La San Felice Band 14. Александр Дюма
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Название: La San Felice Band 14

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ Scheine einer Lampe, welche von der Decke herabhing, sahen die beiden Liebenden mehrere Gefangene, welche bei ihrem Eintritt in ihrer Unterhaltung innehielten und ängstliche Blicke auf die Ankömmlinge warfen. Da aber ihre Augen mehr an das Halbdunkel des Kerkers gewöhnt waren, so erkannten sie Luisa und Salvato bald, und empfingen sie mit einem Rufe der Freude und zugleich des Mitleids. Ein Mann warf sich Luisa zu Füßen, eine Frau an ihre Brust, drei Gefangene umgaben Salvato und ergriffen seine Hände, und bald bildeten Alle eine Gruppe, aus deren verworrenen Ausrufen schwer zu erkennen war, ob mehr die Freude als der Schmerz dieselben eingab.

      Der Mann, welcher sich Luisa zu Füßen geworfen, war Michele, die Frau, welche an ihrem Halse hing, Eleonora Pimentel, die drei Gefangenen, welche Salvato umringten, waren Domenico Cirillo, Manthonnet und Velasco.

      »Ach, arme, liebe kleine Schwester!« rief Michele, »wer hätte uns gesagt, daß die Hexe Nanno so richtig und wahr die Zukunft voraussagte?«

      Luisa mußte unwillkürlich schaudern, mit einem traurigen Lächeln ließ sie die Hand über ihren so zarten, durchsichtigen Hals gleiten, und schüttelte dabei mit dem Kopf, als ob sie sagen wollte, daß er dem Henker nicht viele Mühe machen würde.

      Ach! sie täuschte sich sogar in dieser letzter Hoffnung.

      Die Aufregung, welche unter den Gefangenen durch Salvatos und Luisa’s Ankunft entstanden, hatte sich noch nicht gelegt, als die Thür sich wieder öffnete, und auf der düsteren Schwelle ein Mann von hohem Wuchs erschien, welcher das Costüm eines Generals der Republik trug, wie schon Manthonnet es getragen.

      »Zum Teufel,« sagte er, als er eintrat, »ich fühle mich versucht mit Jugurtha zu sagen: Die Bäder Roms sind nicht warm.«

      »Hektor Caraffa!« riefen zwei oder drei Stimmen.

      »Domenico Cirillo! Velasco! Manthonnet! Salvato! Auf alle Fälle ist hier bessere Gesellschaft wie in dem mamertinischen Gefängniß. Ihr Diener, meine Damen! Ah! die Signora Pimentel! Die Signora San Felice! Hier ist ja Alles beisammen: Wissenschaft, Muth, Poesie, Liebe und Musik. Wir werden nicht Zeit zur Langweile haben.«

      »Ich glaube gar nicht, daß man uns überhaupt Zeit dazu lassen wird,« sagte Cirillo mit seiner weichen, traurigen Stimme.

      »Aber wo kommst Du denn her, mein lieber Hektor?« fragte Manthonnet. »Ich glaubte, Du seiest schon weit von uns entfernt, und hinter den Mauern von Pescara in Sicherheit.«

      »Ich bin auch wirklich dort gewesen,« sagte Hektor. »Ihr habt aber capituliert. Der Cardinal Ruffo schickte mir eine Abschrift eurer Capitulation, und schrieb mir, zu thun, was Ihr gethan. Zu derselben Zeit schrieb mir auch der Abt Pronio, mich unter denselben Bedingungen zu ergeben, indem er mir nicht nur das Leben, sondern auch Ermächtigung versprach, mich nach Frankreich zu begeben. Ich hielt es nicht für entehrend, zu thun, was Ihr gethan, ich unterzeichnete die Capitulation und übergab die Stadt, wie Ihr die Castelle übergeben. Am nächsten Morgen kam der Abt den Kopf hängend zu mir, und wußte nicht, wie er mir die Nachricht beibringen sollte, denn diese war allerdings keine gute. Der König hatte ihm geschrieben, daß, da er mit mir ohne Vollmacht unterhandelt hatte, er mich an Händen und Füßen gebunden ausliefern sollte, wenn er nicht mit seinem Kopfe für meinen büßen wollte. Pronio aber hielt auf seinen Kopf, obgleich derselbe nicht schön war, erließ mich an Händen und Füßen binden und mich auf einem Karren nach Neapel schaffen, wie man ein Kalb zu Markte schleppt. Erst im Castello Nuovo, nachdem sich die Thür hinter mir geschlossen, hat man mich meiner Bande entledigt und hierhergeführt. Das ist meine Geschichte, und jetzt ist die Reihe des Erzählens an Euch.«

      Ein Jeder erzählte nun seine Geschichte. Luisa und Salvato begannen. Wir kennen ihre Geschichte, wie auch die Cirillo’s, Velascos, Manthonnets und Eleonora Pimentel’s. Alle waren im Vertrauen auf die Verträge in die Felucken gestiegen, wo sie Nelson jedoch zu Gefangenen gemacht.

