiß, daß der Name Fontanieu bis auf Sie zu den geachtesten der Normandie gehörter aber Ihre Geburt gibt Ihnen nicht das Recht, sich in die Häuser Derer einzudrängen, welche die Treue als den ersten Adelstitel betrachten.«

      Louis von Fontanieu sah trotz seiner Unerfahrenheit und Aufregung wohl ein, daß eine Erörterung über die Legitimität seines Verhaltens ihn in ein lächerliches Licht stellen würde; er wußte, daß die Geldfrage, wenn schon die Existenz seiner Familie davon abhing, eine traurige Figur spielen müsse, wenn der Marquis von Escoman so chevalereske Gesinnungen zur Schau trug. Aber der Zorn des jungen Secretärs war so groß, daß er an eine andere Klippe stieß, während er die eine zu vermeiden suchte.

      »Wenn ich nur, wüßte,« antwortete er, »wer die schändlichen Reden geführt hat, so würde ich beweisen, daß der von dem Blute der Feinde des Königs noch geröthete Degen meines Vaters auch von mir mit Ehren geführt wird.«

      »Nehmen Sie sich in Acht,« sagte der Marquis mit höhnischem Tone. »Wenn es Ihre Vorgesetzten hörten, so würden Sie durch die Bezeichnung: Feinde des Königs, gewiß nicht sehr erbaut werden. Doch das kümmert mich nicht – Sie wünschen also die Personen zu kennen, die der Meinung sind, daß der Secretär des Herrn Unterpräfecten nicht in unsere Salons gehöre?«

      »Nennen Sie sie,« erwiederte Fontanieu, der die kalte, gleichgültige Haltung des Marquis falsch deutete; »und Sie werden sich Ansprüche auf meinen Dank und meine Freundschaft erwerben.«

      »Beide sind mir so schätzenswerth, daß ich nicht umhin kann Ihre Bitte zu gewähren.«

      Fontanieu wartete in angstvoller Spannung.

      »Ich habe es gesagt,« setzte der Marquis von Escoman hinzu und sah den Secretär mit einem festen, ja herausfordernden Blicke an.

      Fontanieu gab sein Erstaunen in so naiver Weise zu erkennen, daß Guiscard und Montglas in ein lautes Gelächter ausbrachen.

      Dieses einstimmige Zeugniß der Ungeschicktheit, mit der er sein Anliegen vorgebracht, führte ihn einigermaßen zur Besinnung

      »Belieben Sie die Waffen zu wählen, Zeit und Ort zu bestimmen,« sagte er ernst zu dem Marquis von Escoman.

      »Nur nicht so voreilig, mein Herr!« höhnte der Marquis, »man sieht, daß Sie in solchen Dingen nicht bewandert sind. Unsere Zeugen werden das Nöthige verabreden. Hier sind die meinigen,« setzte er hinzu, indem er einen Schritt zurücktrat und auf Guiscard und den Chevalier zeigte.

      Guiscard verneigte sich, aber der Chevalier von Montglas trat vor und entgegnete:

      »Entschuldigen Sie, lieber Marquis. Ich habe mit diesem Herrn eine Sache auszugleichen, für die ich die Priorität beanspruche.«

      »Genug, Montglas,« unterbrach der Marquis; »ich habe mit Herrn von Fontanieu eine Ehrensache, und Ihre Späße sind jetzt nicht am rechten Orte. Begnügen Sie sich daher bis auf Weiteres, die Leute mit Worten zu bombardiren.«

      Dieser neue Zweifel an der Wahrheit seiner Aussagen brachte den Chevalier vollends in Harnisch.

      »Sacrebleu!« erwiederte er; »ich will Ihnen beweisen, Marquis, daß mein Degen nicht stumpf geworden ist, und behaupte mein Recht.«

      »Ich meine,« sagte Guiscard zu dem Marquis, »Du solltest ihm vorschlagen, seine angebliche Priorität gegen fünfundzwanzig Louisd’or einzusetzen; seine Hartnäckigkeit wird dann wie Wachs schmelzen. Wir kennen den Chevalier.«

      Die Mühe werde ich mir nicht nehmen; ich werde dem Chevalier nur zu bedenken geben, daß er mir schon sowohl an Darlehen, als an Spielschulden Geld genug schuldet, für welches er nur seine Person verpfändet hat; es wäre seht unzart von ihm, mein Pfand aufs Spiel zu setzen.«

      Wie sehr sich die Beiden auch bestrebten, dem Gespräch seine scherzhafte Wendung zu geben, so war der Inhalt doch sehr beleidigend für den Chevalier von Montglas.

      Louis von Fontanieu gewahrte mit Freude die schwache Seite, welche ihm seine Gegner darboten, und er fühlte mit Stolz, daß er unfähig war, einem Feinde zu sagen, was der Marquis und Guiscard einem Freunde gesagt hatten.

      »Mein Herr,« sagte er, auf den Chevalier zutretend, »wenn das Anerbieten einer leider ziemlich schlaffen Börse Ihnen für einige Tage angenehm ist, so erlauben Sie mir die meinige zu Ihrer Verfügung zu stellen.

      Der Chevalier nahm hastig die Brieftasche, die ihm der junge Mann reichte, dankte ihm mit einem flüchtigen Blick – der alte Roué fand die Sache ganz natürlich – und begann sogleich den Inhalt zu untersuchen.

      Die Brieftasche enthielt eine Banknote zu tausend und eine zu fünfhundert Franken nebst einigen Goldstücken.

      Er nahm eine Banknote und vier Louisd’or heraus, übergab sie Guiscard und steckte die Brieftasche ein.

      »Wir Beide wollen zuerst mit einander abrechnen,« sagte er.

      »Mit dem größten Vergnügen, Chevalier, und ich verhehle Ihnen nicht, daß Sie nur gewinnen, wenn Sie in Zukunft so glücklich sind wie heute.«

      »Ich war Ihnen eintausendundachtzig Francs schuldig, Sie haben diese Summe erhalten, nicht wahr?«

      »Allerdings,« antwortete Guiscard.

      »Ich schulde Ihnen also nur noch einen Degenstoß, und den sollen Sie morgen haben.«

      »Glauben Sie?«

      »Sie СКАЧАТЬ