Liebesdramen. Александр Дюма
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Название: Liebesdramen

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ ich Ihnen, Mademoiselle Margarethe so kalt zu behandeln, daß sie ihre Eroberungsgedanken aufgeben muß.«

      »Ta ta ta ta! Wenn Sie ihren wundervollen Nacken, ihre üppigen Schultern, ihre runden Arme, ihren zarten Fuß gesehen haben und an andere verborgene oder halbverhüllte Reize denken, dann bürge ich für Sie nicht mehr als für mich selbst.«

      Louis von Fontanieu blieb stumm; nicht als ob die Aufzählung der Reize Margarethens einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht hätte, aber die Andeutungen des Marquis über die Laune des schönen Mädchens brachten ihn auf den Gedanken, das Entgegenkommen Margarethens zu benutzen, und den Marquis von ihrer Unwürdigkeit zu überzeugen.

      Dieser schnell entworfene Plan machte seiner Unschlüssigkeit ein Ende.

      »Chevalier,« sagte er nach einer kurzen Pause, welche Montglas benutzt hatte, um Frau Bertrand zu necken, »ich will aufrichtig sein und Ihnen gestehen, daß ich gekommen bin, Sie um Rath zu fragen.«

      »Einen Rath geben, mein junger Freund, ist eine bedenkliche Sache. Diable! ein guter Rath wird selten befolgt, oder wenn man ihn befolgt, so macht man dem Rathgeber Vorwürfe. Ein Rath fordert Ueberlegung, und da es mir unmöglich ist, zwischen einem guten Madeira und einer schönen Frau zwei vernünftige Gedanken zusammenzubringen, so wollen wir Frau Bertrand um Erlaubniß bitten,. auf die Straße zu gehen.

      Der Chevalier nahm seinen Hut und drückte einen Kuß aus die Wange der hübschen Wirthin, die sich gerade genug sträubte, um den Werth der Gunstbezeigung zu verdoppeln. Dann gingen die beiden Edelleute Arm in Arme auf die Straße.

       Achtes Capitel.

      Der Rath des Chevalier von Montglas

      Der Chevalier und Louis von Fontanieu gingen Arm in Arm eine kleine Weile aus der Straße fort. Endlich stand der Erstere still, sah seinen Begleiter forschend an und sagte:

      »Lassen Sie hören.«

      Fontanieu dachte,er müsse mit diplomatischer Klugheit verfahren.

      »Sie erinnern sich,« begann er, »daß mich der Marquis nach dem glücklichen Ausgange unseres Kampfes zum Souper eingeladen –«

      »Und daß er hinzugesetzt hat: Chevalier von Montglas, schreiben Sie den Küchenzettel.«

      »Ganz recht.«

      »Sie haben’s gesehen und können’s bezeugen, daß Sie mich bei der Erfüllung dieser wichtigen Function gefunden haben.«

      »Jetzt hören Sie weiter, Chevalier. Ich habe einiges Bedenken, meine Functionen anzutreten.«

      »Als Gast oder als Courmacher?«

      »Haben Sie nicht versichert, daß ich das Eine nicht ohne das Andere sein könne?«

      »Ich fürchte es.«

      »Aber es ist noch Zeit, Chevalier. Ich kann mich unter irgend einem Vorwande entschuldigen und nicht zum Soupet kommen.«

      Der Chevalier sah Louis erstaunt an.

      »Ist das Ihr Ernst?«

      »Allerdings,« stammelte Fontanieu.

      »Nun, so thun Sie es. Es ist ein heldenmüthiger Entschluß, aber der Klugheit angemessen.«

      »Wie, Sie geben mir einen solchen Rath?«

      »Sie haben mich ja um Rath gefragt.«

      »Ja wohl, aber ich glaubte —«

      »Sie glaubten, ich würde Ihnen einen andern Rath geben.«

      »Aus Ihren gestrigen Aeußerungen glaubte ich zu schließen —«

      »Der große Talleyrand hatte vollkommen Recht, man muß seinem ersten Gefühl nicht trauen. – Ich sehe, junger Mann, daß Sie den schlechten Rath, den ich Ihnen gegeben, zu früh befolgt haben. In einer Aufwallung des Zornes behauptete ich, ein hübscher junger Mann, wie Sie sind, könne wie Cäsar sagen: Ich kam, sah und siegte.«