      »Ich habe Euch eine gute Nachricht mitzutheilen,« sagte Ettore Caraffa, als Alle mit dem Erzählen fertig waren, »Nicolino ist gerettet.«

      Ein Freudenschrei entschlüpfte Allen, und man verlangte Genaueres zu hören.

      Man wird sich erinnern, daß Salvato, vom Cardinal Ruffo benachrichtigt, Nicolino beauftragt hatte, dem Admiral mitzutheilen, daß sein Leben in Gefahr sei. Nicolino hatte den Pachthof erreicht, auf welchem ein Onkel sich verborgen, jedoch eine Stunde nach der Gefangennahme des Letzteren. Er erfuhr den Verrath des Pächters und hatte sich weiter nicht aufgehalten, sondern zu Ettore Caraffa begeben. Dieser hatte ihn bei sich in Pescara aufgenommen, wo er Theil an der Vertheidigung der Stadt in der letzten Zeit genommen, aber als man sich dem Abte Pronio ergeben wollte, hatte Nicolino kein rechtes Vertrauen in die Sache, sondern verkleidete sich als Bauer und gewann das Gebirge. Von den sechs Verschworenen, welche wir im Schlosse der Königin Johanna zu Anfang unserer Erzählung gesehen haben, war er der Einzige, welcher der Reaction nicht in die Hände fiel.

      Diese gute Nachricht erfreute denn die Gefangenen auch sehr, dann aber waren sie auch, wie wir bereits gesagt haben, sehr glücklich, vereinigt zu sein. Allem Anscheine nach würde man sie wohl auch zusammen verurtheilen und hinrichten. Den Girondisten war dasselbe Glück zu Theil geworden und man weiß, daß sie es zu benutzen gewußt hatten.

      Man brachte das Abendbrot für Alle und Matratzen für die neuen Ankömmlinge. Während des Essens machte Cirillo seine drei neuen Gefährten mit den Gebräuchen und Gewohnheiten im Gefängnisse bekannt, welches er nun bereits dreizehn Tage und dreizehn Nächte bewohnte.

      Die Gefängnisse waren überfüllt, der König selbst gab ja in einem seiner Briefe, wie wir gesehen haben, achttausend Gefangene an.

      Jeder dieser Cirkel der Hölle, die gut zu beschreiben es eines Dante bedürfte, besaß eine besonderen Teufel, welche die Verurtheilten quälen mußten.

      Sie mußten ihnen die schwersten Ketten anlegen, ihren Durst erregen, die Fastenzeiten verlängern, fast alles Licht entfernen, die Speisen besudeln, und während sie das Leben in eine grausame Plage verwandelten, die Gefangenen doch am Sterben hindern.

      Und wirklich sollte man meinen, daß die Gefangenen unter den Martern, welche den schimpflichen Todesstrafen vorausgingen, den Selbstmord wie einen rettenden Engel angefleht hätten.

      Drei- bis viermal kam man in der Nacht unter dem Vorwande der Durchsuchung in die Kerker, und weckte die, welche schlafen konnten. Alles war verboten, nicht nur Messer und Gabeln, sondern auch Gläser, denn man sagte, daß man sich mit einem Glasscherben die Adern öffnen könnte. Ebenso verboten waren auch Tischtücher und Servietten, da man sie zerschneiden, zusammendrehen und sich ihrer dann als Stricke, ja sogar als Leiter bedienen könnte.

      In der Geschichte sind die Namen von dreien dieser Quälgeister erhalten geblieben.

      Einer war ein Schweizer, Namens Dunce, welcher zur Entschuldigung seiner Grausamkeit angab, daß er eine zahlreiche Familie zu ernähren habe.

      Der zweite war ein Oberst von Gambs, ein Deutscher, welcher unter Mack gestanden hatte und wie dieser geflohen war.

      Der dritte endlich war unser alter Bekannter, Scipio Lamarra, der Fahnenträger der Königin, welchen diese dem Cardinal so warm empfohlen, und welcher seiner königlichen Beschützerin dadurch Ehre gemacht, daß er Caracciolo durch Verrath festgenommen und an Bord des »Donnerers« gebracht hatte.

      Die Gefangenen aber hatten sich vorgenommen, daß sie ihren Henkern nicht die Freude machen wollten, sich an ihren Qualen weiden zu können. Kamen sie am Tage, so setzten sie ihre Unterhaltung fort, indem sie auf den Befehl der Visitatoren nur die Plätze wechselten, während Velasco, ein entzückender Musiker, dem man gestattet seine Guitarre mit sich zu nehmen, die Haussuchungen mit den fröhlichsten Melodien und heitersten СКАЧАТЬ