Название: La San Felice Band 14
Автор: Александр Дюма
Издательство: Public Domain
Жанр: Зарубежная классика
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»Artikel 4. Die Officiere behalten ihre Degen.
»Artikel 5. Die Besatzung soll so lange auf den englischen Schiffen untergebracht werden, bis die Schiffe bereit sind, welche sie nach Frankreich bringen sollen.
»Artikel 6. Sobald die englischen Grenadiere die Thore besetzt haben, werden alle Unterthanen, Seiner sicilischen Majestät den Verbündeten überwiesen.
»Artikel 7. Eine Wachmannschaft französischer Soldaten soll die französische Fahne vor Zerstörung schützen, und so lange dableiben, bis ein englischer Officier und eine englische Wachmannschaft sie ablöst. Erst dann kann das königliche Banner aufgezogen werden.
»Artikel 8, Alles Privateigenthum bleibt dem Eigenthümer, nur alles Staatseigenthum und alle durch Plünderung erlangten Gegenstände werden mit dem Castell übergeben werden.
»Artikel 9. Die Kranken, welche nicht transportiert werden können, bleiben mit französischen Wundärzten in Neapel, wo sie auf Kosten der französischen Regierung erhalten und von wo aus sie nach ihrer Genesung nach Frankreich zurückgeschickt werden.«
Diese am Abend vorher aufgesetzte Capitulation war bereits von Mejean unterzeichnet, und so war nur noch die Einwilligung des Königs nöthig, damit der Herzog della Salandra und die Capitäns Truebridge und Bailly ihre Namen unterzeichnen konnten.
Der König gab auch seine Einwilligung und so wurde diese Capitulation noch an demselben Tage unterzeichnet.
Cardinal Ruffos Unterschrift fehlt jedoch und das beweist eine vollständige Trennung von den Alliierten.
Obgleich die Capitulation das Datum des 11. trug, war sie doch erst, wie wir bereits gesagt haben, den 12. unterzeichnet worden, so daß erst am 13. die Verbündeten vor die Thore des Castells San Elmo rückten, um dieses in Besitz zu nehmen.
Eine Stunde vorher schickte Mejean zu Salvato und ließ diesen bitten, zu ihm auf sein Zimmer zu kommen.
Salvato leistete der Einladung Folge.
Die beiden Männer grüßten sich höflich, aber kalt. Der Oberst bat Salvato, Platz zu nehmen, und dieser setzte sich.
Der Oberst blieb stehen, indem er sich auf die Stuhllehne stützte.
»Herr General,« sagte er zu Salvato, »erinnern Sie sich noch, was hier in diesem Zimmer vorging, als ich das letzte Mal die Ehre hatte, Sie hier zu empfangen?«
»Ja wohl, Oberst, wir schlossen einen Vertrag.«
»Erinnern Sie sich auch noch, wie die Bedingungen dieses Vertrages lauteten?«
»Wir kamen dahin überein, daß Sie uns, die Signora San Felice und mich, für zwanzigtausend Francs die Person, auf französischen Boden bringen sollten.«
»Sind diese Bedingungen nicht erfüllt worden?«
»Nur für eine Person.«
»Ist es Ihnen möglich, diese Bedingungen auch für die andere Person zu erfüllen?«
»Nein.«
»Was ist nun da zu thun?«
»Nun, mir scheint das sehr einfach. Sie wollten mir einen Dienst erweisen, den ich aber nicht von Ihnen annehmen wollte.«
»Nun, das beruhigt mich. Ich sollte vierzigtausend Francs für die Rettung zweier Personen bekommen, da ich aber nur zwanzigtausend Francs bekommen habe, so werde ich nur eine Person retten. Welche von beiden nun ?«
»Die schwächste, welche sich nicht selbst retten könnte.«
»Haben Sie denn Aussicht, daß Sie sich selbst retten können?«
»Ja wohl.«
»Welche denn?«
»Haben Sie nicht das Papier gesehen, welches an Stelle des Geldes in dem Kästchen lag, und welches mir andeutete, daß man mich überwachte?«
»Wollen Sie mir den Schmerz bereiten, Sie ausliefern zu müssen? Der 6. Artikel der Capitulation bedingt, daß alle Unterthanen des Königs den Verbündeten ausgeliefert werden.«
»Beruhigen Sie sich, ich werde mich selbst ausliefern.«
»Ich habe Ihnen nun mitgetheilt, was ich Ihnen mitzutheilen hatte,« sagte Mejean mit einer Bewegung des Kopfes, welche zu sagen schien: »Jetzt können Sie gehen.«
»Ich habe Ihnen aber noch nicht, Alles gesagt,« erwiederte Salvato, ohne daß die geringste Veränderung in seiner Stimme wahrzunehmen gewesen wäre.
»So sprechen Sie.«
»Habe ich das Recht zu fragen, durch welches Mittel Sie die Rettung der Signora San Felice bewirken werden? Denn Sie werden leicht begreifen, wenn ich mich dem Untergange weihe, so geschieht es, damit sie gerettet werde.«
»Das ist nur zu billig, und das Recht steht Ihnen zu, über diesen Punkt die genaueste Auskunft zu verlangen.«
»Nun wohl, ich höre.«
»Der 9. Artikel der Capitulation sagt, daß die Kranken, welche nicht transportiert werden können, in Neapel bleiben werden. Eine unserer Marketenderinnen ist in diesem Falle. Sie wird in Neapel bleiben und die Signora San Felice wird ihre Stelle und Kleidung annehmen, und ich stehe Ihnen dafür, daß ihr kein Haar gekrümmt werden wird.«
»Das ist Alles, was ich wissen wollte, mein Herr,« sagte Salvato, indem er sich erhob. »Es bleibt mir weiter nichts übrig, als Sie zu bitten, so bald als möglich der Signora die Kleider zu schicken, welche sie anlegen soll.«
»Dies soll binnen fünf Minuten geschehen.«
Die beiden Männer grüßten sich, und Salvato ging fort.
Luisa erwartete ihn voll Angst, denn sie wußte wohl, daß Salvato nur die Hälfte der Summe hatte zahlen können, und sie kannte die Habsucht Mejean’s.
Lächelnd trat Salvato in das Zimmer.
»Nun, wie ist es denn?«, fragte ihn Luisa lebhaft.
»Es ist Alles in Ordnung.«
»Er hat dein Wort angenommen?«
»Nein, ich habe ihm ein Versprechen abgenommen. Du verläßt San Elmo als Marketenderin verkleidet unter dem Schutz der französischen Uniform.«
»Und Du?«
»Ich habe erst noch eine kleine Förmlichkeit zu erfüllen, so daß ich mich einen Augenblick von Dir trennen muß.«
»Welche Förmlichkeit hast Du denn zu erfüllen?« fragte Luisa voll Unruhe.
»Ich habe zu beweisen, daß, obgleich ich in Molisa geboren bin, ich in französischen Diensten stehe. Du weißt, daß nichts leichter ist, da alle meine Papiere im Palaste von СКАЧАТЬ