      »Ich verstehe Sie nicht, Chevalier.«

      »Das glaube ich wohl. Es gibt Augenblicke, wo ich mich selbst nicht verstehe, zum Beispiel wenn die Vernunft, was zum Glück sehr selten der Fall, in meinem Kopfe die Oberhand über die Narrheit bekommt.«

      »Erklären Sie sich.«

      »Ich will so klar werden wie Krystall. Hören Sie wohl zu, ich predige: Mein lieber Sohn, die Stadt Châteaudun, die Alles weiß und die Herzen wie die Börsen aller Einwohner erforscht, sie versicherte gestern einstimmig, daß keine seidene oder kattunene Schürze dem hoffnungsvollen Louis von Fontanieu den Kopf verdrehe. Ich war, derselben Meinung wie die Stadt Châteaudun. Aber als Sie selbst erkannten, daß das kleine grünseidene Ding, das- Sie in der rechten Westentasche trugen, Ihr Leben so wunderbar gerettet, da bemerkte ich, daß Sie besagtem grünseidenen Dinge verschiedene halb erstaunte, halb schmachtende Blicke zuwarfen. Ich vermuthete daher, daß Liebe dabei im Spiel sei.«

      »Und auf wen fiel Ihre Vermuthung?«

      »Ich sah mich um und bemerkte nur Margarethe, die eine so schnelle Eroberung gemacht haben konnte.«

      » Finden Sie, daß der Erfüllung meines Wunsches ein Hinderniß im Wege steht?« fragte Fontanieu, der den Chevalier gern in seinem Irrthum ließ.

      »Ich sehe sehr große Hindernisse,« antwortete Montglas, »sogar Gefahren —«

      »Ist diese Margarethe Gelis denn eine Syrene, eine Zauberin, eine Fee?«

      »Ja, eine Syrene ist sie – formosa superne. Ich habe freilich nur ihren Oberkörper gesehen, aber ich habe Ursache, an den Fischschwanz zu glauben. Die Gefahr für Sei, mein junger Freund, scheint mir jedoch weniger in der Bekanntschaft mit diesem Mädchen, als in dem täglichen Umgange mit andern Leuten zu liegen, die Ihnen durch diese Bekanntschaft nahegerückt werden. Es würde mir leid thun, einen jungen Mann, für den ich wahre Theilnahme gehe, auf Abwegen zu sehen.«

      »Sie sind sehr gütig, Chevalier; aber die Leute, von denen Sie sprechen, sind ja Ihre Freunde.«

      »Fürwahr eine schöne Empfehlung!«

      »Was für Nachtheile kann denn eine Annäherung für mich haben?«

      »Sehr viele Nachtheile. Vor Allem ist für einen unbemittelten Mann, wie Sie sind, ein vertraulicher Umgang mit reichen Leuten ein unangenehmes Verhältniß.

      »Ich bin allerdings arm,« erwiederte Louis von Fontanieu erröthend, »aber ich kann in den Herren nur Meinesgleichen sehen.«

      »Ich sehe wohl, lieber Freund, daß man Ihnen die nackte Wahrheit sagen muß, wie den Sclaven des Großtürken. Der Adelstitel, an den Sie glauben, ist eine Goldmünze, aus welcher man kupferne Zahlpfennige gemacht hat. Es ist nur noch ein Fetisch, der mit der Burg Ihrer Ahnen niedergeworfen ist. Glauben Sie aber nicht, daß die Gleichmacher den Boden geebnet hätten, wie sie beabsichtigten; ihre Nase hat an dem eingestürzten Gestein tiefe Schatten bekommen. Statt des Fetisch hat man das goldene Kalb aufgestellt. Die Gleichheit ist in unserer Zeit eben so chimärisch, als zu der Zeit unserer Väter; es gibt keine Edelleute und Unadelige mehr, dafür aber gibt es Reiche und Arme, und ich glaube, daß die Dilettanten mehr dabei verloren als gewonnen haben. Die Geburtsaristokratie war im Grunde recht gemüthlich; wie СКАЧАТЬ